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CHARE-GD II Subproject 4: Multidrug-Resistant Bacteria (MDR) - Analysis of Differences in Infection Prevention and Control Measures, Diagnostic Workup and MDR Prevalence in the Ems-Dollart Region

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Hintergrund des Projektes

Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) in Krankenhäusern über europäische Grenzen hinweg: eine Übersichtsarbeit zum Vergleich der Epidemiologie in den Niederlanden und Deutschland

Zielsetzung des Artikels

Enterokokken, weltweit verbreitete nosokomiale Krankheitserreger, geben in europäischen Krankenhäusern aufgrund der Zunahme vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) Anlass zu besonderer Sorge. Die Prävalenz von VRE variiert zwischen den Niederlanden und Deutschland, wurde aber bisher noch nicht in einer umfassenden landesweiten Studie analysiert. Ziel ist eine umfassende Analyse der VRE-Epidemiologie in deutschen und niederländischen Krankenhäusern mit Schwerpunkt auf Ausbrüchen, Kolonisationsprävalenz und Anteil klinischer Isolate. Die Studie stützt sich auf die Literatur sowie auf nationale und europäische Überwachungsdaten.

Die wichtigsten Ergebnisse

Die Studie zeigt unterschiedliche Muster in der VRE-Prävalenz zwischen Deutschland und den Niederlanden auf. Während in Deutschland ein steigender Trend bei der VRE-Prävalenz zu beobachten ist, bleibt die Situation in den Niederlanden stabiler. Faktoren wie Unterschiede in den Gesundheitssystemen, Richtlinien zur Infektionskontrolle, ein unterschiedlicher Antibiotikaverbrauch und Unterschiede in der Diagnostik tragen zu diesen gegensätzlichen Trends bei. Vor allem die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und eine Veränderung der molekularen Epidemiologie von VRE im Laufe der Zeit sind beobachtete Gemeinsamkeiten.

Implikationen

Angesichts des anhaltenden Anstiegs von VRE in Europa unterstreicht die Studie die Dringlichkeit, sich mit dieser Herausforderung im Gesundheitswesen zu befassen. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit maßgeschneiderter Strategien in jedem Land unter Berücksichtigung der Strukturen des Gesundheitssystems, der Maßnahmen zur Infektionskontrolle und der Praxis des Antibiotikaeinsatzes. Die Studie plädiert für weitere Forschung, um die komplexen Faktoren zu entschlüsseln, die die VRE-Prävalenz beeinflussen, und so den Weg für wirksame Kontroll- und Präventionsstrategien zu ebnen. Das Verständnis dieser Dynamik ist von entscheidender Bedeutung für die Abschwächung der Auswirkungen von VRE auf Patientenergebnisse, Gesundheitskosten und Antibiotikaresistenzen auf globaler Ebene.

 

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Diese Studie ist zu finden unter: https://aricjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13756-023-01278-0

Cimen, C., Berends, M. S., Bathoorn, E., Lokate, M., Voss, A., Friedrich, A. W., Glasner, C., & Hamprecht, A. (2023). Vancomycin-resistant enterococci (VRE) in hospital settings across European borders: a scoping review comparing the epidemiology in the Netherlands and Germany. Antimicrobial Resistance & Infection Control, 12(1), 78.

Oberflächenwasser in Niedersachsen: Ein Reservoir für multiresistente Enterobacterales

Zielsetzung des Artikels

Die Studie zielt darauf ab, die Prävalenz von multiresistenten (MDR) Enterobacterales, insbesondere von β-Laktamase- und Carbapenemase-produzierenden Stämmen mit erweitertem Spektrum, in Oberflächengewässern in Niedersachsen, Deutschland, zu untersuchen. Die Forschung konzentriert sich auf Flüsse, Wasserkanäle in der Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben und Badeseen und untersucht die Vielfalt der Antibiotikaresistenzgene in diesen Umgebungen.

Die Wichtigsten Ergebnisse

Die Forschung identifiziert MDR Enterobacterales in 16 % der beprobten Gewässer, einschließlich Flüsse, Wasserkanäle und Badeseen. Neun von 31 Wasserproben (29 %) enthielten MDR Enterobacterales, darunter 21 verschiedene Isolate. Die Studie enthüllt das Vorhandensein verschiedener Carbapenemase-Gene, darunter blaKPC-2, blaVIM-1 und blaOXA-181, wobei blaKPC-2 am häufigsten vorkommt. Hervorzuheben ist der Nachweis einer einzigartigen Kombination von blaKPC-2, blaVIM-1 und dem mobilen Colistin-Resistenzgen mcr-9 in Citrobacter freundii. Es wurde eine Resistenz gegen die Antibiotika der letzten Wahl, Cefiderocol und Colistin, festgestellt, was die Schwere der Antibiotikaresistenz bei Umweltstämmen unterstreicht.

