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1. Juli 1997 190/97
Einheitliches Abgleichsystem für Krebsregister in der Bundesrepublik
Oldenburg. Mit rund 200.000 Mark fördert die Deutsche Krebshilfe ein einheitliches Datenabgleichsystem, das unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath vom Oldenburger Informatikinsitut OFFIS innerhalb der nächsten zwei Jahre entwickelt wird. Ziel des Systems ist die einheitliche Generierung von Kontrollnummern, die zum Abgleich der Krebsmeldungen in anonymisierter Form genutzt werden. Entscheidend dabei ist, daß die Kontrollnummern in allen Bundesländern in gleicher Form gebildet werden, um Mehrfachnennungen in einzelnen Landeskrebsregistern zu vermeiden.
Das 1995 in Kraft getretene Gesetz über Krebsregister (KRG) verpflichtet die Bundesländer, bis zum 1. Januar 1999 epidemiologische Landeskrebsregister einzurichten. Das Gesetz verfolgt ein Meldemodell, das einerseits den Aufbau eines möglichst vollständigen Datenbestandes für die Forschung bereitstellt, andererseits aber den strengen Anforderungen des Datenschutzes gerecht werden muß. Die von OFFIS angestrebte Lösung beruht auf einem Verschlüsselungsverfahren: Durch die Vergabe eindeutiger Kontrollnummern ist praktisch fehlerfrei und ohne Verletzung der Anonymität zu entscheiden, ob ein Krebspatient schon im zentralen Register eines Bundeslandes oder sogar darüber hinaus in verschiedenen Landeskrebsregistern gespeichert ist oder nicht. Dieser Lösungsansatz bildete auch die Basis für die "Empfehlungen an die Bundesländer zur technischen Umsetzung der Verfahrensweisen gemäß Gesetz über Krebsregister", ein "Quasi-Standard" für die Durchführung eines Bundesabgleichs der epidemiologischen Landes-krebsregister, der von der Arbeitsgemeinschaft der leitenden Medizinalbeamten 1996 durch die Bundesländer verabschiedet wurde.
Kontakt: Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath, Vorstandsvorsitzender des Instituts OFFIS, Tel.: 0441/9722200.