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Inhalt 7/2009

Hochschulpolitik

Doch Schlaues Haus nach Ablehnung durch Stadtrat?

Universität, Fachhochschule und OFFIS wollen GmbH gründen

Modell des "Schlaues Hauses": Die neu zu gründende GmbH will an dem Entwurf festhalten.

Die Universität Oldenburg, die Fachhochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth und das Informatikinstitut OFFIS, An-Institut der Universität Oldenburg, wollen sich darum bemühen, das Projekt „Schlaues Haus“ doch zu realisieren, nachdem der Rat der Stadt Oldenburg es als Projekt unter städtischer Führung abgelehnt hatte.

Das Konzept sieht vor, dass Universität, FH und OFFIS eine Non-Profit GmbH gründen, die für die Errichtung des Gebäudes am Schlossplatz sorgt und den Betrieb sowie die Unterhaltung übernimmt. Von den 3,5 Millionen €, die für den Bau erforderlich sind, sollen – wie bereits in der Vergangenheit geplant – 1,5 Millionen € aus der regionalen Wirtschaft und 1 Million € aus Landesmitteln kommen. Die verbleibende 1 Million € soll aus Mieteinnahmen refinanziert werden. Geplant ist u.a., dass die Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH einen Teil des Gebäudes anmietet. Um das neue Trägermodell zu verwirklichen, bedarf es noch der Zustimmung des Landes und eines Beschlusses des Rates der Stadt Oldenburg, der die Vergabe des Grundstücks regelt.

Die Oldenburger Bauwirtschaft hat bereits ihre Unterstützung für das Projekt signalisiert. Im Rahmen eines Konsortiums könnte über das Baucluster „Oldenburger BauKompetenz“ ein garantierter Maximalpreis für die Errichtung vereinbart werden, was einer Kostendeckelung gleichkäme.

Die Kommissarische Präsidentin der Universität, Dr. Heide Ahrens, sagte: „Es ist uns ein großes Anliegen, das Projekt zu verwirklichen.“ Das Präsidium sei davon überzeugt, dass das „Schlaue Haus“ eine hervorragende Möglichkeit sei, den durch die „Stadt der Wissenschaft 2009“ angestoßenen Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft weiter zu intensivieren und dauerhaft fortzusetzen.
„Wir wollen den Menschen der Stadt Oldenburg und der Region ein Geschenk machen“, erklärte FH-Präsident Dr. Elmar Schreiber. „Alle Bürgerinnen und Bürger – von jung bis alt – werden davon profitieren und Wissenschaft vor Ort direkt erleben.“

Prof. Dr. Dr. h.c. H.-Jürgen Appelrath, Vizepräsident für Forschung und OFFIS-Vorstandsmitglied, sagte, er verstehe das Haus als Repräsentanz der wissenschaftlichen Einrichtungen direkt in der Innenstadt und sehe darin einen großen Gewinn für alle Seiten: Wissenschaft und Forschung kämen direkt zu den Bürgerinnen und Bürgern, und die Positionierung Oldenburgs als Wissenschaftsstadt werde gestärkt. „Das ist für das Image der Stadt und ihrer wissenschaftlichen Institutionen von großer Bedeutung.“

Auch die regionale Wirtschaft hält dem „Schlauen Haus“ die Treue. Als deren Vertreter signalisierte IHK-Vizepräsident und Geschäftsführer von Büsing & Fasch, Werner zu Jeddeloh, Unterstützung in dem bisher genannten Umfang: „Die Wirtschaft will die Hochschulen und OFFIS unterstützen, um in der Region und darüber hinaus gut wahrgenommen zu werden.“ Starke wissenschaftliche Einrichtungen seien gut für die Region und auch für die Unternehmen und deren Mitarbeiter. Das „Schlaue Haus“ sei hervorragend geeignet, den Dialog zwischen Bürgerschaft und Wissenschaft über das Jahr 2009 hinaus zu verstetigen. „An unserer Unterstützung hat es nie gemangelt“, betonte zu Jeddeloh.

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Präsidentenwahl

Die Findungskommission für das Amt des Präsidenten der Universität Oldenburg hat im August nach vertraulichen Anhörungen beschlossen, drei WissenschaftlerInnen zu einer hochschul-
öffentlichen Anhörung am 20. Oktober einzuladen. Die KandidatInnen waren von dem ehemaligen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Klaus Landfried, im Auftrag der Findungskommission angesprochen worden. Es sind:

• Prof. Dr. Gerd Hentschel (56), Slavistischer Sprachwissenschaftler an der Universität Oldenburg und Dekan der Fakultät III – Sprach- und Kulturwissenschaften;

• Prof. Dr. Wolfgang Osten (56), Physiker und Prorektor für Forschung und Technologie an der Universität Stutt-gart und Leiter des dortigen Instituts für Technische Optik;

• Dr. Babette Simon (48), Außerplanmäßige Professorin für Medizin und Vizepräsidentin der Universität Marburg sowie seit 2009 Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats.

