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Christine Prokop

Michael Jankowski

Markus Tepe

31. Juli 2018   225/18    Forschung

Wie moralisch handeln öffentlich Beschäftigte?

Deutsch-israelisches Forschungsprojekt unter Oldenburger Leitung bewilligt

Oldenburg. Verhalten sich Beschäftigte des öffentlichen Dienstes moralischer als andere Personen? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Forschungsprojekts „The causal effect of public sector identity on moral behavior: A comparative experimental study“, mit dem die Universität Oldenburg im Förderprogramm „Forschungskooperation Niedersachsen und Israel“ des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums und der VolkswagenStiftung überzeugen konnte. In den kommenden drei Jahren wird das Vorhaben unter Leitung des Oldenburger Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Markus Tepe mit rund 250.000 Euro gefördert. Von der Universität Oldenburg sind zudem Dr. Michael Jankowski und Christine Prokop beteiligt. Auf israelischer Seite wirkt ein Forscherteam um den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Raanan Sulitzeanu-Kenan von der Hebrew University of Jerusalem mit.

Tepe und Sulitzeanu-Kenan haben bereits in einer Pilotstudie zusammengearbeitet und die Methodik für ihr Vorhaben entwickelt: Mithilfe von Fragebögen und Entscheidungsexperimenten wollen sie untersuchen, ob sich das moralische Verhalten von Beschäftigten im öffentlichen Dienst von dem anderer Menschen unterscheidet. Die Forscher gehen davon aus, dass jeder Mensch mehrere Identitäten hat, die mit unterschiedlichen sozialen Normen verknüpft sind und so ein spezifisches Verhalten hervorrufen können. „Wir nehmen an, dass die Beschäftigung im öffentlichen Dienst mit einer „public sector identity“ in Verbindung steht – einer beruflichen Identität, die unter anderem die Gemeinwohlorientierung der Beschäftigten betont“, sagt Tepe. Diese Identität könne experimentell aktiviert werden, zum Beispiel dadurch, dass sich die Probanden vergegenwärtigen warum sie sich für eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst entschieden haben. „Wir stellen uns die Frage, ob Probanden, bei denen wir die „public sector identity“ auf diese Weise aktiviert haben, im weiteren Verlauf des Experiments moralischer handeln als die der Kontrollgruppe“, sagt Tepe.

Als Politik- und Verwaltungswissenschaftler interessiert sich Tepe für eine institutionelle Ausgestaltung der öffentlichen Verwaltung, die in Einklang steht mit den Handlungsmotiven und der beruflichen Identität ihrer Beschäftigten. Die Forschungsergebnisse sollen sowohl in Fachmagazinen veröffentlicht werden, als auch als Grundlage für Handlungsempfehlungen in der öffentlichen Verwaltung dienen. An den Befragungen und Laborexperimenten nehmen öffentlich Beschäftigte und Studenten der Verwaltungswissenschaften aus Deutschland und Israel teil.

Weblinks

Kontakt

Prof. Dr. Markus Tepe, Tel.: 0441/798-4563, E-Mail:

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