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21. August 2020 142/20 Forschung
Vom Beruf ins Studium
DFG-gefördertes Projekt untersucht Biographien ehemaliger Studierender ohne Abitur
Oldenburg. Studieren auch ohne Abitur – noch nie gab es hierfür so viele Möglichkeiten wie heute. In Niedersachsen ist dies allerdings schon seit den 1970er Jahren durch eine spezielle Zulassungsprüfung, die sogenannte Z-Prüfung, möglich. Wie sich das Studium auf die Biographien und den weiteren beruflichen Weg ehemaliger Z-Prüflinge ausgewirkt hat, untersucht Prof. Dr. Olaf-Zawacki-Richter am Institut für Pädagogik und dem Center für Lebenslanges Lernen (C3L) der Universität Oldenburg in einem neuen Forschungsprojekt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert es für drei Jahre mit rund 350.000 Euro
Oldenburg kommt bei der Z-Prüfung eine Vorreiterrolle zu: Zwischen 1971 und 2020 haben hier an der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen und der aus ihr später hervorgegangenen Universität über 6.000 Personen die Prüfung abgelegt, ergab eine Untersuchung von Zawacki-Richter. Gemeinsam mit seinem Team wird er nun untersuchen, welche langfristigen Auswirkungen die vermeintlich späte Entscheidung für ein Studium auf die Biographie und das weitere Berufsleben ehemaliger Z-Prüflinge hatte. Dafür wollen die Forscherinnen und Forscher mit 20 Absolventinnen und Absolventen in ausführlichen biographischen Interviews über ihre Erfahrungen sprechen: Inwiefern stellte das Studium einen Umbruch in ihrem Lebenslauf dar? Wie meisterten sie die Z-Prüfung und wie verlief das Studium? Wie wirkte sich der Studienabschluss aus – beruflich, aber auch privat?
Die Befragung schließt sich an ein früheres Projekt an, in dem Zawacki-Richter die Bewerbungs- und Prüfungsunterlagen aller bisherigen Z-Prüflinge an der Universität Oldenburg auswertete und dabei verschiedene Typen in Bezug auf die Bildungsverläufe herausarbeiten konnte. So begann ein Großteil der Z-Prüflinge nach einer Ausbildung in Sozial- und Gesundheitsberufen ein Studium, andere entschieden sich nach der Elternzeit zu studieren oder wollten nach der Arbeit im Verwaltungsbereich durch ein Studium ins Management wechseln. Allerdings gibt es bislang keine Daten zu den Studien- und Berufsverläufen der Z-Prüflinge. Diese möchten Zawacki-Richter und sein Team durch die Interviews ergänzen. Die Studie soll langfristig dazu beitragen, Beratungsangebote, Studienstrukturen und -inhalte besser an die Bedürfnisse von Studierenden ohne Abitur anzupassen.
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Prof. Dr. Olaf Zawacki-Richter. Foto: Privat |
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Prof. Dr. Olaf Zawacki-Richter, Tel.: 0441/798-2765, E-Mail: