Ansprechpartnerin:

Prodekanin für Forschung

Prof. Dr. Anna-Maria Hintz

+49 441 798-2949

JJW 01-107

 

Forschung

Kurzdarstellung

Der Forschungsschwerpunkt „Partizipation und Bildung“ vereint die Forschung der drei Institute der Fakultät I:

Institut für Pädagogik,
Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik sowie
Institut für Sozialwissenschaften.

Unter dieser thematischen Klammer soll der Zusammenhang zwischen Bildung und sozialer Ungleichheit aus sozial- und bildungswissenschaftlicher Perspektive untersucht werden. Das Forschungsspektrum umfasst grundlagen- und anwendungsorientierte regionale, überregionale und internationale multidisziplinäre Kooperationsprojekte.

Einen besonderen Stellenwert an der Fakultät I hat die Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses. Aktuell werden die Promovierenden institutsübergreifend durch verschiedene Angebote der folgenden Promotions- bzw. Graduiertenkollegs unterstützt:

Darüber hinaus besteht für die Promovierenden der Fakultät I die Möglichkeit, die Angebote der 3GO (Graduiertenschule für Gesellschafts- und Geisteswissenschaften) zu nutzen. 

In den folgenden Abschnitten und Seiten finden Sie eine Beschreibung der Institute, ihrer Forschungsschwerpunkte sowie eine Übersicht der aktuell laufenden Drittmittelprojekte.

Institut für Pädagogik

Forschungsstruktur des Instituts

Die bildungswissenschaftliche Forschung knüpft an das von der Universität ausgewiesene Leitthema „Gesellschaft und Bildung“ an. Sie leistet wichtige Beiträge zu den Schwerpunkten „Partizipation und Bildung“ und „Professionalisierungsprozesse in der Lehrerbildung“.

Die fachlichen Schwerpunkte liegen im Bereich des Schulsystems sowie den außerschulischen Bildungskontexten. Das besondere Interesse gilt den Erwartungsansprüchen an ein inklusives Bildungssystem, das den Prinzipien der individuellen Befähigung und des Lernens in Gemeinschaft Rechnung trägt. Vor diesem Hintergrund werden die Themen Digitalisierung und Inklusion und deren Verbindungen fokussiert. Schwerpunktübergreifend werden die hieraus entstehenden Forschungsfragen entlang der Makro-Ebene (digitale Transformation, Durchlässigkeit und gesellschaftliche Teilhabe), der Meso-Ebene (Organisation und Management von Bildungsinstitutionen) und der Mikro-Ebene (Lehren und Lernen in inklusiven Bildungsräumen) bearbeitet (siehe folgende Abbildung). Die Forschungsprojekte sind sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung zu verorten und verfolgen dabei auch einen partizipativen Ansatz in Zusammenarbeit mit Akteur*innen aus der Bildungspraxis.

Fachliche Schwerpunkte des Instituts für Pädagogik

 

 

Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik

Forschungsstruktur des Instituts

Seit seiner Gründung hat das Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik einen Schwerpunkt auf der Durchführung evidenzbasierter sonderpädagogischer Forschung. Ziel ist es u. a., mit empirisch fundierten Kenntnissen zur Qualität sonderpädagogischer Praxis beizutragen. Diese Ausrichtung und die aktuellen Entwicklungen im Rahmen des Ausbaus Sonderpädagogik zur Erweiterung inklusiver und sonderpädagogischer Lehrangebote und Forschungsmöglichkeiten wird von allen Professor*innen des Instituts unterstützt. Aufgrund der vielfältigen Fragestellungen innerhalb des Fachs sowie in den unterschiedlichen spezifischen Ausrichtungen (z. B. in den sonderpädagogischen Fachrichtungen und Arbeitsbereichen mit eher psychologischen sowie grundlagentheoretischen Foki) sind auch über diesen Schwerpunkt hinausgehende Akzentsetzungen vertreten und erweitern das Forschungsspektrum.

Die Forschungsaktivitäten des Instituts für Sonder- und Rehabilitationspädagogik unterstützen das Profil der Fakultät „Partizipation und Bildung“ und verfolgen es unter der sonderpädagogischen Schwerpunktsetzung „Partizipation und Dropout“.

