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24. Januar 2001 27/01
Qigong gegen Stress in der Schule
Oldenburg. "5 Minuten gegen Stress und Erschöpfung", mit diesem Projekt präsentieren sich Oldenburger SchülerInnen am 6. April in Köln vor einer Kommission des Bundesgesundheitsministeriums. Im Rahmen des diesjährigen Mottos des Weltgesundheitstages "Mentale Gesundheit - wiederherstellen und erhalten" erarbeitet der Oldenburger Erziehungswissenschaftler und Leiter des Projektes Traditionelle chinesische Heilmethoden und Heilkonzepte (PTCH) der Universität Oldenburg, Johann Bölts, mit Jugendlichen der Informatikklasse der Berufsbildenden Schule I (BBS I) Übungen aus dem Qigong. Qigong ist ein Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Ziel des Qigong ist der Schutz der Gesundheit, die Unterstützung bei Krankheitsbewältigung und die Sicherung von Genesung.
Aktuelle Untersuchungen belegen, dass viele SchülerInnen auf Belastungen im Unterricht mit somatischen und psychosomatischen Gesundheitsstörungen, zum Beispiel mit Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Haltungsschäden, Übergewicht und Aggressionen reagieren. Bedenklich stimmt verantwortliche Pädagogen und Politiker, dass die jungen Leute solchen Stressfaktoren häufig mit Medikamenten, Zigaretten und Alkohol begegnen.
Die Oldenburger Berufsschulklasse, die das Konzept erarbeitet und erprobt, befindet sich selbst in einer Projektphase. Diese einjährige Berufsfachschulklasse Informatik (BFI) für RealschulabsolventInnen vermittelt im Rahmen eines Schulversuches in Niedersachsen bis 2003 eine Erstausbildung in einem neuen Informatik-Beruf, beispielsweise Informationstechnik und Medienassistenz.
Das intensive Erarbeiten der Unterrichtsinhalte Programmierung, CAD, technische Prozesse, geschäftliche Prozesse und Pflege von PC-Systemen, fordert von den SchülerInnen in hohem Maße kreative Fähigkeiten, Konzentration und Ausdauer. Um zu lernen, diesen Stressfaktoren positive Bewältigungsstrategien entgegenzusetzen, werden die SchülerInnen im Rahmen des Qigong-Projektes mit ihrer persönlichen Gesundheitskompetenz vertraut gemacht. Entspannungsübungen, entwickelt aus chinesischen Heilkonzepten, sollen sie zu der Kraft ermutigen, Stresssituationen zukünftig mit persönlicher Selbstregulations-Kompetenz zu begegnen.
Das Trainingsprogramm soll in die Lernfelder der Schule "Erstellung multimedialer Dokumente" sowie "Arbeits- Dokumentations- und Präsentationstechniken" integriert werden. Das ermöglicht SchülerInnen, ihre Erfahrungen aus dem Projekt in einer multimedialen Präsentation aufzuarbeiten. Insgesamt gilt dieses Projekt als Baustein eines verbesserten Gesundheitsschutzes in der Schule. Mit Hilfe von Selbstbeobachtungsbögen sollen die Jugendlichen für sich selbst und für die interessierte Öffentlichkeit dokumentieren, ob es bei der alltäglichen Stressbewältigung zu Fortschritten gekommen ist.
Kontakt: Johann Bölts, Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung, Tel.: 0441/ 798-4703, E-Mail: