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Peter Janiesch

 

11. April 2007   123/07  

Ein Baum aus einer anderen Zeitdimension
Botanischer Garten feiert 125-Jähriges mit besonderer Pflanze

Oldenburg. Mit einem großen Programm begeht der Botanische Garten der Universität Oldenburg in diesem Sommer seinen 125-jährigen Geburtstag. Der heute 3,7 Hektar große Garten am Philosophenweg im Dobbenviertel dient nicht nur der Forschung und Lehre, sondern ist seit jeher eine außerordentlich beliebte Erholungsstätte. Für Prof. Dr. Peter Janiesch, seit 1985 Direktor und heute als Pensionär kommissarischer Leiter, ist der Garten mit seinen über 5.000 Pflanzenarten ein „Schaufenster der Universität“.

Der Oldenburger Botanische Garten gehört eher zu den jüngeren in Deutschland. 1882 wurde er als „Übungsgarten für den Obst und Gemüseanbau“ vom 1793 gegründeten „Großherzöglichen Oldenburgisch Evangelischen Schulseminar“ angelegt, dem Vorläufer der Pädagogischen Hochschule und damit der Universität Oldenburg. Dem ersten Leiter, dem Lehrer Ludwig Wegener, stand damals nicht einmal ein halber Hektar zu Verfügung. Den größten Zuwachs erhielt die Anlage Anfang der 50er Jahre, als die Fläche fast verdoppelt wurde. Eine Besonderheit ist das 1967 künstlich angelegte Hochmoor mit einer Größe von 800 Quadratmetern. Seit einem Jahr gibt es außerdem ein 250 Quadratmeter großes Tropenhaus.

In den 80er Jahren entstand auf dem Campus Wechloy eine 1,7 Hektar große Dependance, die vornehmlich der Anzucht von Pflanzen dient und die Praktika der Studierenden der Biologie und andere Institute mit Pflanzenmaterial versorgt. Hier werden für Forschungsvorhaben auch Pflanzen aus allen Ländern der Welt angezogen, die über den Samentausch nach Oldenburg kommen. Dazu wird ein Samenarchiv mit den Samen von 1.500 Pflanzenarten aus dem Nordwestraum unterhalten. Sie können zu wissenschaftlichen Zwecken von anderen Botanischen Gärten kostenlos abgerufen werden. Auf diese Weise unterhalten die Botanischen Gärten ein weltweites Netzwerk.

Das Jubiläumsjahr hat Janiesch mit einem vielfältigen Programm ausgestattet. Es beginnt am Freitag, 13. April, mit einer Maskennacht. Im Juni wird ein Gewächshaus in der Innenstadt (Lefferseck) auf den Botanischen Garten hinweisen. Zu dem gibt es Vortragsveranstaltungen, Vorführungen zur Ökologischen Forschung und Posterausstellungen zur Geschichte des Botanischen Gartens und zum Thema Gesundheit. Im Juli wird die Bevölkerung zu einem „Frühstück im Grünen“ mit Jazzmusik geladen.

Bei der offiziellen Festveranstaltung am 17. Juni wird im Botanischen Garten ein Baum gepflanzt, von dem man bis vor Kurzem noch meinte, er sei bereits seit 65 Millionen Jahren ausgestorben: Wollemia nobilis – eigentlich nur als Versteinerung bekannt – wurde 1994 rund 250 Kilometer westlich von Sydney in einem kleinen Tal der Blue Mountains entdeckt. Der Standort wird bis heute geheim gehalten. 2005 versteigerte Sotheby’s erstmals 292 Ableger. Seit einem Jahr gibt es auch eine Lizenz für Europa. Der Baum für Oldenburg wurde von der Firma Kienztler gespendet, die den Baum europaweit vermarktet.

ⓘ www.uni-oldenburg.de/bot.garten/
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Peter Janiesch Tel.: 0441/798-3333, E-Mail: peter.janiesch(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
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