Das innerhalb des Instituts gemeinsam getragene „Ambulatorium für ReHabilitation“  leistet einen wertvollen Beitrag zur Erforschung und Weiterentwicklung von Unterstützungsangeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen bzw. in Risikolagen. Im Ambulatorium werden nicht-stationäre Angebote für die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen bereitgestellt. Es setzt sich aus sechs zentralen Bereichen mit unterschiedlichen Schwerpunkten zusammen:
a) Beratungsstelle für unterstütze Kommunikation
b) Rehabilitationspsychologie
c) Health Care
d) Kompetenzzentrum Partizipationsförderung und Prävention bei Verhaltensstörungen
e) Forschung in den Bereichen Versorgung und Förderung von Menschen mit körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen
f) Zentrum für Professionalisierung

Die hier benannten Bereiche verknüpfen praxisorientierte Forschung und Lehre eng mit Hilfen für die Region.

 

Institut für Sozialwissenschaften

Forschungsstruktur des Instituts

Für die Sozialwissenschaften stehen Fragen der gesellschaftlichen Differenzierung sowie die kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Voraussetzungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Zentrum des Interesses. Bei der Analyse aktueller Herausforderungen setzen die Oldenburger Sozialwissenschaften auf eine Verknüpfung von Soziologie und Politikwissenschaft und orientieren sich am zentralen Unterschied zwischen diesen beiden Disziplinen: Während die Soziologie gesellschaftliche Ordnungen (und ihre Bedrohungen) als Bedingung und Folge situativen Handelns bzw. Kommunizierens analysiert, stehen für die Politikwissenschaft das Studium politischer Handlungs- und Entscheidungsprozesse und damit die Bedingungen und Folgen kollektiven Handelns im Mittelpunkt. Damit werden die Ordnungen moderner Gesellschaften und ihre Bedrohungen durch eine Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts aus politikwissenschaftlicher und soziologischer Perspektive analysiert.

Hierbei bauen die Sozialwissenschaften in Oldenburg auf einem Theorie-Methoden-Fundament auf, das den Zusammenhang von Institutionen und Vergesellschaftungsprozessen aus der Perspektive der Gesellschafts- und Demokratietheorie zu durchdringen sucht und mit einer soliden methodischen Basis verknüpft. Diese Engführung von Methoden und Theorien wird in dem Anspruch einer theoriegeleiteten empirischen Forschung gebündelt. Das Ziel der empirischen Forschungen besteht darin, theoretische Erkenntnisse durch empirische Analysen zu hinterfragen und zu fundieren.

Die allgemeine Frage nach den Bedingungen, Formen und Bedrohungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts wird für zwei Gegenstandsbereiche spezifiziert:
(1) Wissen und Organisation: Bei diesem Thema werden die Voraussetzungen und Gefährdungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der gesellschaftlichen Differenzierung untersucht. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Einführung und Nutzung digitaler Medien in unterschiedlichsten wissensbasierten Produktions- und Innovationsprozessen. Damit gehen Fragen der Sinnstiftung durch Arbeit und der Verfügbarkeit materieller Ressourcen einher.
(2) Soziale und politische Ungleichheiten: Hier liegt der Fokus auf der Verteilung von Ressourcen, Gelegenheiten und Risiken in unterschiedlichen, zunehmend digitalisierten gesellschaftlichen Feldern. Damit hängen auch die Möglichkeiten des Zuganges zu sozialen Gütern und sozialen Positionen zusammen, die mit ungleichen Macht- und Interaktionsmöglichkeiten ausgestattet sind.
Beide Themenbereiche zusammen prägen nicht nur das Lehrangebot des Instituts - insbesondere in den Vertiefungsbereichen der Bachelorstudiengänge und des Masters -, sondern auch die Forschungsaktivitäten, etwa in Dissertationsprojekten und drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten.

Mit dem Oldenburger Labor für experimentelle Sozialforschung (OLExS) verfügt das IfS über die Ressourcen und die technische Ausstattung zur Durchführung sozialwissenschaftlicher Entscheidungsexperimente unter Laborbedingungen (experimente.uni-oldenburg.de), im Feld sowie eingebettet in repräsentativen Online Befragungen.

(Stand: 16.03.2023)  |