Das Erdgeschoss im Westflügel des Uni-Gebäudes A07 gleicht noch immer einer Baustelle: Emsige Handwerker*innen laufen über den Flur, es ist etwas staubig und es wird unverkennbar gebaut, saniert und repariert. Doch über ein neues Treppenhaus geht es in den aufgestockten und bereits fertiggestellten Teil des Gebäudes, wo sich das Department für Psychologie - durch eine Tür getrennt - einige Büros mit dem Dezernat 3 teilt. Im Bereich der Psychologie gehen von zwei langen Fluren jeweils fünf Räume ab, darunter Büros für Mitarbeitende, Seminar- und Besprechungsräume. Die Flure und Räume sind hell, freundlich und nach neuesten Standards konzipiert. Die Größe der Räume variiert, es gibt kleinere Büros von 16 Quadratmetern und größere Räume von 35 Quadratmetern. Eine Teeküche, Lager und Technikraum komplettieren den neuen Wirkungsbereich der Psychologen*innen. „Am Ende des Flurs soll noch ein Sitzbereich das Raumangebot ergänzen. Dann haben wir einen zusätzlichen Treffpunkt für den Austausch untereinander“, erklärt die Direktorin des Departments für Psychologie, Prof. Dr. Andrea Hildebrandt.
Hildebrandt und ihre Kollegen*innen bewohnen die neuen Räumlichkeiten seit Mitte Oktober 2022. Seitdem freuen sie sich täglich über den neu gewonnenen Platz. Dr. Martin Bleichner, Leiter der Emmy Noether Gruppe NELI („Neurophysiology of Everyday Life“), teilte sich vorher Räume mit Prof. Dr. Stefan Debener aus der Neuropsychologie und verfügt hier nun über zwei neue Büros. „Wir haben jetzt optimale Arbeitsbedingungen – die Räume sind sehr gut beleuchtet und haben eine ruhige Atmosphäre“, so Bleichner. Während der Umbauzeit gelang ihm die Arbeit in dem Gebäude weniger gut. Die Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten waren teilweise so groß, dass Martin Bleichner und sein Team ins Homeoffice ausweichen mussten. Andere Kollegen*innen wiederum kannten es gar nicht anders. Bei den Vorstellungsrunden für die Junior-Professur für Ambulantes Assessment in der Psychologie, erinnern sich die damalige Bewerberin Dr. Mandy Roheger und Direktorin Andrea Hildebrandt schmunzelnd daran, wie sie sich bei dem Gespräch regelrecht anschreien mussten. Mandy Roheger, die seit August 2022 als Junior-Professorin am Department für Psychologie tätig ist, nutzt aktuell drei Räume auf der neuen Etage. „Beim Bewerbungsgespräch konnte ich gleich sehen, was sich hier entwickelt. Das hat mich noch mehr motiviert, an diesen wachsenden Strukturen mitzuwirken“, erinnert sich die 29-Jährige. Heute leitet sie in einem Seminarraum unter anderem praktische Projekte in der Psychologie und weiß die neuen Örtlichkeiten auch aufgrund ihrer modernen technischen Ausstattung zu schätzen. Neben Mandy Roheger und Martin Bleichner sind weitere Wissenschaftler*innen der Abteilungen Biologische Psychologie und Neuropsychologie sowie das Graduiertenkolleg Neuromodulation in die neuen Büros eingezogen.
Nicht alle Bereiche des Lehrens, Lernens und Forschens waren von den Bauarbeiten betroffen. Die EEG-Labore und Schallkabinen sind zum Beispiel in einem separaten Fundament eingebettet und blieben von den Umbauarbeiten so gut wie unberührt. Nicht unwichtig, denn die Restarbeiten im Erdgeschoss des A07-Gebäudes laufen noch bis Anfang 2023. „Wir nehmen den Umbauprozess gerne in Kauf. Das tolle Ergebnis in dem aufgestockten Gebäudeteil ist ein großer Gewinn für uns alle“, resümiert Andrea Hildebrandt. Derzeit zählt das Department für Psychologie 130 eingeschriebene Studierende – Tendenz steigend. Eine weitere Aufstockung für zusätzlichen Raum ist nicht geplant, aber vielleicht ist es irgendwann eine Option für den Ostflügel.