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Meteoriten erkennen
Was ist ein Meteorit?
Meteoriten sind Boten aus dem Weltall. Sie stammen von Meteoroiden und Asteroiden. Dabei bezeichnet man als Meteoroide (mit „d”) Objekte im Weltall, die kleiner als 1 Meter sind. Asteroiden sind hier Objekte, die größer als 1 Meter sind. Treffen sie auf die Erdatmosphäre, beginnen sie zu glühen, zu schmelzen und zu verdampfen. Das Glühen ist sichtbar als Meteor (= Sternschnuppe) oder bei sehr hellen Objekten als sogenannte „Feuerkugel”. Meist verglühen die Objekte komplett in der Atmosphäre. Manchmal erreichen aber einzelne oder mehrere Stücke den Boden. Diese bezeichnet man dann als Meteorite (mit „t”).
Meteorit gefunden?
Wer glaubt einen Meteoriten gefunden zu haben, der kann durch ein paar einfache Merkmale und Tests eingrenzen, ob es sich möglicherweise um einen echten Meteoriten handelt. Fast alle Meteoriten, auch sogenannte Steinmeteoriten, enthalten einen gewissen Prozentsatz an Eisen und Nickel, die in dem Metall immer zusammen vorkommen. Das macht sie relativ schwer. Außerdem schmilzt die Oberfläche in der Atmosphäre und frisch gefallene Meteorite haben eine schwarze, glatte und matte Oberfläche. Falls ein Meteorit schon länger am Boden liegt, hat er häufig eine bräunliche Oberfläche. Das kommt durch Rosten des enthaltenen Eisens.
Checkliste
Die folgende Checkliste ist hilfreich:
- Ist das Fundstück für seine Größe besonders schwer?
- Hat das Fundstück eine glatte und matte Oberfläche (nicht glänzend)?
- Hat das Objekt eine schwarze oder dunkelbraune Oberflächenkruste?
- Ist das Objekt mindestens schwach magnetisch?
- Ist das Stück kompakt und massiv (nicht porös)?
- Zeigt das Objekt auf einer eventuell abgebrochenen, angeschlagenen oder angeschnittenen Ecke metallische Einschlüsse oder kleine kreisförmige Strukturen auf?
Falls sie alle Fragen mit ´ja´ beantworten können besteht die gute Chance, dass sie einen echten Meteoriten gefunden haben.
Meteorite sind extrem selten. Bei den meisten Funden wird es sich deshalb nicht um einen echten Meteoriten handeln, aber man kann ja mal Glück haben. Es ist nicht immer ganz einfach einen Meteoriten zu identifizieren. Aber es gibt doch einige Hinweise, die einem dabei helfen, sogenannte „Meteorwrongs” auszusortieren.
Jedes der folgenden Merkmale weist darauf hin, dass es sich wohl nicht um einen Meteoriten handelt:
- Das Objekt ist nicht magnetisch. Es gibt ein paar Ausnahmen von nicht-magnetischen Meteoriten, aber die sind extrem selten.
- Die Oberfläche ist verschiedenfarbig.
- Das Objekt zeigt größere oder kleinere Löcher/Öffnungen. Dies sind wahrscheinlich Ausgasungsöffnungen. Es handelt sich wahrscheinlich um Schlacke.
- Das Objekt zeigt kristallartige Strukturen oder Adern.
- Das Objekt hat scharfe Kanten.
- Das Objekt scheint nur aus Metall zu bestehen und ist relativ flach, fast perfekt kugelförmig oder sehr stark verrostet. Es handelt sich wahrscheinlich um ein irdisches Produkt oder Schrott.
Hinweise
Da Meteoroiden und Asteroiden einige der einzigen Überreste aus den Anfängen des Universums sind, werden Meteorite untersucht um Rückschlüsse auf dessen Formation und Entwicklung zu schließen. Deshalb sollte besondere Sorgfalt bei frischen, erst kürzlich gefallenen Meteoriten, angewandt werden. Diese können einen besonderen wissenschaftlichen Wert haben. Ihre ursprüngliche Natur sollte so gut wie möglich erhalten werden.
Spezielle Hinweise, falls ein Meteorit bei einer Suchaktion nach einem frischen Fall gefunden wird, z.B. nach Beobachtung einer sehr hellen Feuerkugel:
- Bei frisch gefallenen Meteoriten zeigt die Oberfläche eine schwärzliche Schmelzkruste.
- Es sollte kein Magnet benutzt werden, um Informationen über ein magnetisches Feld in dem Objekt nicht zu zerstören.
- Um das Objekt aufzuheben sollte man Einmalhandschuhe, ein Stück Stoff oder das nach außen gekehrte Innere einer Tüte benutzen.
- Das Stück sollte in eine verschließbare Tüte oder Tasche getan werden.
Bei Meteoriten, die wohl nicht im Zusammenhang mit einer kürzlichen Beobachtung stehen, und die wohl schon länger auf dem Boden liegen, ist die Oberfläche meist bräunlich (durch Dreck und Oxidation des enthaltenen Eisens) und man kann testen, ob sie einen Magneten anziehen. Ein weiterer Hinweis: Meteorite zeigen manchmal Einbuchtungen (sogenannte Regmaglypten – besonders relevant bei Eisenmeteoriten).
Sollten Sie nach diesen ´Checks´ der Meinung sein, einen echten Meteoriten gefunden zu haben, machen Sie bitte ein paar Fotos von dem Objekt und schicken diese zusammen mit Informationen über die Größe, Fundort und -Zeit an die folgende e-mail Adresse: meteorit@uni-oldenburg.de. Vergessen Sie nicht ihre Kontaktinformation anzugeben. Bitte schicken Sie Bilder von nicht mehr als 2 Objekten.
Wir haben ein wissenschaftliches Interesse an Meteoriten. Wir sind daran interessiert, mögliche Meteorite in Deutschland oder angrenzenden Ländern zu identifizieren. Bitte beachten Sie, dass wir nicht die Kapazitäten haben, weltweite Funde zu beurteilen. Zudem sind wir nicht daran interessiert, Meteorite zu kaufen oder damit zu handeln.
Hier können Sie einige weitere hilfreiche Informationen zur Meteoritensuche finden:
Zum Aufsammeln der Meteorite weist der Meteoritenexperte Dieter Heinlein auf die rechtlichen Beschränkungen hin (ohne Garantie): "Für derart rare Glücksfälle wie den Fund eines frisch gefallenen Meteoriten gibt es in Deutschland kein eigenes Gesetz, das die Eigentumsverhältnisse regeln würde. Nach einem Urteil des Landgerichts Augsburg vom 6. 7. 2007 (8 O 1758/06) gibt es „kein irdisches Recht auf himmlische Güter“. So ein Himmelsstein sei eher als „herrenloser Gegenstand“ anzusehen und somit Eigentum des Finders. Das gilt, sofern der Meteorit auf öffentlichem Grund gefunden wird, z.B. im Wald, an einer Straße, auf einem abgeernteten Feld. Möchte ein Sucher einen bepflanzten Acker, ein privates oder gar eingezäuntes Grundstück betreten, sollte er vorher auf jeden Fall den Eigentümer oder Pächter des Grundstücks um Erlaubnis fragen.”