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Irene Witte

 

02. Oktober 2007   342/07  

Die Universität auf der Biotechnica 2007
Schnellverfahren zum Nachweis von DNA-Schädigungen

Oldenburg. Ein vereinfachtes Verfahren zur Messung der Gentoxizität präsentiert das von Prof. Dr. Irene Witte geleitete Institut für Angewandte Toxikologie und Umwelthygiene (INTOX) der Universität Oldenburg auf der Biotechnica (Halle 9, Stand E16). Die Fachmesse, die vom 9. bis 11. Oktober 2007 auf dem Messegelände in Hannover stattfindet, gilt als Leitveranstaltung der europäischen Biotech-Branche und deckt alle Sparten der Biotechnologie ab.
Das Oldenburger Exponat ermöglicht den Nachweis von DNA-Schädigungen im Schnellverfahren. Die üblichen Messungen, inwieweit eine Chemikalie das Erbgut in Säugerzellen schädigt (Gentoxizität), ist zeit- und personalaufwendig. Zu den häufig eingesetzten Verfahren zählt der Comet Assay. Hierbei wird das geschädigte Erbgut der einzelnen Zellen elektrophoretisch aufgetrennt. Dabei entsteht neben dem Kopf (intakte DNA) ein Schweif aus gewanderten DNA-Fragmenten – daher der Name Komet. Der Standard-Comet-Assay ist so aufwendig, weil jede Probe in sieben Schritten separat behandelt werden muss.
Den WissenschaftlerInnen um Prof. Dr. Irene Witte ist es gelungen, den Comet Assay zu vereinfachen. Die Probenzahl wird um den Faktor 20 bis 40 erhöht. Dabei erfolgen alle Arbeitsschritte nicht mehr separat, sondern gleichzeitig. Kernstück der Entwicklung ist eine modifizierte 96-Well-Platte mit abnehmbarem Boden. Eine spezielle Beschichtung des Bodens erlaubt die Durchführung einer Elektrophorese – im Vergleich zum Standard-Comet-Assay mit höherer Sensitivität.
Die integrierte Toxizitätsmessung erleichtert das Verfahren zusätzlich. Mit der modifizierten Platte ist es möglich, an denselben Zellen, mit denen die Kometenbildung gemessen wird, zuvor auch die Toxizität der eingesetzten Chemikalien zu bestimmen. Das neue Verfahren bietet aufgrund der großen Durchsatzzahlen insbesondere Vorteile beim Umweltmonitoring, bei der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten oder Wirkstoffen in der Pharma- und Kosmetikindustrie oder zur Erfüllung gesetzlicher Auflagen.
Das neue Verfahren ist marktreif, zum Patent angemeldet und kann wie das dazu entwickelte vollautomatische Auswertesystem käuflich erworben werden.

ⓘ www.biotechnica.de/
www.intox-chemosensitivity.de/
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Irene Witte, Tel.: 0441/798-3785, E-Mail: irene.witte(Klammeraffe)uni-oldenburg.de,
 
(Stand: 19.01.2024)  | 
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