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Mikrobielle Interaktionen und geochemische Stoffkreisläufe –
von Molekülen und Zellen zu globalen Prozessen
Das mikrobielle Leben im Meer ist für die Umweltbedingungen auf der Erde von großer und oft unterschätzter Bedeutung: Mikroorganismen haben auf geochemische Kreisläufe wie den Kohlenstoff-, Stickstoff- und Schwefelkreislauf, aber auch auf den Sauerstoffgehalt der Atmosphäre erheblichen Einfluss. Komplexe und wenig erforschte Wechselbeziehungen zwischen Mikroben spielen hierbei eine besonders wichtige Rolle. Insbesondere die Arbeitsgruppen der Geochemie, Mikrobiologie und mathematischen Modellierung des ICBM arbeiten eng zusammen, um die Rolle der Mikroorganismen für die großräumigen Energie- und Stoffflüsse zwischen Meer, Atmosphäre und Land zu erforschen. Am Institut steht hierfür mit experimentellen Mesokosmen, mehreren Hochleistungs-Massenspektrometern, einem Reinraum und dem Labor für Proteogenomik eine weltweit einzigartige Infrastruktur zur Verfügung.
Die Schnittstelle zwischen Land und Meer –
Stoffumsätze und -flüsse am Land-Meer-Übergang
Schadstoffe oder Düngemittel, die vom Land in die Meere fließen, belasten vielerorts marine Ökosysteme. Während gut bekannt ist, welche Stoffe von Flüssen ins Meer transportiert werden, weiß man relativ wenig über Grundwasser, das unter der Oberfläche austritt – und welche Stoffe auf diesem Weg in die marine Umwelt gelangen. Der Meeresboden vor der Küste scheint ein effizienter Bioreaktor zu sein, der sowohl das süße Grundwasser als auch das zirkulierende Meerwasser verändert. Meeresforscher vom ICBM arbeiten eng mit Kollegen vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Universität Oldenburg zusammen, um diesen wenig erforschten Übergang zwischen Land und Meer besser zu verstehen.
Biodiversität in dynamischen marinen Ökosystemen – wie
Triebkräfte und Wechselwirkungen miteinander verwoben sind
Klimawandel und menschliche Nutzung bedrohen die Vielfalt des Lebens in den Meeren. Bislang ist allerdings nur relativ wenig darüber bekannt, wie stark sich marine Ökosysteme bereits verändert haben und wie groß der Einfluss des Menschen auf die Artenvielfalt ist. Die Biodiversitätsforschung am ICBM befasst sich besonders mit den Wechselwirkungen zwischen Arten und den komplexen Prozessen innerhalb von Ökosystemen, etwa auf Inseln oder an der Küste. Auch die Wechselbeziehungen zwischen der Artenvielfalt an Land und im Meer sind ein Forschungsthema des ICBM zusammen mit dem Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Universität Oldenburg.
Nachhaltige Nutzung für gesunde Ozeane –
Antworten auf die Herausforderungen des Anthropozäns
Der Schutz der Meere ist ein Thema, das seit der Gründung im Fokus des ICBM steht. Aktuell stellen Eintrag, Transport, Umwandlung und Verbleib von Plastikmüll einschließlich Mikroplastik einen wichtigen Forschungsgegenstand dar. Die angewandte Forschung des Instituts sucht auch nach Lösungen für Probleme wie Ölverschmutzung, Arzneimittelrückstände oder invasive Arten. Am neuen Zentrum für marine Sensorik (ZfMarS) des ICBM am Standort Wilhelmshaven werden Geräte und Messmethoden entwickelt, um den Zustand von Ökosystemen zu überwachen. Bei unserer Forschung sind Bürger eng eingebunden („Citizen Science“), und wir kooperieren intensiv mit Behörden und Interessensvertretern.