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21. November 2024 183/24 Studium und Lehre / Personalie
Lehrende aus Psychologie, Philosophie und Biologie mit „Preis der Lehre“ ausgezeichnet
Herausragende studentische Evaluation zudem in Pädagogik, Medizin, Anglistik und Chemie
Oldenburg. Wer studiert hat, erinnert sich oft noch Jahre und Jahrzehnte später an Personen aus dem Kreis der Lehrenden, die mit ihrer Art der Vermittlung besonders prägend waren. Elf solcher Persönlichkeiten und ihre herausragende Lehre hat die Universität Oldenburg gestern in einer Feierstunde mit dem diesjährigen „Preis der Lehre“ ausgezeichnet. Maßgeblich für das Votum der Jury waren dabei studentische Vorschläge und Bewertungen. „Mit dem Preis möchten wir auch zur Reflexion über Lehr- und Lernprozesse an der Universität beitragen. Die zahlreichen sehr guten Einschätzungen unserer Studierenden haben uns gefreut“, sagte Prof. Dr. Andrea Strübind, Vizepräsidentin für Studium und Lehre. So habe sich die Jury entschieden, in diesem Jahr insgesamt sieben mit je 1.000 Euro dotierte Preise an elf Lehrende zu vergeben.
Den Preis in der Kategorie „Beste Veranstaltung“ erhielten Prof. Dr. Stefan Debener, Dr. Cornelia Kranczioch und Dr. Martin Georg Bleichner vom Department für Psychologie für ein Seminar im Masterstudiengang „Neurocognitive Psychology“: Wie gelingt eine kognitive Rehabilitation bei neurologisch bedingten Störungen, etwa bei Aufmerksamkeitsdefiziten nach einem Schlaganfall oder bei Gedächtnislücken? Die drei Lehrenden vermittelten hier abwechselnd, interaktiv und mithilfe unterschiedlicher Methoden ausgewählte Ansätze. „Die Studierenden müssen in dem Seminar viel tun, können ihr Wissen einbringen – und finden das cool“, freut sich Neuropsychologe Bleichner im Namen des ausgezeichneten Trios. Das Seminar mit dem Titel „Cognitive Neurorehabilitation“ habe so für „viele Aha-Effekte“ gesorgt, und alle drei Lehrenden hätten sehr viel Spaß daran gehabt – was sich offensichtlich auf die Studierenden übertrug.
„Statistik für die Biologie“ lautete der Titel eines ausgezeichneten Moduls aus Vorlesung und Übung, in denen Prof. Dr. Jutta Kretzberg und Daniela Antonia Schwarz bei ihren Studierenden unter anderem mit einer besonders diversitätssensiblen Gestaltung punkteten. „Studierende der Biologie sowie ihre Vorkenntnisse, Bedürfnisse und Lernstrategien weisen genauso große individuelle Unterschiede auf wie die Datensätze, deren Auswertung sie erlernen sollen“, betonen die beiden Lehrenden vom Department für Neurowissenschaften. Daher hätten sie etwa verschiedene Zugänge zum Thema Statistik kombiniert und die interaktive Veranstaltung hybrid angeboten, um auch Studierenden mit Familienpflichten oder gesundheitlichen Problemen die Teilnahme zu ermöglichen. Die Jury würdigte den vielfältigen Einsatz digitaler Möglichkeiten in der Preiskategorie „Lernräume gestalten“.
Einen vollständigen Forschungsprozess, wie man ihn beispielsweise aus der empirischen Sozialforschung kennt, durchliefen Studierende bei Dr. Alexander Max Bauer und Dr. Stephan Kornmesser vom Institut für Philosophie, die in einem Seminar in die Experimentelle Philosophie einführten. Diese verbindet philosophische Fragen mit empirischen Methoden, etwa aus Sozialforschung oder Psychologie. Zunächst angelehnt an eine bekannte Studie und später anhand eigener Forschungsfragen erschlossen sich die Teilnehmenden die empirische Forschung – und dabei zugleich, so Bauer und Kornmesser, „eine vergleichsweise junge philosophische Strömung, die in Deutschland in der universitären Lehre bisher noch wenig vertreten ist“. Die Jury lobte, wie die Lehrenden die Masterstudierenden beratend begleiteten – bis hin zur Möglichkeit, ihre Ergebnisse etwa zu autonomem Fahren oder zivilem Ungehorsam in einem Blog zu veröffentlichen. Sie zeichnete das Seminar in der Kategorie „Forschendes Lernen“ aus.
Gleich vier Preise verlieh die Universität an Lehrende, die besonders gut bei der regelmäßig stattfindenden Evaluation von Lehrveranstaltungen abgeschnitten und sich mit ihren Ergebnissen beworben hatten. In der Kategorie „Beste Lehrveranstaltungsevaluation“ vergab die Jury für Seminare und Vorlesungen ab 40 und weniger als 40 Teilnehmenden dieses Mal je zwei Preise. Bei den kleineren Lehrveranstaltungen schnitten Prof. Dr. Julia Wurr vom Institut für Anglistik und Amerikanistik („Global Health, Biocapitalism and Literature“) sowie Chemiker Prof. Dr. Jens Christoffers („Strukturaufklärung organischer Verbindungen“) am besten ab. Bei größeren Lehrveranstaltungen glänzten Pädagogin Dr. Juliane Schlesier mit der Veranstaltung „Lehren und Lernen durch Engagement in der Grundschule“ und der Mediziner Dr. Nader El-Sourani mit einer Chirurgie-Vorlesung für Medizinstudierende im vierten Jahr mit sehr guten Evaluationsergebnissen.
Seit 1998 zeichnet die Universität Oldenburg herausragende Leistungen von Hochschullehrenden aus. Der „Preis der Lehre 2023/24“ wurde von der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO) gefördert. Nähere Informationen und Videos zu den Preisträgern und Preisträgerinnen finden sich unter
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Herausragende Lehre im zurückliegenden akademischen Jahr zeichneten Vizepräsidentin Prof. Dr. Andrea Strübind (r.) und UGO-Vorsitzende Wiebke Schneidewind (v.l.) aus: Dr. Alexander Max Bauer, Dr. Stephan Kornmesser, Dr. Martin Georg Bleichner, Dr. Cornelia Kranczioch, Prof. Dr. Jens Christoffers, Prof. Dr. Julia Wurr, Dr. Juliane Schlesier, Prof. Dr. Jutta Kretzberg und Daniela Antonia Schwarz. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler |
"Die Studierenden finden das cool": Der diesjährige Preis der Lehre der Universität Oldenburg ging an (v.l.) Dr. Alexander Max Bauer, Dr. Stephan Kornmesser, Dr. Martin Georg Bleichner, Dr. Cornelia Kranczioch, Prof. Dr. Jens Christoffers, Prof. Dr. Julia Wurr, Dr. Juliane Schlesier, Prof. Dr. Jutta Kretzberg und Daniela Antonia Schwarz. Bei der Feierstunde fehlten die weiteren Preisträger Prof. Dr. Stefan Debener und Dr. Nader El-Sourani. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler |
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