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Britta Klages

Lea Sophie Diekmann

Olaf Zawacki-Richter

30. Juni 2020   112/20    Studium und Lehre / Weiterbildung

Qualifizierte Geflüchtete beim Berufseinstieg unterstützen

Oldenburg. Geflüchteten, die ihr Studium in ihrem Heimatland abbrechen mussten oder deren Abschluss nicht anerkannt wird, einen nachhaltigen Berufseinstieg ermöglichen: das ist Ziel des neuen Projekts „Kurswechsel“ an der Universität Oldenburg. Hierfür sucht das Center für lebenslanges Lernen (C3L) noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auf die eine individuelle Beratung, Workshops sowie eine Onlineplattform mit eigens entwickelten Lernmaterialien warten. Das Projektteam unterstützt unter anderem dabei, die eigenen Kompetenzen zu reflektieren und in einem Portfolio darzustellen. Zudem begleitet es ein dreimonatiges Praktikum von der Bewerbung bis zur Nachbereitung. Das zweijährige Vorhaben mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 500.000 Euro fördern der Europäische Sozialfonds und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK). Leiter des Projekts „Kurswechsel“ ist der leitende C3L-Direktor Prof. Dr. Olaf Zawacki-Richter, Experte für Wissenstransfer und das Lernen mit neuen Technologien.

„Bildungsverläufe sind heutzutage immer seltener geradlinig, sondern von Übergängen und Umorientierung geprägt. Studienabbrüche gehören zu dieser Realität dazu“, sagt Zawacki-Richter. Dabei wachse die Zahl derjenigen stetig, die ihren Bildungsweg im Ausland unvermittelt beenden mussten und nun in Deutschland leben. „Ebenso wie bei hiesigen Studienabbrecherinnen und Studienabbrechern gilt, dass die meisten vielfältige und wichtige Kompetenzen mitbringen, die im beruflichen Leben sehr wichtig sind“, ergänzt Zawacki-Richter. Dennoch arbeite in Deutschland laut Bundesregierung mehr als ein Viertel der Geflüchteten unter ihren Qualifikationen.

Mit seinem individuellen und digitalen Begleitangebot soll „Kurswechsel“ Geflüchtete mit abgebrochenem Studium ebenso unterstützen wie geflüchtete Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die keine Aussicht auf Anerkennung ihres Abschlusses haben. Vom Erstellen eines Portfolios könnten zudem Personen profitieren, die hierzulande ihr Studium abgebrochen haben. Geflüchteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern soll darüber hinaus die projekteigene digitale Lernplattform mit Lernspielen und kurzen Videos den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, das deutsche Bildungssystem, den Bewerbungsprozess und Finanzierungsmöglichkeiten näherbringen. In monatlichen Workshops vertiefen die Teilnehmenden Themen wie Bewerbung und Berufseinstieg, arbeitsrechtliche Grundlagen oder die persönliche Entwicklung.

Das Projekt „Kurswechsel“ baut auf die Expertise des C3L auf, das in der wissenschaftlichen Weiterbildung Kompetenzen und Vorleistungen von Teilnehmenden anerkennt und anrechnet, um frühere Lernerfolge nutzbar zu machen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im unieigenen „Kompetenzbereich Anrechnung“ entwickeln und erproben seit Jahren Verfahren zum Erfassen und Anrechnen von beruflich und informell erworbenen Kompetenzen – etwa auch im Projekt „Portfolios für Geflüchtete“ von 2016 bis 2019.

Das Projektteam kooperiert mit den Bildungsberatungsstellen Oldenburg und Cloppenburg, der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) sowie dem Verein pro:connect unter anderem bei der Suche nach interessierten Teilnehmern oder geeigneten Praktikumsplätzen. Individuelle Beratung, Onlineplattform und Workshops gehen voraussichtlich im Herbst an den Start. Bereits jetzt können sich Interessierte wenden an Projektmitarbeiterin Britta Klages ().  

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Kontakt

Britta Klages, E-Mail: ; Lea Sophie Mustafa, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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