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27. Mai 2021   086/21    Forschung / Studium und Lehre / Hochschulpolitik

20 Jahre Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Oldenburg

Vorreiterinnenrolle bei Gender Studies

Oldenburg. Vor 20 Jahren, im Mai 2001, wurde es an der Universität Oldenburg eröffnet: das Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZFG). Es war niedersachsenweit das erste Zentrum dieser Art, bundesweit gab es nur wenige Vorbilder. Seither bildet das ZFG den Mittelpunkt der universitären Frauen- und Geschlechterforschung, bündelt Aktivitäten, entwickelt Fragestellungen und Projekte und vernetzt die Forschenden. „Das ZFG hat eine Vorreiterrolle dabei eingenommen, die Gender Studies zu etablieren. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten bereichert es die Forschungslandschaft in diesem bedeutenden Feld“, sagt Prof. Dr. Annett Thiele, Vizepräsidentin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung.

Bereits seit 1997 existierten an der Universität zwei Studiengänge zur Geschlechterforschung – das  Magister-Nebenfach „Frauen- und Geschlechterforschung“ sowie der Aufbaustudiengang „Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien“. Sie zählten zu den bundesweit ersten Studiengängen in diesem Feld. Mit der Gründung des ZFG wagte die Universität eine weitere hochschulpolitische Innovation, um die interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung in Oldenburg zentral zu bündeln. Gründungsdirektorin war die kürzlich verstorbene Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Heike Fleßner.

Der Forschungsschwerpunkt des ZFG lag zunächst in den Sozial- und Erziehungswissenschaften. Von Beginn an nahmen die Forschenden dabei inter- und transdisziplinäre sowie transnationale und transkulturelle Perspektiven ein. Die Forschungsprojekte reichten von regionalen Vorhaben bis zu internationalen Kooperationen. Bis heute arbeitet das ZFG mit verschiedenen Forschungseinrichtungen in Indien oder in afrikanischen Ländern, etwa Südafrika, Marokko und Sudan, zusammen. Von 2001 bis 2010 förderte das Maria-Goeppert-Mayer-Programm für internationale Frauen- und Genderforschung des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums zahlreiche internationale Gastprofessuren am ZFG.

Seit 2009 ist das Zentrum an der Fakultät III – Sprach- und Kulturwissenschaften angesiedelt. Das damalige Leitungsteam aus den Kunsthistorikerinnen Prof. Dr. Silke Wenk und Prof. Dr. Barbara Paul sowie der Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Melanie Unseld entwickelte in dieser Zeit ein kulturwissenschaftliches Profil. Derzeitige Direktorin ist die Historikerin Prof. Dr. Almut Höfert.

Bis heute fördert das Forschungszentrum besonders den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Geschlechterforschung und den Queer Studies, etwa durch Graduiertenkollegs oder den jährlichen Genderforschungstag. Darüber hinaus unterstützt das ZFG den forschungsorientierten Bachelor-Studiengang Gender Studies. Die seit 2017 bestehende Veranstaltungsreihe „Wo Gender brennt: Aktuelle Relevanz der Geschlechterforschung in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft“ sowie zwei Publikationsreihen vermitteln der interessierten Öffentlichkeit aktuelle Forschungsergebnisse der Geschlechterstudien – etwa zur Auswirkung der Digitalisierung auf Geschlechtergerechtigkeit bei der Jobbesetzung oder die Rolle von Frauenbewegungen im Arabischen Frühling.

„Die Arbeit des ZFG zeigt, dass wir nach wie vor eine zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle für das interdisziplinäre Gebiet der Gender- und Queer-Forschung brauchen, denn allzu häufig fallen diese Anliegen aus dem disziplinären Raster“, betont ZFG-Direktorin Almut Höfert. Der 20-jährige Geburtstag des ZFG soll im Mai 2022 mit einer internationalen Konferenz gefeiert werden – coronabedingt um ein Jahr verschoben.

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Dr. Sylvia Pritsch, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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