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26. Oktober 2007   396/07   Forschung

Wattforscher blicken in die Tiefe
Bohrarbeiten ab Montag bei der Insel Spiekeroog

Oldenburg. Die Forschergruppe „BioGeoChemie des Watts“ lässt ab Montag, 29. Oktober 2007, auf dem Janssand im Rückseitenwatt der Insel Spiekeroog zwei 20 bis 30 Meter tiefe Bohrungen vornehmen. Dazu wird die Firma Thade-Gerdes einen Ponton auf der Sandbank verankern, von dem aus die Bohrarbeiten – sofern die Wetterbedingungen es zulassen – voraussichtlich über einen Zeitraum von 48 Stunden in Tag- und Nachtarbeit durchgeführt werden. Die von der Nationalparkverwaltung genehmigte Aktion dient der wissenschaftlichen Untersuchung des tieferen Untergrunds des Janssandes.
In vorausgegangenen Untersuchungen hatte die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingerichtete Forschergruppe festgestellt, dass im Porenraum des Sandwatts ein wesentlicher Teil der mikrobiellen Umwandlung der Biomasse abgestorbener Planktonorganismen stattfindet. Die Bakterien sorgen dafür, dass das Watt an seiner Oberfläche nicht durch Sauerstoffmangel beeinträchtigt wird.
Die Abbauprozesse sind Gegenstand intensiver Untersuchungen und davon abhängig, wie sich der Transport von Biomasse, Nährstoffen und Wasser in den Porenräumen der Sedimente abspielt. Dieser Transport hängt stark von der Zusammensetzung der Sedimente ab, und diese lassen sich am besten durch die Gewinnung von Bohrkernen untersuchen. Die Bohrungen werden die gesamte Sedimentfolge seit dem Ende der letzten Eiszeit erfassen.
Bohrziele sind zum einen eine ungestörte Abfolge dieser Sedimente und zum anderen eine mittlerweile verfüllte Rinne, in der ein Priel zunächst die schon abgelagerten Sedimente bis in ca. 25 m Tiefe erodiert hatte.
Die gewonnenen Bohrkerne werden von den Mitarbeitern der Forschergruppe in Einmeterabschnitten laufend in eine Fahrzeughalle in Neuharlingersiel gebracht. Dort werden sie der Länge nach halbiert. Eine Hälfte steht für die sofortige Probennahme insbesondere für chemische und biologische Untersuchungen an Porenwässern und Sedimenten zur Verfügung. Die andere Hälfte wird sorgfältig verpackt und als Archiv im Kernlager der Universität Bremen für spätere Nachuntersuchungen aufbewahrt..

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Prof. Dr. Jürgen Rullkötter oder Dr. Jürgen Köster, Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Tel. 0441/798-5359/-3350, Fax: 0441-798 3404, E-Mail: j.rullkoetter(Klammeraffe)icbm.de bzw.: j.koester(Klammeraffe)icbm.de
 
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