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30. Juni 2023   147/23    Personalie

Meeresbiologe Meinhard Simon im Ruhestand

Oldenburg. Prof. Dr. Meinhard Simon, Hochschullehrer für Biologie Geologischer Prozesse und Aquatische Mikrobielle Ökologie am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg, ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Simon lehrte und forschte seit gut einem Vierteljahrhundert in Oldenburg und leitete unter anderem einen Sonderforschungsbereich (SFB) zu den Meeresbakterien der Roseobacter-Gruppe. „Er ist auf den Forschungsschiffen dieser Welt zuhause und als sowohl fachlich wie auch menschlich integrative Persönlichkeit von Kolleginnen und Kollegen hochgeschätzt“, so Fachkollege Prof. Dr. Thorsten Brinkhoff, der mit Simon in den vergangenen 25 Jahren zusammengearbeitet hat, anlässlich des Abschiedssymposiums. Institutsdirektor Prof. Dr. Ralf Rabus dankte im Namen des ICBM Simon „neben seinem reichhaltigen Wirken in Forschung, Lehre und universitärer Selbstverwaltung vor allem für die strukturbildenden und identitätsstiftenden Impulse durch den SFB Roseobacter, die das ICBM nachhaltig prägen“.

Simon studierte Biologie in Konstanz sowie in Freiburg, wo er 1985 auch seine Dissertation abschloss. Anschließend forschte er als Postdoktorand an der weltweit renommierten Scripps Institution of Oceanography der University of California San Diego (USA), ehe er 1988 an die Universität Konstanz zurückkehrte. Er habilitierte sich dort 1992 mit einer Arbeit über den Stoffumsatz von Bakteriengemeinschaften im Bodensee. Von 1992 bis 1996 war er amtierender Direktor des Limnologischen Instituts im Fachbereich Biologie, ehe er 1997 dem Ruf nach Oldenburg folgte.

Ein besonderer Fokus von Simons Forschung lag auf den Bakterien der Gruppe „Roseobacter“. Von 2010 bis Ende 2022 fungierte er als Sprecher des gleichnamigen SFB, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit insgesamt rund 28 Millionen Euro förderte und in dessen Kontext Forschende aus Oldenburg, Braunschweig, Göttingen und Bonn viele neue Bakterienstämme entdeckten und die ökologische Bedeutung und Funktion der Bakteriengruppe in den Weltmeeren ergründeten. 2016 war Simon Fahrtleiter der ersten Expedition des am ICBM beheimateten Forschungsschiffs „Sonne“ unter Oldenburger Regie. Zudem war er Initiator der offiziellen Kooperationsvereinbarung des ICBM mit der Scripps Institution of Oceanography, die seit 2020 den gemeinsamen Forschungsaktivitäten und dem Austausch von Forschenden und Studierenden einen verbindlichen Rahmen gibt.

In der Selbstverwaltung der Universität engagierte sich Simon etwa als Dekan der Fakultät V Mathematik und Naturwissenschaften und fungierte für zwei Amtszeiten als ICBM-Direktor. In den Jahren 2018 und 2019 war er Vizepräsident der Universität für Forschung und Transfer, wofür er 2020 die Ehrenplakette des Universitätspräsidenten erhielt. Auch für seine Lehre wurde Simon ausgezeichnet: Gemeinsam mit Dr. Sara Billerbeck und Dr. Helge-Ansgar Giebel bekam er 2021 den „Preis der Lehre“ der Universität für die beste Lehrveranstaltung. Das in Bachelorstudiengängen in Deutschland einzigartige Praktikum „Biologische Meereskunde“ hatte das Lehrenden-Trio angesichts der Corona-Bedingungen mithilfe digitaler Werkzeuge so erweitert, dass es für alle Studierende den Zugang zur wissenschaftlichen Arbeit auf einem Forschungsschiff ermöglicht.

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Bilder

  

"Auf den Forschungsschiffen dieser Welt zuhause": Der Oldenburger Meeresbiologe Meinhard Simon wird heute in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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Kontakt

Prof. Dr. Meinhard Simon, E-Mail:

Presse & Kommunikation (Stand: 01.10.2024)  | 
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