Neuromodulation motorischer und kognitiver Funktionen im gesunden und kranken Gehirn (GRK 2783)

 

Im Rahmen des Graduiertenkollegs (GRK) Neuromodulation werden insgesamt 14 verschiedene Forschungsprojekte mit jeweils mehreren Studien zum Thema Neuromodulation motorsicher und kognitiver Funktionen im gesunden und kranken Gehirn durchgeführt. Nichtinvasive Neuromodulation ist ein Sammelbegriff für Methoden, bei denen ohne Eingriff in den Körper die Aktivität des Gehirns verändert wird, um die Genesung von Gehirnfunktionen zu unterstützen. 

Trotz vielversprechender Ergebnisse zeigen sich eine Reihe von Herausforderungen. Zum einen sind Unterschiede zu erkennen, wie gut einzelne Personen auf die Verfahren der Neuromodulation ansprechen. Außerdem werden die genauen Vorgänge im Gehirn, die zur Genesung beitragen, noch nicht ausreichend verstanden. Das GRK zielt darauf ab, eine Umgebung zu schaffen, in der Forscher*innen verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten können, um die Neuromodulation weiterzuentwickeln und den Weg für eine patientenzentrierte Rehabilitation zu ebnen.

Wirksamkeit und Mechanismen neuromodulatorischer Verfahren werden in drei Bereichen untersucht:
a) elektrische/ magnetische Modulation
b) neurochemische Modulation
c) Neurofeedback

Neurofeedback beschreibt eine Methode, bei der durch spezielle Technologien, z.B. Elektroenzephalographie, die Gehirnaktivität einer Person gemessen und anschließend rückgemeldet wird. Das kann beispielsweise visuell über einen Bildschirm erfolgen. Wir, die Forscher*innen des GRK, werden uns auf motorische Leistungen und Interferenzkontrolle, die oft gemeinsam bei Schlaganfall- und Parkinsonpatient*innen betroffen sind, fokussieren. Dabei meint Interferenzkontrolle, wie gut eine Person in der Lage ist, störende oder ablenkende Informationen zu ignorieren und sich auf das zu konzentrieren, was relevant ist. 

Zugang zu modernen bildgebenden Methoden ermöglicht es den Forschenden, die Effekte der neuromodulatorischen Intervention umfassend anhand neuronaler Maße aus funktioneller Kernspintomographie (fMRT) und Elektroenzephalographie (EEG) zu untersuchen. 

Um die Effekte der Neuromodulation auch im Alltag zu erfassen, wird das Forschungsprogramm darüber hinaus neue Entwicklungen der Biomedizintechnik, wie die mobile Messung der Hirnaktivität und Methoden des „Experience Samplings“ einbeziehen. Durch die Kooperation mit Rehakliniken soll die Implementierung der Forschungsergebnisse in die Praxis gefördert werden. 

Die beteiligten Wissenschaftler*innen besitzen hervorragende, komplementäre Forschungsprofile in den Bereichen Neuromodulation, funktionelle Bildgebung, Neuropsychologie, Biomedizintechnik und Versorgungsforschung. Das GRK baut somit auf der bestehenden Exzellenz der Universität Oldenburg in Neurosensorik und Versorgungsforschung auf und nutzt diese, um neuromodulatorische Verfahren voranzubringen und für die Rehabilitation nutzbar zu machen.

Die folgende Abbildung zeigt, wie sich die 14 Forschungsprojekte im Rahmen des GRK Neuromodulation zwischen den Bereichen „Neuronale Mechanismen der Neuromodulation“ und „Ergebnisse der Neuromodulation im täglichen Leben“ aufteilen:

Webmaster (Stand: 24.09.2024)  | 
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