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Rosemarie Nave-Herz

Rosemarie Nave-Herz

1. Juni 2021   089/21    Personalie

Erziehungswissenschaftler Friedrich W. Busch verstorben

Oldenburg. Der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Friedrich W. Busch ist am 28. Mai im Alter von 82 Jahren in Rastede verstorben. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung 2005 war Busch Hochschullehrer für Pädagogik und Vergleichende Bildungsforschung im damaligen Fachbereich Pädagogik der Universität Oldenburg.

Busch, geboren 1938 in Bocholt, studierte in Münster und Berlin für das Lehramt an Volksschulen und war ab 1963 als Lehrer an Grund- und Hauptschulen in Münster tätig. Ein Zweitstudium in Pädagogik schloss er 1971 mit der Promotion ab. Im gleichen Jahr übernahm er eine Lehrstuhlvertretung an der Pädagogischen Hochschule Oldenburg. 1974 wurde Busch zum Professor an der neugegründeten Universität Oldenburg berufen. Dort war er einer der wichtigsten Mentoren des Pilotprojekts „Einphasige Lehrerausbildung“. In seiner Forschung machte Busch sich unter anderem im Bereich der Vergleichenden Erziehungswissenschaften einen Namen und untersuchte den Alltag von Familien, etwa die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die Vorstellungen junger Menschen über Ehe, Partnerschaft und Kinder.

Über seine gesamte Tätigkeit an der Universität Oldenburg engagierte sich Busch stark in der akademischen Selbstverwaltung. Er war in der Gründungsphase von 1976 bis 1979 Stellvertretender Rektor, dann wiederholt Mitglied des Konzils und des Senats, Dekan des Fachbereichs Pädagogik und Direktor des Instituts für Erziehungswissenschaften. Mehr als 20 Jahre lang – von 1986 bis 2012 – war Busch Herausgeber der „Oldenburger Universitätsreden“. Die Reihe versammelt Vorträge und kürzere wissenschaftliche Abhandlungen von Oldenburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Gästen der Universität. 1999 gründete Busch gemeinsam mit der 2003 emeritierten Familiensoziologin Prof. Dr. Dr. h.c. Rosemarie Nave-Herz die in verschiedenen Verlagen publizierte soziologische Schriftenreihe „Familie und Gesellschaft“, deren Herausgeber er bis 2019 blieb.

Nach der Wiedervereinigung wurde der Erziehungswissenschaftler 1991 zum Gründungsdekan der erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Technischen Universität Dresden berufen, wofür ihn der Sächsische Staatsminister für Wissenschaft 1995 mit einer Honorarprofessur ehrte. Auch international engagierte sich Busch in seinem Fach: So war er von 1979 bis 1989 für die Association for Teacher Education in Europe (ATEE) in Brüssel tätig, als Mitglied im Verwaltungsrat, als Vizepräsident und Präsident. Anfang der 1980er Jahre setzte er sich für eine Partnerschaft der Universität Oldenburg mit der Universität Torun in Polen ein, die 1983 zustandekam. 2002 erhielt er für sein langjähriges Engagement die Ehrenmedaille der polnischen Universität.

Die Universität Oldenburg verliert einen emeritierten Erziehungswissenschaftler, der der Hochschule auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt eng verbunden blieb und viele Kolleginnen und Kollegen mit seiner Expertise unterstützte.

Bilder

  

Prof. Dr. Friedrich W. Busch. Foto: Universität Oldenburg

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Presse & Kommunikation (Stand: 01.10.2024)  | 
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