Implikationen

Die Studie verdeutlicht die hohe Verbreitung antibiotikaresistenter Enterobacterales in den niedersächsischen Oberflächengewässern. Die Resistenz gegen Cefiderocol und Colistin, wichtige Antibiotika zur Bekämpfung resistenter Bakterien, unterstreicht die Dringlichkeit, die Antibiotikaresistenz in der Umwelt anzugehen. Die Ergebnisse sprechen für eine kontinuierliche Überwachung und Kontrolle von Umweltquellen und unterstreichen den Zusammenhang zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt bei der Bekämpfung der globalen Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen. Weitere Forschung ist von entscheidender Bedeutung, um das Ausmaß der Antibiotikaresistenz und ihre Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit vollständig zu verstehen.

 

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Diese Studie ist zu finden unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10424258/pdf/main.pdf

Cimen C, Noster J, Stelzer Y, Rump A, Sattler J, Berends M, Voss A, Hamprecht A. Surface water in Lower Saxony: A reservoir for multidrug-resistant Enterobacterales. One Health. 2023;17:100606. DOI: 10.1016/j.onehlt.2023.100606 

Aufdeckung der Ausbreitung arzneimittelresistenter Bakterien durch Überwachung auf der Grundlage der NGS: Übertragung von Enterobacterales, die Extended-Spectrum-β-Lactamase produzieren, durch ein kontaminiertes Duodenoskop.

Zielsetzung des Artikels

Die Kontamination von Duodenoskopen ist aufgrund der Übertragung von multiresistenten Organismen (MDROs) bei Patienten, die sich einer endoskopischen retrograden Cholangiopankreatographie (ERCP) unterziehen, ein erhebliches Problem, das weltweit zu Ausbrüchen führt. Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit der routinemäßigen Next-Generation-Sequenzierung (NGS) bei der Aufdeckung der Quelle eines Ausbruchs zu demonstrieren, indem ein kontaminiertes ERCP-Duodenoskop als Ursprung von Extended-spectrum β-Lactamase (ESBL)-produzierenden Citrobacter freundii und Klebsiella pneumoniae bei Patienten nachgewiesen wurde.

Die wichtigsten Ergebnisse

Bei der von uns durchgeführten Ausbruchsuntersuchung wurden drei wahrscheinliche Fälle und drei nachgewiesene Fälle identifiziert, die mit ESBL-produzierenden Citrobacter freundii und Klebsiella pneumoniae kolonisiert oder infiziert waren. Trotz intensiver konsekutiver Kulturen des Duodenoskops, in denen keine Mikroorganismen nachgewiesen werden konnten, ergaben die NGS-Analyse und die Zerlegung des Duodenoskops, dass ESBL-produzierende K. pneumoniae durch das verdächtige Duodenoskop übertragen wurden.

Implikationen

Unsere Studie unterstreicht die Rolle der routinemäßigen NGS-basierten Überwachung und der begleitenden umfassenden epidemiologischen Untersuchung bei der Erkennung und dem Management von MDRO-Ausbrüchen.  Die Ergebnisse dieser Studie erfordern eine Überprüfung bestehender Protokolle und einen Konsens über verbesserte Probenahmemethoden, um die Erkennung und Vorbeugung von Duodenoskop-assoziierten Infektionen zu verbessern, und unterstreichen gleichzeitig die Notwendigkeit zukünftiger Forschung zur systematischen Bewertung der Kosteneffizienz der routinemäßigen NGS-Typisierung.

 

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Diese Studie ist zu finden unter: https://aricjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13756-024-01386-5

Cimen C, Bathoorn E, Loeve AJ, Fliss M, Berends MS, Nagengast WB, Hamprecht A, Voss A, Lokate M. Uncovering the spread of drug-resistant bacteria through next-generation sequencing based surveillance: transmission of extended-spectrum β-lactamase-producing Enterobacterales by a contaminated duodenoscope. Antimicrob Resist Infect Control. 2024 Mar 8;13(1):31. doi: 10.1186/s13756-024-01386-5

(Stand: 19.04.2024)  | 
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