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27. November 1997   325/97

Zwei neue Frauen-Studiengänge offiziell eröffnet

Oldenburg. Mit einer zweitägigen Veranstaltung werden am Donnerstag, 27. und Freitag, 28. November 1997 der interdisziplinäre Studiengang Magister-Nebenfach "Frauen- und Geschlechterstudien" und der Aufbaustudiengang "Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien" an der Universität Oldenburg offiziell eröffnet. An der Eröffnungsfeier (27. November, 19.00 Uhr, Bibliothekssaal) nimmt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Helga Schuchardt, teil. Außer Vorträgen und Vorführungen von Wissenschaftlerinnen aus allen beteiligten Disziplinen finden auch Kunstausstellungen von Arbeiten von StudentInnen zur Geschlechterthematik statt. Außerdem gibt es zwei Gastvorträge: Am Donnerstag (27. November) spricht kanadische Frauenforscherin Prof. Dr. Ruth Pierson (Montreal), über "Frauen als `Imperial knowledge Producers'", am Freitag Prof. Dr. Carola Lipp (Universität Göttingen) über "Inszenierungen der Geschlechter in der Revolution 1848/49".

Beide Studiengänge, die in Deutschland im Bereich der Geschlechterstudien einmalig sind, haben bereits im Sommer- bzw. mit Beginn des Wintersemesters 1997/98 ihre Arbeit aufgenommen.

Für den Studiengang Magister-Nebenfach "Frauen- und Geschlechterstudien" haben sich 28 Studierende (27 Studentinnen und 1 Student) eingeschrieben. Das Besondere dieses Studiengangs ist die Zusammenarbeit von Geistes- und Naturwissenschaften. Beteiligt sind zur Zeit elf Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaften, Geschichte, Erziehungswissenschaften, Kunstwissenschaften, Textilwissenschaften, Musikwissenschaften, Sprachwissenschaften, Naturwissenschaften, Mathematik und Rechtswissenschaften. Der Studiengang ist auf neun Semester angelegt und kann mit allen Fächern des Magisterstudiums kombiniert werden. Zu den Grundlagen des Studiums gehören Theorien und Methoden der Frauen- und Geschlechterforschung, Geschichte der Frauenbewegungen, Geschichte und Strukturen des Geschlechterverhältnisses und der geschlechtlichen Arbeitsteilung. So werden in diesem Semester beispielsweise Seminare angeboten zu Themen wie "Theorien feministischer Wissenschaft", "Frauen- und Weltwirtschaftspolitik", "Armut von Frauen". Initiatorinnen sind die Professorinnen Dr. Ilse Dröge-Modelmog, Dr. Karin Flaake und Dr. Heike Fleßner.

Ziel des vier- bis sechssemestrigen Aufbaustudienganges "Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien" ist die Qualifizierung zur Promotion im Bereich Kulturwissenschaftliche Geschechterstudien. Er bietet im Jahr zehn Studienplätze an. Der Studiengang will dazu beitragen, ein Defizit in der universitären Frauen- und Geschlechterforschung in der Bundesrepublik zu füllen, das bislang vor allem sozialwissenschaftlich orientiert war. Innerhalb des Spektrums der Kulturwissenschaften hat der Studiengang ein spezifisches Profil: Im Mittelpunkt stehen Untersuchungen der visuellen Kultur, ihrer Materialität und Medialität, ihrer Geschichte und ihrer konstitutiven Bedeutung für die Geschlechterverhältnisse und -ideologie. Er richtet sich an BewerberInnen mit abgeschlossenem Hochschulstudium verschiedener kulturwissenschaftlicher Disziplinen und als Oldenburger Besonderheit: auch an BewerberInnen mit Staatsexamen für Grund-, Haupt- oder Realschule. Inhaltliche Schwerpunkte sind u.a. Kultur- und Medientheorie, Wissenschaftsgeschichte, Vergleichende Kulturanalysen sowie Kategorien und Methoden von Frauen- und Geschlechterforschung. Initiiert wurde der Studiengang von den Professorinnen Dr. Karen Ellwanger (Kulturwissenschaft, Textilwissenschaft) und Dr. Silke Wenk (Kunstwissenschaft).

(Stand: 19.01.2024)  | 
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