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3. September 1997 230/97
Studienberater entwickeln Konzepte zur Integration von Studienanfängern
Oldenburg. "Offen für das Neue - sich selbst nicht verlieren. Statuspassagen und Anpassungsprozesse." Unter diesem Motto steht die diesjährige Herbsttagung der deutschen Studienberatungen, die vom 10. bis 13. September von der Zentralen Studienberatung der Universität und der Fachhochschule Oldenburg ausgerichtet wird. Die etwa 150 TeilnehmerInnen werden sich dabei mit den gegenwärtig breit diskutierten strukturellen Problemen der deutschen Hochschulen beschäftigen: Studierfähigkeit und Zulassung, Unterfinanzierung der Hochschulen und des Studiums, lange Studienzeiten und Pflichtberatung, nationale und internationale Konkurrenzfähigkeit.
Schon seit langem entwickeln Studienberatungen bundesweit Konzepte zur besseren Integration von Studienanfängern in die Hochschulen, zur Bewältigung von Arbeitsschwierigkeiten im Studienalltag und zur Erleichterung des Übergangs in das Berufsleben nach Studienabschluß. Damit wollen sie zur Hochschulreform beitragen. Bei der Tagung werden sie besonders jene Programme vorstellen und austauschen, die sich mit der Übergangsproblematik (Statuspassage) Schule-Hochschule-Beruf beschäftigen. In den insgesamt 17 Arbeitsgruppen werden aber auch Themen wie Teilzeitstudium, Vernetzung der lokalen Studieninformationssysteme im Internet und Bewältigung von Examensängsten angeboten.
Weitere Impulse erhält das Programm durch die Bremer Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Annelie Keil vom Institut für angewandte Biographie- und Lebensweltforschung mit dem Vortrag "Jeder Schritt wagt den Fall - Unsicherheit als anthropologisches Prinzip" und den niederländischen Studienberater Martin Althof von der Rijksuniversiteit Groningen mit dem Vortrag "Wettbewerbs- und Leistungsorientierung an niederländischen Universitäten - Vorbild für Hochschulen in Deutschland?".
Mit einem öffentlichen Vortrag des Hamburger Publizisten Reinhard Kahl, der sich seit vielen Jahren mit der Hochschulmisere beschäftigt (Studieren und kein Land in Sicht), wird die Tagung am Mittwoch, 10. September 1997, 18.00 Uhr, Vortragssaal der Bibliothek, eröffnet. Sein Thema: "Söldnerheere oder Kulturgemeinschaften. Übergänge zu einer zweiten Moderne. Vortrag - Video - Debatte".
Kontakt: Margret Ladenthin und Christian Leszczynski, Zentrale Studienberatung, Universität Oldenburg, Tel.: 0441/798-4400