Oldenburg. Eine Reihe von Bakterien, die in der Lage sind, ohne Sauerstoffbeteiligung widerstandsfähige organische Verbindungen zu abzubauen, haben Mikrobiologen um Prof. Dr. Ralf Rabus in der aktuellen Ausgabe des International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology zu einer neuen Gattung zusammengefasst. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten habe man angenommen, derartige Verbindungen seien ohne Sauerstoffbeteiligung gar nicht abzubauen, so Rabus.
Die zumeist stäbchenförmigen Vertreter der Gattung Aromatoleum, so der Name der neuen Gruppe, seien in der Lage, die schwer zugänglichen aromatischen Ringe von Umweltgiften wie Toluol und Ethylbenzol abzubauen. So könnten sie bei der Sanierung belasteter Böden helfen, sind aber auch für die Biotechnologie interessant, weil zum Beispiel ein Stamm des Bakteriums Aromatoleum aromaticum eine bestimmte aromatische Verbindung über eine bislang unbekannte Kombination von Stoffwechselwegen abbaut, bei der spezifisch nur eine mehrerer möglicher Strukturvarianten erzeugt wird. An der entsprechenden Studie dazu war ein Team um Rabus, seinen Kollegen vom Institut für Chemie Prof. Dr. Jens Christoffers und Prof. D. Heinz Wilkes vom ICBM beteiligt.
Auch für die Entwicklung neuer Biosensoren könnten Vertreter der Gattung interessant sein, denn in einer weiteren Studie fanden Rabus und sein Team beispielhaft heraus, dass A. aromaticum auch geringe Konzentrationen einer bestimmten aromatischen Verbindung bis zu einem Schwellenwert wahrnehmen und abbauen kann.
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