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1. Juli 2021   118/21    Hochschulpolitik

Universitätspräsident Hans Michael Piper feierlich verabschiedet

Sechsjährige Amtszeit endet am 31. Juli

Oldenburg. „Professor Piper hat in seiner sechsjährigen Amtszeit als Präsident der Universität Oldenburg viel bewegt. Er übergibt an seinen Nachfolger eine attraktive Universität mit echten Alleinstellungsmerkmalen.“ Mit diesen Worten würdigte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler den scheidenden Oldenburger Universitätspräsidenten Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper bei dessen heutiger feierlicher Verabschiedung. Zu den Gästen in Präsenz der – pandemiebedingt via Livestream ausgestrahlten – Feier gehörten neben Minister Thümler auch Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, der Hochschulratsvorsitzende Jörg Waskönig und der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO), Hon.-Prof. Dr. Werner Brinker. Das Amt des Universitätspräsidenten übergibt Piper zum Monatsende an den Darmstädter Arbeitswissenschaftler Prof. Dr. Ralph Bruder, der ebenfalls an der Feierstunde im Hörsaalzentrum teilnahm.

In den zurückliegenden sechs Jahren habe die Universität unter Pipers Ägide auf vielen Feldern „wichtige Entwicklungsschritte gemacht“, lobte der Minister. Dazu zählten etwa „der Ausbau der Hochschulmedizin in Kooperation mit der Universität Groningen, der Ausbau der Sonderpädagogik und die gute Entwicklung der exzellenten Bereiche der Forschung wie der Hörforschung, den Meereswissenschaften und der Informatik“. Daneben kooperiere die Hochschule mit zahlreichen außeruniversitären Partnern, die sich in der jüngeren Vergangenheit auch verstärkt im Umfeld der Universität ansiedelten.

Oberbürgermeister Krogmann verwies auf die weiter intensivierte gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Universität; „dazu hat unser enges persönliches Verhältnis sehr beigetragen“. Er lobte Pipers besonders große Verdienste um die Weiterentwicklung der Oldenburger Universitätsmedizin: „Ohne sein starkes Engagement wären wir heute nicht so weit beim Auf- und Ausbau von medizinischer Forschung und Lehre.“ Als besonders wichtige Ansiedlung nannte Krogmann das Helmholtz Institut für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB), da dabei die sehr enge Zusammenarbeit von Universität und Stadt zu einem weiteren großen Erfolg geführt habe. „Professor Piper hat sehr dazu beigetragen, den Forschungsstandort Oldenburg insgesamt zu stärken.“

In Pipers Amtszeit fielen nicht nur eineinhalb Jahre Corona-Pandemie, die auch die Universität in Forschung, Lehre und Transfer vor ungekannte Herausforderungen gestellt haben. In den Jahren seit seinem Amtsantritt 2015 wuchs etwa die Oldenburger Sonderpädagogik zu einem der bundesweit größten Zentren des Fachs, und die noch junge – und ebenfalls wachsende – Universitätsmedizin erfuhr eine positive Evaluation durch den Wissenschaftsrat. Der Universität gelang es, in wichtigen Förderprogrammen zu bestehen; sie wird so weiterhin neue Impulse in Forschung, Lehre und Transfer setzen können. Als Erfolge listet der druckfrische „Fortschrittsbericht 2015-2021“ der Universität etwa zentral koordinierte Millionenprojekte in Lehre und Transfer auf, Zuschläge in Professurprogrammen, wie auch das wiederholte Einwerben von Sonderforschungsbereichen, Graduiertenkollegs oder Nachwuchsforschungsgruppen. Hinzu kamen etwa der Start des großen historischen Akademieprojekts „Prize Papers“ mit 20-jähriger Laufzeit oder die fortgesetzte Förderung des Exzellenzclusters „Hearing4all“ in der Hörforschung. Auch sieht Piper die Forschungs- und Entwicklungskapazität des gesamten Nordwestens gestärkt, nachdem – neben dem HIFMB – inzwischen zwei Institute des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) nahe dem Oldenburger Campus beheimatet sind, ebenso ein Teil des Niedersachsen-Standorts des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Die hohe Innovationskraft von Universität und Region spiegelt sich zudem in der erfolgreichen Weiterentwicklung als Gründerinnen- und Gründeruniversität wider, die regelmäßig bundesweit Spitzenplätze einnimmt.

