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03. Juni 2009 237/09
Sportangebote für Migrantinnen
Oldenburger Aktionsbündnis wird vom Bund gefördert
Oldenburg. Sport- und Gesundheitsangebote für Frauen mit Migrationshintergrund zu schaffen ist das Ziel des Oldenburger Aktionsbündnisses „Migration & Mobilität – Für mehr Bewegung im sozialen Raum“, das zwei Jahre vom Bundesministerium für Gesundheit mit über 450.000 Euro gefördert wird. Oldenburg konnte sich bei der Förderinitiative „Gesunde Lebensstile und Lebenswelten“ als eine von elf Regionen Deutschlands gegen 140 Mitbewerber durchsetzen. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Thomas Alkemeyer und Rea Kodalle, Sportsoziologen an der Universität Oldenburg.
Das bereits im August 2008 mit einer Erprobungsphase ins Leben gerufene Aktionsbündnis aus Sportwissenschaft, Sportvereinen und Gemeinwesenarbeit hat sich zum Ziel gesetzt, spezielle Sport- und Gesundheitsangebote für Frauen mit Migrationshintergrund zu entwickeln. Hintergrund ist, dass diese Frauen reguläre Angebote kaum in Anspruch nehmen, obwohl sie wie Untersuchungen belegen – ein ausgeprägtes Interesse an Sport und Bewegung haben. Um die Präventionsangebote besser an die Lebensbedingungen und Verhaltensgewohnheiten anzupassen, arbeiten WissenschaftlerInnen, SozialpädagogInnen und SportpraktikerInnen in dem Aktionsbündnis eng mit Personen aus dem Adressatenkreis zusammen.
Während der Erprobungsphase in Oldenburger Kennedy-Viertel wurden erste Maßnahmen in Kooperation mit dem Zentrum für Methoden der Sozialwissenschaften (MSW) der Universität, dem Gemeinwesentreff Bloherfelde-Eversten und dem Sportverein TuS Bloherfelde erprobt. In der Durchführungsphase werden nun drei weitere Stadtteile Dietrichsfeld, Ohmstede und Kreyenbrück einbezogen.
Inzwischen haben sich dem Bündnis insgesamt neun weitere Partner angeschlossen. Dazu zählen neben allen Einrichtungen der städtischen Gemeinwesenarbeit und dem Bürgerfelder Turnerbund (BTB) auch das Yezidische Forum e.V. und die Zentrale Aufnahme- und Ausländerbehörde (ZAAB). Unterstützt wird das Bündnis von der Integrationsbeauftragten der Stadt Oldenburg, Dr. Ayca Polat. Verantwortlich für die Durchführung der Sportangebote sind die Vereine, die Ansprache der Zielgruppen übernehmen Einrichtungen der Gemeinwesenarbeit. Sie machen zudem Angebote zu Themen wie Ernährungsfragen und Stressreduktion und sorgen für die Kinderbetreuung. Die wissenschaftliche Begleitforschung umfasst die Bedarfserhebung, die Koordination des Bündnisses und die Auswertung der Angebote.
„Das professionelle und praktische Wissen aller Partner macht es dem Aktionsbündnis möglich, Sport- und Gesundheitsangebote zielgruppenadäquat und passgenau zu entwickeln“, betonte Alkemeyer. Bereits jetzt zeichne sich ab, dass mit dem Programm Frauen unterschiedlicher sozialer, ethnischer und regionaler Herkunft zusammengebracht und dass über die Mütter auch die Kinder an Sport und Bewegung herangeführt werden.
„Um das Fortwirken des Modellprojekts sicherzustellen, wird bei Stadt Oldenburg derzeit ein Arbeitskreis ‚Sport, Gesundheit und Migration’ ins Leben gerufen“, erklärte Oberbürgermeister Prof. Dr. Gerd Schwandner. Neben Personen aus dem Aktionsbündnis sollen ihm VertreterInnen aus dem Gesundheits- und dem Jugendamt, aus Migrantenorganisationen, Sportvereinen, Krankenhäusern und Krankenkassen angehören. Ziel sei es, so Schwandner, die Aktivitäten zu bündeln und zu koordinieren und Politik und Verwaltung wissenschaftlich zu beraten.
ⓘ | www.sport.uni-oldenburg.de/migration/ |
ⓚ | Kontakt: Prof. Dr. Thomas Alkemeyer, Tel.: 0441/798-4622, E-Mail: thomas.alkemeyeruni-oldenburg.de |