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4. November 2022 217/22 Personalie
Preis für Forschung zu gefährlichen Hefepilzen
Janina Noster erhält Hermine Heusler-Edenhuizen-Preis
Oldenburg. Für ihre Forschung zu Pilzinfektionen, die insbesondere für Menschen mit malignen hämatologischen Erkrankungen wie etwa Leukämie lebensbedrohlich sein können, hat die Oldenburger Mikrobiologin Dr. Janina Noster den mit 500 Euro dotierten Hermine Heusler-Edenhuizen-Preis erhalten. Zweimal jährlich zeichnen die Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg sowie der Verein der Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest eine herausragende wissenschaftliche Veröffentlichung mit diesem Preis aus. Noster hatte ihre Ergebnisse über zwei sich ähnelnde Hefepilze der Gattung Magnusiomyces kürzlich in der Fachzeitschrift „Antimicrobial Agents and Chemotherapy“ veröffentlicht. Die Wissenschaftlerin leitet seit 2020 die Forschungslabore des Universitätsinstituts für Medizinische Mikrobiologie und Virologie von Prof. Dr. Axel Hamprecht.
Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem endet eine Infektion mit den beschriebenen Spezies in bis zu 80 Prozent der Fälle tödlich. Die Behandlung ist aus zwei Gründen schwierig: Zum einen waren die beiden Pilzarten bislang schwer voneinander zu unterscheiden, zum anderen sind sie gegen viele Wirkstoffe, die normalerweise bei einem Pilzbefall helfen, resistent. Um die Gattung Magnusiomyces besser charakterisieren zu können, hat das Forschungsteam mehr als 30 unterschiedliche, bis zu 20 Jahre alte Proben aus deutschen und österreichischen Instituten zusammengetragen und sie mit modernen molekularen und massenspektrometrischen Identifizierungsverfahren untersucht. Anders als zuvor in der wissenschaftlichen Literatur angenommen, zeigte sich dabei, dass in Deutschland die Spezies M. clavatus häufiger für Erkrankungen sorgt als die verwandte Spezies M. capitatus. Damit auch Labore ohne teure Forschungsgeräte künftig beide Typen unterscheiden können, etablierte die Arbeitsgruppe außerdem eine neue Untersuchungsmethode. Das Team stellte fest, dass die verschiedenen Pilzkolonien auf einem bestimmten einen Farbstoff entwickelnden Nährboden entweder eine weiße oder eine grünblaue Färbung zeigen und damit eindeutig bestimmbar sind.
Damit die Hefepilze nicht nur identifiziert, sondern auch wirksam behandelt werden können, testete das Team anschließend verschiedene Antimykotika. Bei den in-vitro-Versuchen mit den Pilzkulturen im Labor zeigten Voriconazol und Posaconazol die beste Wirksamkeit. Insgesamt trägt die Arbeit zum Verständnis der Epidemiologie der seltenen Erreger bei und liefert Kliniken und Laboren wichtige Hinweise für Diagnostik und Therapie.
Janina Noster hat an den Universitäten Bielefeld und Osnabrück Biologie und Chemie sowie Zell- und Molekularbiologie studiert. Nach ihrer Promotion in Osnabrück wechselte sie 2020 nach Oldenburg.
Der vom Verein Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest gestiftete Hermine Heusler-Edenhuizen-Preis ist nach der ersten in Deutschland niedergelassenen Frauenärztin benannt und wird einmal pro Semester für eine herausragende Fachpublikation verliehen. Auf Vorschlag der Forschungskommission entscheidet die Medizinische Fakultät gemeinsam mit dem Verein über die Vergabe. Zu den Auswahlkriterien zählen unter anderem die wissenschaftliche Qualität der eingereichten Publikationen und das Maß der interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb der Fakultät oder mit dem Kooperationspartner auf niederländischer Seite, dem Universitair Medisch Centrum Groningen.
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(v.l.) Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften, und Prof. Dr. Dr. Klaus Peter Kohse, Vorstandsvorsitzender des Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest e.V., überreichten die Auszeichnung an die Mikrobiologin Dr. Janina Noster. Mit ihr freute sich Prof. Dr. Axel Hamprecht, in dessen Universitätsinstitut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie die Wissenschaftlerin forscht. Foto: Universität Oldenburg |
Kontakt
Dr. Janina Noster, Tel.: 0441/798-5040, E-Mail: