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13. Dezember 2016    422/16    Personalie

Abschiedsvorlesung des Historikers und Osteuropa-Experten Hans Henning Hahn

Oldenburg. Der Historiker und renommierte Osteuropa-Experte Prof. Dr. Hans Henning Hahn hat heute seine Abschiedsvorlesung an der Universität Oldenburg gehalten. Er sprach über „Das lange 19. Jahrhundert als das Zeitalter der Revolutionen“. Anlässlich seines Eintritts in den Ruhestand erklärte Prof. Dr. Dietmar von Reeken, stellvertretender Direktor des Instituts für Geschichte, Hahn habe sich „in besonderer Weise darum verdient gemacht, Verständnis für die schwierige gemeinsame Geschichte der Nachbarn Deutschland und Polen zu schaffen.“ Er würdigte Hahn „als streitbaren Historiker und Zeitgenossen, als begeisterten und begeisternden akademischen Lehrer und nicht zuletzt als überaus liebenswürdigen Kollegen, der die Diskurse und die Atmosphäre im Institut über viele Jahre nachhaltig geprägt hat.“

Der 69-Jährige forschte und lehrte seit 1992 als Professor für Moderne Osteuropäische Geschichte an der Universität Oldenburg. Nach dem Studium der Geschichte, Osteuropäischen Geschichte, Germanistik und Rechtswissenschaft in Köln und Freiburg promovierte Hahn 1976 an der Universität Köln. Schon damals kristallisierte sich Polen als ein Forschungsschwerpunkt Hahns heraus. Anschließend war er an der Forschungsabteilung des dortigen Historischen Seminars als Wissenschaftlicher Assistent tätig und habilitierte sich 1986 mit einer Arbeit über „Internationale Beziehungen und europäische Revolution: Das europäische Staatensystem in der Revolution von 1848“. Ehe Hahn 1992 dem Ruf an die Universität Oldenburg folgte, vertrat er Lehrstühle an den Universitäten Heidelberg, Warschau, Bielefeld, Köln und Göttingen.

Wichtige Forschungsarbeiten Hahns gelten politischen Mythen in Mittel- und Osteuropa, der Gedächtniskultur, der Geschichte der deutsch-polnischen und deutsch-tschechischen Beziehungen sowie der Historischen Stereotypenforschung. Gerade letzteres Thema trieb er auch gemeinsam mit seiner Frau voran, der Historikerin Dr. Eva Hahn.

Der Einsatz Hans Henning Hahns für die demokratische Opposition in Polen und die deutsch-polnische Aussöhnung wurde 2010 mit der Dankesmedaille des Europäischen Zentrums der Solidarność und 2014 mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Republik Polen geehrt, der höchsten polnischen Auszeichnung. Hahn ist Gründungsmitglied und amtierender Präses der Societas Jablonoviana e.V. an der Universität Leipzig zur Förderung der deutsch-polnischen Wissenschaftsbeziehungen. Er engagiert sich als Präsidiumsmitglied in der Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission und ist darüber hinaus sowohl Mitglied des Johann Gottfried Herder-Forschungsrats als auch der Commission of History of International Relations.

Neben dem stellvertretenden Institutsdirektor von Reeken verabschiedeten sich viele langjährige Wegbegleiter von Hahn, darunter auch die Dekanin der Fakultät IV Human- und Gesellschaftswissenschaften, die Theologin Prof. Dr. Andrea Strübind, die Komponistin Prof. Violeta Dinescu mit einem eigens komponierten Klavierstück und der Historiker PD Dr. Tobias Weger, der in der von Hahn geleiteten „Arbeitsstelle Historische Stereotypenforschung“ mit diesem zusammenarbeitet und eine Danksagung mit dem Titel „Eine verflochtene Geschichte“ vortrug.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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