Exzellenzzentrum für Hörforschung

Hören sowie die Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Hörverlust sind Gesundheitsthemen von zentraler Bedeutung. Etwa jeder fünfte Mensch weltweit leidet unter einer Beeinträchtigung des Hörvermögens, in Deutschland sind dies etwa 15 Millionen. Das Volumen des Weltmarkts für Hörsysteme wird aktuell auf ca. 10 Milliarden US-Dollar geschätzt. Hohe Wachstumsraten werden erwartet.

An den Standorten Oldenburg und Hannover verfügt Niedersachsen über eine ausgeprägte Innovationslandschaft zum Thema Hören, die zu den bedeutendsten weltweit gehört. Besonders hervorzuheben sind der breite, interdisziplinäre Ansatz, die exzellente Ausstattung mit Hightech-Forschungsinfrastruktur wie Speziallabors und diagnostischen Großgeräten sowie ein weltweit einzigartiger Pool von Forschungsdaten, beruhend auf Probandenstudien und klinischen Patientendaten. Fragestellungen zu allen Aspekten der Audiologie, von der klinischen Praxis über die Hör-und Sprachakustik, die Neurobiologie und –psychologie des Hörens bis hin zu technischen Grundlagen in Bereichen wie Elektronik und Materialforschung können bearbeitet werden. In Zusammenarbeit mit externen Partnern am Standort besteht die Möglichkeit der Systemintegration bis hin zu anwendungsreifen Produkten.

Das Exzellenzzentrum für Hörforschung ist eine gemeinsame zentrale Einrichtung der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, der Medizinischen Hochschule Hannover und der Leibniz Universität Hannover. Es bündelt die Kompetenzen dieser Hochschulen und koordiniert die gemeinsame Akquisition und Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Darüber hinaus dient es der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Fortbildung auf dem Gebiet der Hörforschung.

Mit seinen Leistungen im Bereich Strategieentwicklung, Koordination, Projekt- und Veranstaltungsmanagement sowie Forschungsmarketing trägt das Exzellenzzentrum dazu bei, die Nachhaltigkeit der Hörforschung am Verbundstandort Oldenburg-Hannover langfristig zu sichern und eine stärkere Verknüpfung der bestehenden, inneruniversitären und diversifizierten Forschungsgruppen sowie der auf die Hörforschung ausgerichteten Hochschulstrukturen zu erreichen. Seine weltweite Wahrnehmbarkeit macht es zu einem Aushängeschild der niedersächsischen Spitzenforschung und trägt dazu bei, Spitzenkräfte der wissenschaftlichen Forschung und der klinischen Medizin an den Standort zu holen und dort zu binden. Es spielt damit eine wichtige Rolle bei der wissenschaftlichen Profilbildung der beteiligten Hochschulen.

Der DFG-geförderte Exzellenzcluster „Hearing4all“ ist ein Verbundprojekt von herausragender Bedeutung für die gemeinsame Arbeit im Exzellenzzentrum.

Das Exzellenzzentrum für Hörforschung wird von einem geschäftsführenden Vorstand geleitet, der sich aus sechs Gruppenleiterinnen und -leitern des Clusters zusammensetzt (drei aus der Universität Oldenburg, zwei aus der Medizinischen Hochschule Hannover und einem aus der Leibniz Universität Hannover), wobei ein Mitglied der geschäftsführende Direktor ist. Ein erweiterter Vorstand, der die Präsidentinnen bzw. Präsidenten der drei beteiligten Hochschulen und die Vorsitzende bzw. den Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats umfasst, entscheidet über grundsätzliche Fragen.

Karin Klink (Stand: 20.06.2024)  | 
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