THG-Bilanz 2019/2020
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Anna Sarah Krämer

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THG-Bilanz 2019/2020
Bei der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzepts wurde das erste Mal eine umfassende Treibhausgasbilanz für die Universität aufgestellt. Da das zurückliegende Jahr 2020 durch die prägenden Einschnitte der Corona-Pandemie verzerrt war, wurde zusätzlich das Jahr 2019 bilanziert. Für die Klimaschutzbestrebungen stellt dieses Jahr das Basisjahr da.
Gesamtemissionen
Die Gesamtemissionen der Carl von Ossietzky-Universität im Jahr 2019 betrugen 21.378 t CO2-Äquivalente. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie wirkten sich auf stark reduzierend auf die Emissionen der Universität aus, sodass für das Jahr 2020 insgesamt 14.528 t CO2-Äquivalente anfielen. In diesen Werten wurde der Bundesstrommix berücksichtigt, um eine bessere Vergleichbarkeit mit anderen Erhebungen zu ermöglichen.
Aufgeteilt auf die drei Geltungsbereiche des Greenhouse Gas Protocols bilden sich die Emissionen wie folgt ab. Dabei wird vor allem deutlich, wie entscheidend der Einbezug von Emissionen aus dem Bereich Scope 3 für die Gesamtbilanz ist. Im Scope 1 fielen in 2019 insgesamt 4.667 t und in 2020 5.491 t CO2-Äquivalente an. Auf Scope 2 sind unter Berücksichtigung des Bundesstrommixes in 2019 7.778 t CO2-Äquivalente zurückzuführen, im Jahr 2020 waren es 4.843 t CO2-Äquivalente. In Scope 3 wurden für 2019 8.934 t CO2-Äquivalente festgehalten, im Jahr 2020 4.194 t CO2-Äquivalente. Diese Werte bedienen die Berücksichtigung des Bundesstrommix.
Der Anstieg der Emissionen in Scope 1 ist auf die Inbetriebnahme des mit Erdgas betriebenem Blockheizkraftwerkes am Standort Wechloy zurückzuführen. Dadurch konnten gleichzeitig die Emissionen in Scope 2 für den Strombezug wiederum reduziert werden. Die starke Reduktion der Emissionen in Scope 3 ist auf den ausgeprägten Rückgang der Mobilität durch die Corona-Pandemie zurückzuführen.
Emissionen pro Universitätsmitglied


Insbesondere mit Blick auf die Fortschreibung der Bilanz ist eine weitere wichtige Kennzahl die Emissionen pro Universitätsangehörige. Grund dafür ist, dass zwar gesellschaftlich förderlich und begrüßenswert ist, dass die Universität wächst und Zulauf von Forschenden, Studierenden und Mitarbeiter*innen in der Verwaltung bekommt. Allerdings wirkt sich dieses Wachstum negativ auf die Gesamtemissionen aus, da z.B. neue Gebäude gebaut und in Betrieb genommen werden. Daher ist es hinsichtlich des Klimaschutzes wichtig, die Emissionen im Verhältnis zur Zahl der Universitätsangehörigen zu verfolgen.
Für 2019 sind pro Universitätsmitglied 1,13 t CO2-Äquivalente entstanden (Anzahl Universitätsmitglieder: 18.986) und im Jahr 2020 entfielen 0,78 t CO2-Äquivalente pro Kopf auf die Universitätsangehörigen (Anzahl Universitätsmitglieder: 18.712).
Aufschlüsselung auf Handlungsfelder
Der größte Anteil an den Gesamtemissionen hat der Bereiche Gebäudeenergie. Hier fielen im Jahr 2019 insgesamt 14.430 t CO2-Äquivalente an, im Jahr 2020 waren es 12.318 t CO2-Äquivalente. Damit machte dieser Bereich in 2019 67,5% der Gesamtemissionen aus und im Jahr 2020 sogar 84,78%. Demzufolge kommen zur Erreichung der Klimaneutralität Klimaschutzmaßnahmen in diesem Bereich eine besondere Bedeutung zu.
Danach zeigt die THG-Bilanz zudem den Stellenwert des Handlungsfeldes Mobilität. Dieser Bereich hatte in 2019 einen Anteil von 28,68% an den Gesamtemissionen (4.528 t CO2-Äquivalente für Alltagsmobilität**, 1.603 t CO2-Äquivalente für internationale Mobilität und Fuhrpark). Durch die Pandemie sank der Anteil dieses Bereichs in 2020 auf 11,76% (1.129 t CO2-Äquivalente durch Alltagsmobilität, 580 t CO2-Äquivalente durch internationale Mobilität und Fuhrpark).
** In der Tabelle ist der Bereich Mobilität aus zwei Gründen aufgeteilt dargestellt. Zum einen kann so der Stellenwert der Alltagsmobilität verdeutlicht werden. Zum anderen ist die Qualität der Datengrundlage nicht so hochwertig wie die Daten für die Unterbereiche der internationalen Mobilität und des Fuhrparks. Diese Schwäche in der Bilanzierung soll an dieser Stelle transparent gemacht werden.
Die Emissionen im Bereich der Beschaffung und der Hochschulgastronomie fallen verhältnismäßig klein aus. Auf die Beschaffung gehen im Jahr 2019 348 t CO2-Äquivalente zurück, im Jahr 2020 insgesamt 304 t CO2-Äquivalente. Damit hat dieser Bereich einen Anteil von 1,63% an den Gesamtemissionen in 2019, und einen Anteil von 2,09% in 2020. In der Hochschulgastronomie fielen in 2019 469 t CO2-Äquivalente an, in 2020 198 t CO2-Äquivalente. Damit sank der Anteil der Emissionen der Mensa von 2,19% in 2019 auf 1,36% in 2020. Diese Reduktion ist ebenfalls auf die Pandemiezeit und damit verbundene Schließung der Hochschulgastronomie, bzw. den eingeschränkte Campusbetrieb zurückzuführen. An dieser Stelle ist für die beiden Bereiche darauf hinzuweisen, dass die vergleichsweise niedrigen Emissionswerte nicht die Relevanz dieser Handlungsfelder mindern sollen. Das hängt damit zusammen, dass auch in diesem Bereich nur eine eingeschränkte Datenbasis verwendet werden konnte. Die vorliegende THG-Bilanz stellt hier den Anfang einer umfassenden Bilanzierung der Emissionen dar, die in den nächsten Jahren weitergehend verbessert werden soll. Außerdem sind diese beiden Bereiche (wie im Grundsatz alle Bereiche der Bilanz) unter einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis zu betrachten (schonender Umgang mit Ressourcen, Einhaltung der Menschenrechte entlang der Wertschöpfungskette, Tierwohl, etc.).