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Christoph Micklisch

Violeta Dinescu

 

17. Juni 1999   173/99

New Musik from Oldenburg in New York
13 MusikstudentInnen debütieren an der New York University als KomponistInnen

New York/ Oldenburg.
"Ich glaube fest an das Kreative im Menschen. Es ist schon in unseren Genen angelegt. Man muß ihm nur eine Bahn brechen.“ Mit ihrem unerschütterlichen Glauben an das Potential ihrer StudentInnen hat Violeta Dinescu, Komponistin und Professorin am Fachbereich 2, eine 13köpfige studentische Gruppe immerhin schon bis nach New York gebracht. Im Rahmen des „Summer Minifest“ beim „7th NYU Composer's Seminar Program“ stellten die fünf NachwuchskomponistInnen Isabel Kremeskoetter, Thorsten Peters, Angelika Usselmann, Julia Daniels und Esther Beckert mit Unterstützung von KommilitonInnen ihre Debütwerke vor.

Auf Einladung von Dinu Ghezzo, Kompositionsprofessor an der New Yorker Universität (NYU), flogen die gerade zurückgekehrten StudentInnen zusammen mit Violeta Dinescu und dem Lehrbeauftragten Christoph Micklisch am 17. Mai nach New York. Am 20. Mai fand das Konzert im „Frederick Loewe Theater“ statt, nur 50 Meter vom berühmten Broadway entfernt. Intensive Probenarbeiten, an denen auch amerikanische Musiker mitwirkten, waren der Aufführung noch in den letzten drei Tagen in New York vorausgegegangen.

Im Anschluß an das Konzert entspann sich zwischen dem New Yorker Publikum und den 0ldenburger MusikerInnen ein reges Gespräch, in dessen Verlauf viele persönliche Kontakte geknüpft werden konnten. Auch die Presse nahm die Aufführungen positiv auf. So schrieb Brett Green vom INMC Newsletter, New York: „ I found the concert performance of the university of Oldenburg quite interesting, impressive and above all enjoyable. The several pieces which were performed under the direction of professor Violeta Dinescu exhibited a wide variety and range of musical influences.“

Der Aufenthalt in New York ermöglichte den StudentInnen außerdem einen Einblick in das Kompositionsstudium und in den renommierten Tonmeisterkurs an der NYU. Das kulturelle Angebot an der Universität und natürlich in der Metropole New York wurde ausgiebig wahrgenommen.

Mit dem Besuch hoffen die StudentInnen und ProfessorInnen der Universitäten New York und Oldenburg einen Grundstein für die zukünftige Kooperation gelegt zu haben. „Wir treten jetzt in eine Phase noch intensiveren Austauschs“, freut sich Violeta Dinescu. „Es wird Live-Kompositionsschaltungen im Internet und gemeinsame Arbeitsgruppen im virtuellen Raum geben. Damit betreten wir absolutes Neuland.“ Die im Netz erstellten Kompositionen sollen später auch gemeinsam auf einer realen Bühne aufgeführt werden. „Wir konnten uns von dem gewaltigen Potential dieser interkontinentalen Zusammenarbeit in New York vor Ort überzeugen“, so Dinescu.

Das Programm des New Yorker Konzerts ist kürzlich auch im Rahmen des „frischfleisch“ Festivals in der Oldenburger Kulturetage wiederholt und um ein weiteres Debütwerk von Martha Lütjens bereichert worden. Was die StudentInnen hier bescheiden ihre „vierte Generalprobe“ nannten, zeugte von einer Fülle an Ideen, die sich in ganz unterschiedlicher Weise als tragfähig für eine Komposition erwiesen. Improvisatorische Elemente, Inspirationen aus Gedichten und Videos, O-Ton-Collagen und simultane Malaktionen sind in die teils sehr persönlichen, teils bereits hochgradig differenziert ausgearbeiteten Konzepte eingeflossen. Die in New York gesammelten Eindrücke hatten bei der Oldenburger Aufführung bereits zu kleinen Veränderungen der Stücke geführt.

„Ich wage nicht, meinen Studierenden eine Karriere als Komponistin zu empfehlen, obwohl sie durchaus das Zeug dazu hätten. Das Leben als freischaffende Komponistin ist einfach zu unsicher“, beteuert Violeta Dinescu. „Aber ich bin froh darüber, daß sie als angehende LehrerInnen und EntscheidungsträgerInnen im kulturellen Bereich die Erfahrung gemacht haben, mit wieviel Aufwand das Komponieren und das Organisieren von Konzerten verbunden ist.“

Von Christiane Maaß

(Stand: 19.01.2024)  | 
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