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  • Untersuchungsobjekte des Umweltbiochemie-Teams am ICBM waren auch Seegurken der Gattung "Bohadschia". [Foto: Peter Schupp]

Umweltfreundlichere Schiffe und zuverlässigere Messungen durch „Seegurken-Technologie“?

Forschende der ICBM-Arbeitsgruppe Umweltbiochemie unter Leitung von Prof. Dr. Peter Schupp untersuchen Meerestiere, denen es mit Hilfe chemischer Substanzen gelingt, sich von Bewuchs freizuhalten. Das Wissen darum könnte etwa Treibstoffkosten in der Schifffahrt umweltfreundlich senken und Meeresüberwachung zuverlässiger machen.

ICBM-Forscher untersuchen, wie sich die Meerestiere vor Bewuchs schützen

Forschende der ICBM-Arbeitsgruppe Umweltbiochemie unter Leitung von Prof. Dr. Peter Schupp untersuchen Meerestiere, denen es mit Hilfe chemischer Substanzen gelingt, sich von Bewuchs freizuhalten. Das Wissen darum könnte etwa Treibstoffkosten in der Schifffahrt umweltfreundlich senken und Meeresüberwachung zuverlässiger machen.

Als Fouling wird ein Prozess bezeichnet, der zum Beispiel in der internationalen Schifffahrt jährlich dreistellige Milliardenverluste verursacht. Dünne Biofilme aus Algen, Bakterien und Pilzen bewachsen unter Wasser Rümpfe, Wellentunnel und Ruder. Sie schaffen ideale Bedingungen für Organismen wie Muscheln, Tange und Seepocken, die sich in der Folge ansiedeln. Und so wird das Unterwasserschiff immer rauher und bremst die Fahrt. Konsequenz: Treibstoffbedarf und damit -kosten sowie der Ausstoß klimaschädlicher Gase im Schiffsverkehr erhöhen sich. Auch Messgeräte im marinen Bereich, etwa zur Überwachung der Meeresumwelt, sind durch Fouling betroffen. Bewuchs verhindert hier zuverlässige Messdaten.

Das Wissenschaftlerteam um Prof. Schupp untersuchte eine Reihe von Meerestieren, die sich durch Ausscheidung bestimmter chemischer Verbindungen vor Bewuchs schützen. Dazu gehörten auch die Seegurken, Verwandte von Seeigeln und Seesternen. Die walzenförmigen und sehr langsamen Tiere am Meeresboden sollten Biofilmen eigentlich eine ideale Besiedlungsfläche bieten. Je nach Gattung scheiden Seegurken jedoch verschiedene Substanzen aus, die einen Bewuchs wirkungsvoll verhindern. Derartige Verbindungen könnten auch in umweltfreundlichen - weil biologisch abbaubaren - Antifouling-Anstrichen zum Einsatz kommen, die Boote und Schiffe oder Messsensoren vor Unterwasserbewuchs schützen.

Ihre aktuellen Ergebnisse haben die Forschenden in der Fachzeitschrift „Marine Drugs“ veröffentlicht. Gefördert wurde die Arbeit durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Biodiversity & Health“.

Originalveröffentlichung: Kamyab, E.; Goebeler, N.; Kellermann, M.Y.; Rohde, S.; Reverter, M.; Striebel, M.; Schupp, P.J. Anti-Fouling Effects of Saponin-Containing Crude Extracts from Tropical Indo-Pacific Sea Cucumbers. Mar. Drugs 2020, 18, 181.

Zur Pressemitteilung der Universität.

 

(Stand: 05.03.2024)  | 
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