Neben den Studierendenzahlen ist auch der bauliche Umfang der Universität in den zurückliegenden sechs Jahren gewachsen. Als Neubauten kamen beispielsweise der Experimentierhörsaal und das Forschungslabor für Turbulenz und Windenergiesysteme in Wechloy hinzu, das neue Sprachenzentrum auf dem Campus Haarentor oder das Zentrum für Marine Sensorik in Wilhelmshaven. Um die Finanzierung des dringend benötigten Lehr- und Forschungsgebäudes für die Humanmedizin musste und muss die Universität zwar weiter ringen, aber der Raumbedarf für den ersten Bauabschnitt ist – auch dank Rückendeckung der Region – inzwischen genehmigt.

In seiner Rede hob der scheidende Präsident als ein Highlight seiner Amtszeit die im Herbst 2020 erfolgte Verlängerung des Kooperationsvertrags mit der Rijksuniversiteit Groningen hervor. Diese habe ihrer Partneruniversität Oldenburg tatkräftig als „Hebamme“ der neu gegründeten Universitätsmedizin zur Seite gestanden und deren Weiterentwicklung seither unterstützt. Neben dieser – nach seinen Worten – größten Herausforderung seiner Amtszeit nannte Piper auch die gemeinsam mit den sechs Fakultäten erfolgreich abgeschlossene Strukturplanung der Universität. Ziel sei es dabei gewesen, den „schier grenzenlosen Ideenreichtum unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“ in eine noch schlagkräftigere Organisation einzubinden, um den wissenschaftlichen Erfolg weiter voranzubringen. Dies sei gelungen: Die gute Abstimmung innerhalb der Universität habe es ermöglicht, „dass wir in den letzten Jahren praktisch alle bedeutenden Wettbewerbe in Forschung und Lehre gewinnen konnten. Das soll uns mal einer nachmachen!“

Ehrenplaketten des Präsidenten

Piper nutzte die Feierstunde auch dafür, Mitgliedern der Universität die „Ehrenplakette des Präsidenten“ zu verleihen. Für ihre Verdienste um die Universität ehrte er

-       die Hydrogeologin Prof. Dr. Gudrun Massmann als Sprecherin der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsgruppe „Dynamik des tiefen Untergrundes von Hochenergiestränden“

-       die IT-Dienste unter Leitung von Herbert Greis für die schnelle Schaffung der IT-Infrastruktur für den pandemiebedingt digitalen Studienbetrieb

-       die Stabsstelle Arbeitssicherheit unter Leitung von Robert Hentschke als zentrale Beratungs- und Koordinationsinstanz für Hygiene und Arbeitsschutz in der Pandemie

-       den Neurogenetiker Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang als Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften

-       die Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten Prof. Dr. Annett Thiele, Prof. Dr. Verena Pietzner, Prof. Dr. Martin Georg Fränzle und Jörg Stahlmann.

Zur Person

Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, geboren 1952 in Kiel, studierte Medizin, Physik und Philosophie an der Universität Göttingen. Dem Diplom in Physik folgten die Promotion in Medizin und die Promotion zum Doktor der Philosophie. 1985 habilitierte sich Piper im Fach Physiologie und wurde an die Universität Düsseldorf berufen. Nach Forschungsaufenthalten in England und Kanada folgte der Wissenschaftler 1994 dem Ruf auf die Professur für Physiologie an der Universität Gießen. Dort fungierte er unter anderem als langjähriger Institutsdirektor, als Dekan sowie als Gründungsdirektor des Graduiertenzentrums Lebenswissenschaften. Von 2008 bis 2014 war Piper Rektor der Universität Düsseldorf. Bevor Piper im August 2015 sein Amt als Präsident der Universität Oldenburg antrat, war er Direktor des Instituts für Molekulare Medizin III des Universitätsklinikums Düsseldorf.

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Bilder

  

Verabschiedeten Präsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper (Mitte): Von links nach rechts: Vizepräsidentin Prof. Dr. Verena Pietzner, Vizepräsident Jörg Stahlmann, Minister Björn Thümler, Jörg Waskönig (Vorsitzender des Hochschulrats), Präsident Piper, der designierte Präsident der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Ralph Bruder, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang (Dekan der Fakultät VI), Hon.-Prof. Dr. Werner Brinker (UGO-Vorsitzender). Foto: Universität Oldenburg/Markus Hibbeler

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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