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20. Januar 2009 030/09
„Wir sollten den Algen dankbar sein“
Antrittsvorlesung von Helmut Hillebrand über das Artensterben
Oldenburg. „Wenn Arten verschwinden - ein Grund zur Sorge?“, so der Titel der Antrittsvorlesung, die Prof. Dr. Helmut Hillebrand, Hochschullehrer für Planktologie am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg, Ende vergangener Woche am ICBM Terramare in Wilhelmshaven gehalten hat.
Es gebe derzeit mehr Arten als je zuvor, die Aussterberate sei heute jedoch 1000-mal höher als in der Vergangenheit, so Hillebrand. Dafür machte er im Wesentlichen vier Faktoren aus, die auf menschliche Einflüsse zurückgehen: die Überfischung der Meere, die globale Klimaerwärmung, übermäßige Stickstoffemissionen und permanente Verkleinerung der Ökosysteme. Der Artenrückgang, so der Wissenschaftler, mache sich zunächst kaum bemerkbar. Erst unterhalb einer bestimmten Schwelle komme es zu drastischen Folgewirkungen für die Umwelt.
Bei Algen, die der Planktologe mit seiner Arbeitsgruppe untersucht, seien die Folgen der Artendezimierung ideal zu studieren. Sie zeichnen sich durch eine ungeheure Artenvielfalt aus. Vergleiche man etwa den menschlichen Stammbaum mit dem der Algen, so zeigt sich, dass die Menschen näher mit dem Regenwurm verwandt sind als viele der Algen untereinander. Algen produzieren zudem etwa die Hälfte des Sauerstoffs der Erde. „Wir sollten ihnen für jeden zweiten Atemzug dankbar sein“, so der Wissenschaftler.
ⓘ | www.uni-oldenburg.de |
ⓚ | Kontakt: Prof. Dr. Helmut Hillebrand, Tel.: 04421/944-102, E-Mail: hillebrandicbm.de, Dr. Sibet Riexinger, Öffentlichkeitsarbeit ICBM-TERRAMARE, Tel.: 04421/944-113 |