- Markus Allbauer-Jürgensen ist Mitarbeitender am Institut für Ökonomische Bildung der Fakultät II – Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften.
- Svenja Jessen ist Mitarbeitende am Institut für Materielle Kultur der Fakultät III – Sprach- und Kulturwissenschaften.
- Dr. Michael Peetz ist Mitarbeitender am Institut für Chemie der Fakultät V – Mathematik und Naturwissenschaften.
- Dr. Birgit Weusmann ist Mitarbeiterin am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Fakultät V – Mathematik und Naturwissenschaften.
Zusammen haben sie ein neues Modul konzipiert pb423 - Der CampusGarten - ein vielperspektivisches Lern- und Arbeitsfeld, das zum ersten Mal im WiSe2023/2024 im Professionalisierungsprogramm für Studierende mit dem Berufsziel Lehramt / Zwei-Fächer-Bachelor-Studiengang angeboten wurde und welches auch in diesem SoSe2024 erfolgreich gestartet hat. Im Fokus des Moduls steht das Querschnittsthema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit einem praktischen Bezug zum CampusGarten* auf dem Gelände der Universität. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist das Leitkonzept u.a. für Nutz- und Zierpflanzenbau auf dem Unigelände, hier stellvertretend für Schulgarten bzw. Schulgelände, die als Lernraum für den Umgang mit natürlichen Ressourcen, unseren Mitgeschöpfen sowie Mitmenschen dienen. Die Herkunft unserer Lebens- und Genussmittel sowie weiterer Pflanzenprodukte werden unter BNE-Perspektive und damit auch interdisziplinär betrachtet.
* Der CampusGarten auf dem Gelände der Universität stellt eine Initiative der Studierendenschaft des AStA Nachhaltigkeitsreferats dar. Er wurde Anfang 2022 eingerichtet und seither ausschließlich von den Studierenden bewirtschaftet.
Forschendes Lernen als Grundstein des Seminars im Rahmen des Moduls pb423
Bei der Gestaltung des Moduls und des dazugehörigen Seminars wurde der Fokus auf das Forschende Lernen gelegt. Die Studierenden bauen nicht nur selbst Gartenfrüchte an und setzen sich dabei mit den Möglichkeiten und Herausforderungen von Schulgeländearbeit auseinander: In selbst entwickelten und präsentierten Projekten kann auch die Anwendung bestimmter Düngemethoden, Zersetzungs- bzw. Verrottungsprozesse, das Nachvollziehen von Fertigungs- und Transportprozessen dargestellt werden. Da sich die Studierenden jedoch noch im Bachelorstudium befinden, ist das völlig selbstständige Forschen keine Voraussetzung zum Bestehen des Moduls. Durch den Verzicht auf eine Benotung können individuelle Erfahrungsstände in der interdisziplinären Herangehensweise berücksichtigt werden.
Ein Ablauf des Seminars wie folgt ist geplant:
- Die Studierenden lernen in einer Einführungssitzung den CampusGarten kennen und erhalten einen Überblick über mögliche Forschungsfelder. In einer Brain-storming-Phase werden von ihnen Forschungsfragen formuliert, die gemeinsam besprochen und konkretisiert werden. Im Anschluss daran ordnen sich die Studierenden in Kleingruppen (2-3 Personen) den Themen zu.
- Gerahmt von ausgewählten Inputs zu den Themenfeldern beginnen die Studierenden danach, Untersuchungsdesigns zu entwerfen, die schließlich in einer Zwischenpräsentation dargelegt und diskutiert werden. In dieser Phase sowie beim Forschen selbst sind sie einzelnen Dozierenden (= Mentor*innen) zugeordnet. Die Untersuchungsdesigns müssen nicht statisch verfolgt werden, sondern können im Verlauf des Forschungsprozesses an neue Erkenntnisse und Gegebenheiten angepasst werden. Geforscht wird an verschiedenen Orten wie Garten, Labor oder auch anderen Orten. Je nach Fragestellung sind zudem vielfältige Methodiken wie naturwissenschaftliche Experimente sowie ästhetische und weitere Forschungsmethoden kombinierbar.
- Die Studierenden wählen für die abschließende Präsentation ihrer Forschung eine geeignete Darstellungsart. Dies können eine klassische schriftliche Ausarbeitung oder ein Poster sein. Es können aber auch Filme und Ausstellungsobjekte entstehen, die im Rahmen einer Führung präsentiert werden. Die Forschung wird letztlich vor dem Hintergrund des späteren Lehrberufs reflektiert.
forschen@studium
Das Vorhaben wird durch forschen@studium, ein Programm zur Förderung von Aktivitäten rund um Forschendes Lernen an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gefördert. Im Rahmen des Projekts werden Mittel zur Einstellung von Hilfskräften, die bei der Moduldurchführung organisatorisch unterstützen zur Verfügung gestellt.
Mehr über:
- den CampusGarten: https://uol.de/aktuelles/artikel/ein-garten-fuer-alle-6390
- das Modul pb423: pb423 - Der CampusGarten - ein vielperspektivisches Lern- und Arbeitsfeld
- das Programm forschen@studium: forschen@studium