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10. September 2021 160/21 Forschung
Möglicher Meteoritenfall im Schwarzwald
Forschende der Universität Oldenburg suchen nach Hinweisen
Oldenburg. Ein seltenes Naturphänomen erleuchtete am Mittwoch, 1. September, am frühen Morgen den Himmel über der Grenzregion von Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Gegen 5.12 Uhr zog eine helle Feuerkugel vom Lac de Neuchâtel in Richtung Nordosten über das Firmament. Das Objekt bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von rund 25 Kilometern pro Sekunde über Basel und Freiburg im Breisgau hinweg. Zahlreiche Augenzeugen teilten ihre Beobachtungen mit der International Meteor Organization (IMO).
Genauere Daten lieferten zwölf sogenannte All-Sky-Kameras des Netzwerks FRIPON (Fireball Recovery and Interplanetary Observation Network). Strahlenphysiker der Universität Oldenburg um Prof. Dr. Björn Poppe sind für Aufbau, Ausbau und Betrieb des deutschen Teils des Netzwerks verantwortlich. Der Auswertung zufolge erzeugte ein 0,5 bis zwei Kilogramm schweres extraterrestrisches Objekt die helle Sternschnuppe. Erste Berechnungen zeigen, dass ein kleiner Teil des Objekts den Sturz auf die Erde überstanden haben könnte. Als möglichen Ort des Einschlags hat das Team die Gemeinde Lauterbach im mittleren Schwarzwald ermittelt. Insgesamt könnten etwa 30 bis 140 Gramm Meteoritenmaterial auf die Erde gestürzt sein. Das Streufeld umfasst einen schmalen, rund zehn Kilometer langen Streifen zwischen den Orten Schonach und Schramberg.
Wer den Verdacht hat, ein Stück des Meteoriten gefunden zu haben, wird gebeten, das Objekt mit Einmalhandschuhen oder einem Stück Stoff aufzuheben, in einer verschließbaren Tüte oder Tasche aufzubewahren und Bilder per E-Mail an zu schicken. Genauere Informationen und eine Checkliste finden sich auf der Webseite uol.de/r/Meteoriten.
Das Netzwerk FRIPON beobachtet Feuerkugeln am Himmel mit Hilfe von Kameras mit 360-Grad-Objektiv. Das ursprünglich rein französische Netzwerk besteht derzeit aus mehr als 170 Kameras, die den Himmel über Frankreich und einigen Nachbarländern beobachten. In Deutschland wird das Netzwerk von der Universität Oldenburg koordiniert und ausgebaut. Ziel der Forschung an Meteoren und Meteoriten ist es, die Weltraumumgebung der Erde besser zu verstehen.
Weitere Informationen unter:
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Theresa Ott, Tel. (Anrufe bitte nur zwischen 7.30 und 11.00 Uhr!): 0441/229-1828, E-Mail: