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Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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Veranstaltungen der Fakultät III:
Musik, Theater, Vorträge, Workshops ...

Ringvorlesung Kunstvermittlung: (Un)Doing Difference

Abstract: Schule ist ein Machtraum, der durch vielfältige Regierungstechniken und Interessengruppen, Ordnungen und historische Formen geprägt und der hierarchisch strukturiert ist. Dafür werden vielfältige Differenzen unter den Lernenden wir Lehrenden bzw. weiteren Mitglieder hergestellt und dramatisiert. Und zugleich ist Schule auch ein Schutzraum für Kinder und Jugendliche und für persönliche Entwicklungen und soziale Gemeinschaft, die sich häufig diskriminierungskritische Ziele setzt und Gleichbehandlung als Grundprinzip benennt.

Die Institution Schule und die Individuen in ihr stehen in je besonderen Verhältnissen – individuelles Lernen ist vor allem in Gemeinschaften möglich und zugleich sind Lernprozesse in der Schule durch Praktiken des Übens und Prüfens mit besonderen Formen der Subjektivierung verbunden. Die Mitglieder der Gesellschaft sollen gebildet werden und zugleich dienen schulische Bewertungen der "Bestenauslese" und des Erhalts bestehender gesellschaftlicher bzw. sozialer Ordnungen.

Als Institution regelt Schule Handlungen und ist "gesellschaftliche Erwartungsstruktur" (Günther Ortmann). So sind schulische Erfahrungen im je eigenen Leib und in der eigenen Biografie wie in Selbstbildern gespeichert, die die individuelle Sicht auf Schule prägen und in denen sich Praktiken als Handlungsmuster auch unbemerkt oder als implizites Wissen fortsetzen. 

Schule selbst ist ein abstrakter Begriff. Beobachtbar und vielleicht dadurch verhandelbar werden schulische Strukturen und Verhältnisse beispielsweise an Körpern, Ordnungen, Praktiken und Räumen. Der Vortrag sucht nach (kunstpädagogischen) Formen, wie hier jeweils das Spannungsverhältnis von Herstellung von Differenz und ihrer Entdramatisierung denkbar werden kann und wie sich schulische Strukturen daran jeweils anders imaginieren und vielleicht auch verändern lassen.

Christine Heil, Dr. phil., ist Professorin für Kunstdidaktik und Bildungswissenschaften an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Sie hat an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Universität Hamburg studiert und war Kunst- und Mathematiklehrerin. Seit 2003 ist sie an verschiedenen Hochschulen tätig. In der kunstpädagogischen Forschung verknüpft sie künstlerische Praxen mit wissenschaftlichen Methoden der Ethnographie oder der Kartierung. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Raum und Bildung sowie forschendes Lernen in kollaborativen und fächerübergreifenden Kontexten und diskriminierungskritische Perspektiven.

Sie hat Schulentwicklungsprozesse ausgehend von kooperativen Strukturen und forschendem Lernen begleitet (Kultur.Forscher!-Projekt, DKJS/PwC Stiftung, 2009-2016) und engagiert sich in der Organisationsentwicklung bzw. der Veränderung von Bildungs- und Forschungsinstitutionen u. a. als Gleichstellungsbeauftragte der Universität Duisburg-Essen (2018-21) und zurzeit als Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Professionalisierung an der HBK.

24.06.2024 16:00 – 18:00

A08 0-001

(Stand: 19.01.2024)  | 
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