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Wissenschaftsrat evaluiert Medizin

Am 26. und 27. Oktober wird der Medizinausschuss des Wissenschaftsrats die geplante „European Medical School Oldenburg-Groningen“ evaluieren. Etwa 20 Mitglieder des Wissenschaftsrats werden sich dazu am 26. Oktober in der Universität und am Klinikum Oldenburg aufhalten. Auf der Tagesordnung stehen Gespräche über das Konzept und die Umsetzungspläne mit VertreterInnen des Landes Niedersachsen, der Hochschulleitung, den beteiligten Oldenburger und Groninger WissenschaftlerInnen, den Leitungen der drei Oldenburger Krankenhäuser und VertreterInnen des ärztlichen Leitungspersonals. Außerdem werden Gespräche über die inneruniversitäre Umsetzung des Konzepts stattfinden, in die u.a. VertreterInnen der Fakultäten einbezogen werden. Noch am Abend reist der Medizinausschuss weiter nach Groningen, um am nächsten Tag Gespräche mit den niederländischen Beteiligten zu führen.

Zur Etablierung und Förderung einer Universitätsmedizin im Nordwesten hat sich unterdessen ein Verein gegründet, dessen Mitglieder sich u. a. für eine stärkere Vernetzung von Wissenschaft und regionalen Unternehmen im Bereich Medizin und Gesundheit in der Metropolregion Bremen-Oldenburg einsetzen wollen. Vorsitzender des Vereins ist Dr. Gerd Pommer (Vorsitzender der Bezirksstelle Oldenburg der Ärztekammer Niedersachsen). Zu den Gründungsmitgliedern gehören außerdem Prof. Dr. Jan Borleffs (Uni Groningen), Horst Milde (ehemaliger Präsident des Niedersächsischen Landtags), Prof. Dr. Rudolf Raab (Klinikum Oldenburg gGmbh), Gerd Stötzel (Vorsitzender der Metropolregion), Michael Wefers (Vorsitzender der Universitätsgesellschaft Oldenburg) und Prof. Dr. Reto Weiler (Uni Oldenburg).

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Senat kritisiert NHG-Novelle

Einstimmig hat der Senat in seiner Septembersitzung eine Resolution verabschiedet, die sich gegen die geplante Änderung von § 40, Niedersächsisches Hochschulgesetz (NHG), wendet. Der Referentenentwurf der NHG-Novelle sieht vor, dass Präsidiumsmitglieder künftig nur noch auf Vorschlag des Hochschulrats vom Senat abgewählt werden können. Bisher konnte der Senat mit einer Dreiviertelmehrheit einzelne Mitglieder des Präsidiums abwählen und damit deren Entlassung vorschlagen. Der Vorschlag musste vom Hochschulrat bestätigt werden. Die neue Regelung wertete der Senat als „einen weiteren Eingriff in die Autonomie der Hochschulen“ und sprach sich für die Fortführung des § 40 in seiner bisherigen Form aus.

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Universitäten im Nordwesten rücken näher zusammen

NOWETAS-Stiftung will gemeinsame Forschungsprojekte fördern

Gründer und Unterstützer der neuen Stiftung (v.l.n.r.): Wilfried Müller (Uni Bremen), Reto Weiler (Hanse-Wissenschaftskolleg), Ann-Kathrin Schröder (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft), Martin Grapentin (LzO), Andreas-Stephan Kaulvers (Bremer Landesbank), Heide Ahrens (Uni Oldenburg) und Joachim Treusch (Jacobs University Bremen). Foto: Wilfried Golletz

Die Universitäten im Nordwesten rücken näher zusammen. Um sich im Wettbewerb um Fördergelder und „beste Köpfe“ künftig noch erfolgreicher zu behaupten, haben die Universitäten Oldenburg, Bremen, die Jacobs University und das Delmenhorster Hanse-Wissenschaftskolleg Ende Juni die NOWETAS-Stiftung gegründet. Sie soll gemeinsame Projekte finanziell fördern und dazu beitragen, die Entwicklungspläne der Institutionen noch besser aufeinander abzustimmen. NOWETAS (Nord West Universitas) versteht sich als Motor der Wissenschaft im Nordwesten und wird vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sowie von der Landessparkasse zu Oldenburg und der Bremer Landesbank gefördert.

Aktuell erhalten 19 wissenschaftliche Vorhaben eine Anschubfinanzierung. Thematisch erstrecken sich die Kooperationsprojekte von den Meereswissenschaften, der Klimafolgenforschung und der Windenergie über die Neurokognitionsforschung und die Sozialwissenschaften bis hin zur Linguistik und den Erziehungswissenschaften.

Das Hochschulkooperationskonzept NOWETAS wurde 2008 ins Leben gerufen, als die Universität Oldenburg sich als eine von fünf Hochschulen in dem vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft gemeinsam mit der Heinz-Nixdorf-Stiftung veranstalteten Wettbewerb „Profil und Kooperation“ durchsetzte. Das Konzept begreift die Kooperation mit Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitären Institutionen in der Region Nord-West als zentrales Element der eigenen Profilbildung. Das Land Niedersachsen verdoppelte die Fördersumme von 400.000 €.

Auch politisch wird die Zusammenarbeit der staatlichen Universitäten Oldenburgs und Bremens forciert: Im Frühsommer hatten die Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Renate Jürgens-Pieper, und Niedersachsens Wissenschaftsminister Lutz Stratmann das „Abkommen zur wissenschaftspolitischen Kooperation der Länder Bremen und Niedersachsen in der Nord-West-Region“ unterschrieben.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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