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08. Januar 2014 007/14 Forschung
Bibel-Digitalisierungsprojekt abgeschlossen
Ehrenamtliche haben niederländische Staatenbibel aus dem Jahr 1657 für das Internet transkribiert
Oldenburg. Ab sofort ist die niederländische Bibel „Statenvertaling“ aus dem Jahre 1657 im Internet zugänglich. Möglich gemacht haben dies etwa 100 ehrenamtliche Tätige. In einem deutsch-niederländischen Netzwerk haben sie mit der „Statenvertaling“ die zehnte Bibel in niederländischer Sprache transkribiert und das Bibel-Digitalisierungsprojekt abgeschlossen.
Bei der Bibel handelt es sich um eine komplett revidierte Neufassung der Erstausgabe der Staatenbibel aus dem Jahre 1637, die bereits 2007 digitalisiert wurde. Die Staatenbibel des Jahres 1657 wird auch als Korrigierbibel bezeichnet, weil in ihr zahlreiche Fehler bereinigt wurden. Sie bildete über Jahrhunderte die Vorlage für spätere Editionen. „Viele Bibelzitate in literarischen und anderen Werken bis ins 19. und 20. Jahrhundert basieren auf ihr“, erläutert der Oldenburger Niederlandist Drs. Hans Beelen, der zusammen mit Prof. Dr. Nicoline van der Sijs von der Universiteit Nimwegen das Projekt leitet und koordiniert. Der „Statenvertaling“ von 1657 komme daher eine besondere kulturhistorische Relevanz zu. „Sie bildet eine wahre Fundgrube zur Erforschung der niederländischen Sprache“, so Beelen.
Bei dem Bibel-Digitalisierungsprojekt handelt es sich um das mit Abstand größte Crowdsourcing-Projekt der niederländischen Philologie. Mit insgesamt zehn spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bibelübersetzungen aus der Zeit von 1477 bis 1657 haben die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in nur sechs Jahren insgesamt mehr als 15 Millionen Wörter digitalisiert. Seit einigen Jahrennehmen sie auch nicht-biblische Texte in Angriff. Allein im letzten Jahr haben sie 30 literarische und historische Texte aus dem 16. bis 19. Jahrhundert transkribiert. Außerdem stehen alte Briefe, etymologische Wörterbücher, Dialektwörterbücher und -umfragen auf ihrer Agenda. „Die Begeisterung der Ehrenamtlichen ist ungebrochen, und die Wissenschaftler freuen sich über die Erschließung dieser Quellen, daher machen wir weiter“, so der Oldenburger Niederlandist.
Die zehn digitalisierten Bibeln:
- die Delftse Bijbel (Delft, 1477)
- die Vorstermanbijbel (Antwerpen, 1528/1531)
- die Liesveltbijbel (Antwerpen, 1542)
- die Leuvense Bijbel (Leuven, 1548)
- das Nieuwe Testament des Jan Utenhove (Emden, 1556)
- die Biestkensbijbel (Groessen, 1560)
- die Deux-Aesbijbel (Emden, 1562)
- die Erstausgabe der Staatenbibel (Leiden, 1637)
- die Luthersche Bibelübersetzung (Amsterdam, 1648)
- die korrigierte Ausgabe der Staatenbibel (Amsterdam, 1657)
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easy.dans.knaw.nl/ui/datasets/id/easy-dataset:34380 |
ⓚ | Kontakt: Drs. Hans Beelen, Seminar für Niederlandistik, Tel.: 0441/798-4581, E-Mail: johannes.beelenuni-oldenburg.de |