Hochschulzeitung UNI-INFO
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Verabschiedung in den Ruhestand
Jens-Ulrich
Davids
Dr.
Jens-Ulrich Davids, Akademischer Oberrat und Anglist, studierte Anglistik, Germanistik
und empirische Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen, wo er
1969 promovierte. Danach arbeitete er im Auftrag der GTZ für drei Jahre als
Professor of German am Indian Institute of Technology in Madras. 1974 übernahm
er eine Akademische Ratsstelle für Landeskunde und Literaturwissenschaft
und prägte das kulturwissenschaftliche Profil der Oldenburger Anglistik von
Anfang an mit. Durch seine Publikationen und Projekte beeinflusste er den cultural
turn in der Landeskunde hin zu den British Studies auch weit über Oldenburg
hinaus. Daneben beschäftigte er sich am Beispiel der Literatur postkolonialer
anglophoner Minoritäten im United Kingdom mit Fragen von Identität und
Orientierung unter den Bedingungen kultureller Globalisierung. Einer breiteren
Öffentlichkeit bekannt wurde Jens-Ulrich Davids durch seine vielfältige
Theaterarbeit: Unter seiner Regie begeistert die studentische Sideways Theatre
Company seit 1990 ein wachsendes Publikum innerhalb und außerhalb der Universität
mit ihren Produktionen neuerer und neuester britischer Stücke.
Richard
Stinshoff
Wolfgang Ebenhöh
Prof.
Dr. Wolfgang Ebenhöh, Mathematiker, hat in Leipzig und Heidelberg Physik
studiert, in Theoretischer Physik promoviert und sich habilitiert. In Rehovoth
(Israel) kam Ebenhöh mit der mathematischen Analyse biologischer Systeme
in Berührung und brachte ein Lehrbuch der Mathematik für Biologen heraus.
1974 nahm er die Professur für Angewandte Mathematik der Universität
Oldenburg an. Hier gehörte Ebenhöh zur Aufbaukommission Informatik,
war Mit-gründer und später Direktor des ICBM, Dekan der Mathematik,
Ideengeber für das Haushaltsmittel-Verteilungsmodell der Universität,
BMBF-Koordinator des Bund-Länder-Programms Klima und Küste
und als mathematischer Modellierer Mittelpunkt der Ökosystemforschung Wattenmeer
sowie ein wesentlicher Urheber der DFG-Forschungsgruppe Watt. Der Wissenschaftler
hat die Kooperation mit ausländischen Forschergruppen gesucht und gefunden:
mit dem NIOZ auf Texel (Niederlande), der Universität Trondheim (Norwegen)
und dem Bedford-Institut Halifax (Kanada). 2002 warb er erfolgreich die Forschernachwuchs-Gruppe
IMPULSE ein, und jetzt, als Emeritus, arbeitet er an dem Buch Einführung
in die mathematische Modellierung.
Thomas Höpner
Wolfgang
Eber
Prof.
Dr. Wolfgang Eber, Botaniker, hat in Göttingen Biologie studiert und dort
auch promoviert. Seine wissenschaftliche Arbeit setzte er als Wissenschaftlicher
Assistent an der TU Berlin fort, wo er sich habilitierte. Bereits 1974 berufen,
gehörte Eber zu den Professoren der ersten Stunde, die das Bild der Universität
entscheidend mit geprägt haben. In Oldenburg baute er den Schwerpunkt Ökologie,
Vegetationskunde und Pflanzensystematik auf. In einem breiten Spektrum von Vorlesungen,
Übungen und Praktika, insbesondere in der Ökomorphologie, ist er vielen
Studenten bekannt geworden. In diesem Forschungsbereich entstand eine einmalige
Sammlung von mikroskopischen Präparaten über morphologische Strukturen
von Pflanzen aller Klimate, die weit über 10.000 Exponate aufweist. Viel
beachtet wurde sein Buch zur Flora der Stadt Oldenburg und des Oldenburger Landes.
Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit hat er sich viele Verdienste in der universitären
Selbstverwaltung erworben.
Peter Janiesch
Helmut Stabenau
Prof.
Dr. Helmut Stabenau, Pflanzenbiologe, hat 1978 den Ruf auf eine Professur für
Pflanzenphysiologie an die Universität Oldenburg angenommen. Zuvor hatte
er sich 1976 an der Universität Göttingen habilitiert. Seine Forschungsschwerpunkte
wurden wesentlich durch Aufenthalte in Kalifornien geprägt. Stabenau konnte
zeigen, dass homologe Zellorganellen auch in Algen vorhanden sind. Sein größter
wissenschaftlicher Erfolg war die Erkenntnis, dass Zellorganellen wie Glyoxysomen
oder Peroxisomen im Verlauf der Evolution von Algen entstanden sind. Seit 1998
untersuchte Stabenau den stammesgeschichtlichen Ursprung von Peroxisomen und Glyoxysomen.
Er hat sich der universitären Forschung verpflichtet gefühlt und neue
Hypothesen mit Beharrlichkeit und Überzeugungskraft vertreten. So war er
einer der ersten Biologen, denen es gelang, umfangreich und langfristig DFG-Mittel
für die Biologie in Oldenburg einzuwerben. Mit diesen Erfolgen und seinem
wissenschaftlichen Renommee hat er sowohl zur Profilbildung als auch zur frühen
wissenschaftlichen Anerkennung der biologischen Forschung in Oldenburg beigetragen.
Uwe Winkler
Ilse Dröge-Modelmog
Prof.
Dr. Ilse Dröge-Modelmog, Soziologin, hat sich mit dem Fest Versuchungen
von der Universität verabschiedet. Die Wissenschaftler-in hat sich außerordentlich
erfolgreich für das Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung engagiert.
Von 1986 bis 1988 war sie als erste Frau Vizepräsidentin dieser Universität
und setzte den ersten Frauenförderplan einer niedersächsischen Universität
durch. Darüber hinaus war sie Mitinitiatorin bei der Einrichtung einer Professur
für Frauenforschung, dem Aufbau und der Einrichtung des Magisternebenfachstudiengangs
Frauen- und Geschlechterstudien, bei Aufbau und Gründung des Zentrums für
interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung und der Einrichtung der
Juniorprofessur Gender, Biotechnologien und Gesellschaft. Dröge-Modelmog
gehört der Generation von Hochschullehrerinnen an, die seit den 70er-Jahren
die Frauen- und Geschlechterforschung wissenschaftlich erkundeten und als Forschungs-
und Studiengebiet institutionalisierten und weiter entwickelten. Damit hat sie
hervorragende und notwendige Strukturen für die Frauen- und Geschlechterforschung
geschaffen.
Smilla Ebeling