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Monika Ortmann

 

23. November 2015   441/15   Studium und Lehre

Pilotprojekt: Studierende helfen geflüchteten Kindern und Jugendlichen bei der Integration
Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik startet „Buddy-System“

Oldenburg. Jeden Tag kommen Tausende Flüchtlinge in Deutschland an. Experten sind sich einig: Sie in die Gesellschaft zu integrieren wird eine der wichtigsten Aufgaben in den kommenden Jahren sein. In einem Pilotprojekt geht die Universität Oldenburg in Kooperation mit der Stadt Oldenburg diese Herausforderung an: Zehn Master-Studierende der Sonderpädagogik begleiten zehn geflüchtete Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 15 Jahren, um sie zu unterstützen. Die Lehrenden des Instituts für Sonder- und Rehabilitationspädagogik Prof. Dr. Monika Ortmann und Dorin Strenge haben das Projekt konzipiert.
Die Idee des Seminars: Jeder Studierende wird der „Buddy“ (englisch: Kamerad) eines Kindes und steht ihm (mindestens) ein Jahr zur Seite. Der direkte Kontakt hilft nicht nur den Flüchtlingen und ihren Familien, sich in Deutschland einzuleben. Er ist auch ein Gewinn für die Studierenden selbst, denn die angehenden LehrerInnen machen so wichtige Erfahrungen im Umgang mit geflüchteten Kindern. Da es ein Projekt der Sonder- und Rehabilitationspädagogik ist, richtet es sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung. „Es kommen auch Flüchtlinge mit Behinderungen zu uns. Lehrkräfte an Förderschulen oder im inklusiven Modell müssen sich zusätzliche Kompetenzen aneignen, um auch diesen Schülerinnen und Schülern gerecht werden zu können“, sagt Ortmann.
Die Studierenden führen im Rahmen der Lehrveranstaltung Einzelfallstudien durch und lernen so, wie PädagogInnen die Entwicklung eines Kindes gezielt fördern können. „Die geflüchteten Kinder und Jugendlichen sind aber keineswegs Studienobjekte“, stellt Ortmann klar. Das Buddy-System verstehe sich als ein partnerschaftliches Zusammensein.
Das Seminar ist über zwei Semester angelegt und hat im Oktober begonnen. Derzeit lernen die Studierenden, was Krieg und Flucht in einem Menschen auslösen können. Außerdem machen sie sich mit der Kultur der Heimatländer ihrer Schützlinge vertraut und lernen etwas Arabisch oder Kurdisch. Dann treffen sie die Kinder und Jugendlichen, die an dem Projekt teilnehmen möchten. Diese werden in Kooperation mit dem Leiter der Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen BBS 3 in Oldenburg ausgesucht. Im Laufe des Jahres soll das Vertrauensverhältnis stetig wachsen, so dass die Studierenden die Kinder und ihre Familien eines Tages auch bei wichtigen Integrationsschritten wie beispielsweise dem ersten Schultag begleiten können.
Über ihre Erfahrungen mit den Kindern tauschen sich die Studierenden regelmäßig aus. Außerdem führen sie Tagebuch. Als Abschluss des Seminars sollen konkrete Handlungsempfehlungen für den Umgang mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen entwickelt werden.

ⓘ www.uni-oldenburg.de/sonderpaedagogik
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Monika Ortmann, Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik, Tel.: 0441/798-3742, E-Mail: monika.ortmann(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
(Stand: 19.01.2024)  | 
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