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12. November 2024   177/24    Forschung / Personalie

„Impuls-Professur“ für Oldenburger Informatiker Philipp Staudt

Gut 500.000 Euro Förderung – Forschung soll Haushalten den Durchblick bei Strom- und Gasbedarf bringen

Oldenburg. Erfolg für die Oldenburger Wirtschaftsinformatik und Nachhaltigkeitsforschung: Prof. Dr. Philipp Staudt, der seit 2022 an der Universität Oldenburg als Wirtschaftsinformatiker mit Schwerpunkt Umwelt und Nachhaltigkeit forscht und lehrt, erhält eine „Niedersachsen-Impuls-Professur“. Ab Februar 2025 bekommt der Juniorprofessor insgesamt 526.000 Euro aus Mitteln der Volkswagen Stiftung, mit denen er seine Forschung vorantreiben und eine Promotionsstelle schaffen wird. Mit dem Programm möchte das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) vielversprechende akademische Talente mit erheblichem Karrierepotenzial fördern; solche „Impuls-Professuren“ gehen nach bis zu fünfjähriger Förderdauer in eine reguläre Professur über.

Staudt analysiert, wie digitale Werkzeuge gestaltet sein müssen, so dass Menschen bei ihrem eigenen Strom- und Gasverbrauch den Durchblick bekommen und entsprechend agieren können. Dabei hilft ihm eine eigens entwickelte App, die den Verbrauch – mit Hilfe eines Sensors auf dem Zähler – in Echtzeit darstellt, diesen teils sogar nach Geräten aufschlüsselt und die Energiekosten, auch bei variablen Tarifoptionen, simuliert. Es ist eine designorientierte Forschung, die neben Instrumenten der Informatik und Ökonomie auch sozialwissenschaftliche Methoden einsetzt – eine Forschung „an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Technik“, wie Staudt es beschreibt.

Anhand der gemeinsam mit Masterstudierenden entwickelten App „Energyleaf“ möchte Staudt in den kommenden Jahren ergründen, wie das Design aussehen muss, um das Thema Energiebedarf für Menschen durchschaubar zu machen und ihre Selbstwirksamkeit etwa beim Energiesparen zu steigern. Womöglich, so der Wirtschaftsinformatiker, lasse sich auch eine wichtige Lücke schließen, nämlich diejenige zwischen dem Erkennen einer auch finanziell lohnenden energieeffizienteren Option und der entsprechenden Investition.

Dafür möchte er in mehreren hunderten Haushalten mithilfe eines Sensors am digitalen Stromzähler und der verknüpften App anonymisiert jeweils zwei Wochen lang erheben, wie die Menschen die Software-Anwendung nutzen, wie ihr Verbrauchsprofil bei Strom und Gas sowie ihr Verhalten zusammenwirken. Einige vertiefende Interviews sollen hinzukommen. Dank der „Impuls-Professur“ kann Staudt dafür sein bisher dreiköpfiges Team im kommenden Jahr um einen Doktoranden vergrößern.

Schon als Student am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) befasste sich Staudt mit der Energiewende, schrieb sowohl seine Bachelor- als auch seine Masterarbeit in diesem Kontext. Anschließend promovierte er – ebenfalls am KIT – zu der Frage, wie digitale Technologie und Marktdesign helfen können, Netzengpässe bei der Stromübertragung zu verringern. Als Leiter der Arbeitsgruppe „Smart Grids & Energy Markets“ forschte er zunächst weiter in Karlsruhe, später in den USA am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston, ehe er 2022 ans Department für Informatik der Universität Oldenburg kam.

Näheren Einblick in seine Forschung und bisherigen Erkenntnisse gibt Staudt allen Interessierten in seiner offiziellen Antrittsvorlesung am 12. Februar im CORE (Heiligengeiststraße 6-8): „Wieso wir Wirtschaftsinformatik für mehr Nachhaltigkeit brauchen“.

Weblinks

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Philipp Staudt, seit 2022 Juniorprofessor für Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt Umwelt und Nachhaltigkeit, erhält eine „Niedersachsen-Impuls-Professur“. Er forscht an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Technik. Foto: Universität Oldenburg / Matthias Knust

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Wie müssen digitale Werkzeuge gestaltet sein, so dass Menschen ihren eigenen Energiebedarf einschätzen und danach handeln können? Daten zur Analyse verschaffen Sensoren an den digitalen Stromzählern privater Haushalte. Foto: Universität Oldenburg / Matthias Knust

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Gemeinsam mit Masterstudierenden hat Staudt eine App entwickelt, die den Strom- und Gasverbrauch in Echtzeit darstellen und die Kosten simulieren kann. Damit können die Forschenden um Staudt anonymisiert erheben, wie Menschen eine solche Software-Anwendung nutzen, wie ihr Verbrauchsprofil bei Strom und Gas sowie ihr Verhalten zusammenwirken. Foto: Universität Oldenburg / Matthias Knust

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Kontakt

Prof. Dr. Philipp Staudt, E-Mail:

(Stand: 01.10.2024)  | 
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