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12. November 2018 378/18
„Wegbereiter der Universität“: Reto Weiler in den Ruhestand verabschiedet
Oldenburg. Prof. Dr. Reto Weiler, Neurobiologe und ehemals Vizepräsident der Universität, ist heute nach 32-jähriger Tätigkeit mit einer Feierstunde im Alten Landtag in den Ruhestand verabschiedet worden. Für die gesamte Universität sei Weiler, der auch langjähriger Rektor des Hanse Wissenschaftskollegs war, stets ein enorm wichtiger Wegbereiter gewesen, betonte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper in seiner Rede. Seine Gestaltungskraft sei entscheidend für die Erfolge gewesen, die die Universität heute prägten. So habe er mit seiner Forschung früh die Weichen für den gerade verlängerten Exzellenzcluster Hearing4all gestellt und zudem die Gründung der Universitätsmedizin in Oldenburg entscheidend mit auf den Weg gebracht. „Reto Weiler ist ein Mensch, der Begeisterung für seine Ideen und deren Durchsetzung weckt“, sagte Piper. Zu den Gästen der Veranstaltung zählten auch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und der Festredner Prof. Dr. Eckart Altenmüller von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.
Weiler, der in Zürich Biologie studierte, promovierte und habilitierte sich an der Universität München. 1986 folgte der gebürtige Schweizer dem Ruf auf die Professur für Neurobiologie an der Universität Oldenburg. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Informationsverarbeitung in der Netzhaut des Auges. Er war Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Neurokognition“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Universitäten Oldenburg und Bremen, den er maßgeblich initiiert hatte.
Für seine Forschung wurde Weiler mehrfach ausgezeichnet. 1981 erhielt er den schweizerischen Medical-Academy-Award, 1987 den japanischen Taniguchi-Award, 1990 den Max-Planck-Forschungspreis und 1997 den australischen International Research Award. Er ist Honorarprofessor der University of Queensland in Australien, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Österreichischen Wissenschaftsrats. Die Stadt Oldenburg ehrte ihn 2008 mit dem städtischen Wirtschaftspreis „Oldenburger Bulle“.
In seiner Amtszeit als Vizepräsident für Forschung von 2005 bis 2008 entwickelte Weiler die Strukturen der Universität weiter und baute Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus. Zu den Neuerungen, die er initiierte und begleitete, zählen die Gründung des EWE-Forschungszentrums NEXT ENERGY (inzwischen DLR Institut für Vernetzte Energiesysteme), der Neubau des Forschungsgebäudes „NeSSy“ auf dem Campus Wechloy und die Ansiedlung der Fraunhofer-Projektgruppe für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie. Außerdem trug er entscheidend dazu bei, die Max-Planck-Forschungsgruppe „Marine Geochemie“ an die Universität zu holen und das Forschungszentrum TERRAMARE in Wilhelmshaven in das Institut für Biologie und Chemie des Meeres (ICBM) zu integrieren. Auch die Idee für den bundesweiten Klaus-von-Klitzing-Preis geht auf Weiler zurück: Seit inzwischen 14 Jahren zeichnen Universität Oldenburg und EWE Stiftung gemeinsam Lehrerpersönlichkeiten aus, die sich in besonderer Weise für die Bildung ihrer Schüler in den sogenannten MINT-Fächern engagieren.
Besondere Verdienste erwarb sich Weiler als einer der Initiatoren der Oldenburger Universitätsmedizin mit ihrer European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS). Nach dem positiven Votum des Wissenschaftsrats 2010 gehörte er dem Gründungsausschuss an und war von 2012 bis 2016 Prodekan der neuen Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften. Für sein langjähriges Engagement für die Oldenburger Universitätsmedizin erhielt er 2017 die „Ehrenplakette des Präsidenten“.
Bilder
Prof. Dr. Reto Weiler ist heute in den Ruhestand verabschiedet worden. Foto: Peter Duddek/Universität Oldenburg |
Verabschiedeten Prof. Dr. Reto Weiler (2. v. l.) in den Ruhestand: (v. l.) Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften, Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper und Prof. Dr. Eckart Altenmüller von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Foto: Universität Oldenburg |