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Treibhausgasbilanz

Die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen stellt den Kern des Nachhaltigkeitscontrollings an der Universität dar. Dies wird vor allem durch einen möglichst umfassenden Bilanzrahmen ermöglicht. Grundlage für die Bilanz ist das Greenhouse Gas Protocol mit Berücksichtigung von Scope 1-3. Der Rhythmus der Bilanzierung ist alle 2 Jahre. Zuerst wurden die Jahre 2019/2020 bilanziert, nachfolgend das Jahr 2022. Die nächste Bilanz wird im Frühjahr 2025 für das Jahr 2024 berechnet. Dabei verfolgt die Universität Oldenburg den Ansatz des Dual Reporting, stellt jedoch die Werte unter Berücksichtigung des Bundestrommix in den Vordergrund.

Treibhausgasbilanz 2022

Gesamtemissionen

Die Gesamtemissionen der Carl von Ossietzky Universität im Jahr 2022 betrugen 22.888 t CO2-Äquivalente. Damit sind die Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 1.510 t CO2-Äquivalente gestiegen. Die Zunahme der Emissionen geht unter anderem auf die Inbetriebnahme eines neuen Blockheizkraftwerks (BHKW) am Standort Haarentor im Herbst 2021 zurück, da dieses mit Erdgas betrieben wird. Außerdem hat sich der Emissonsfaktor für den Bundesstrommix verschlechtert.

Aufgeteilt auf die drei Geltungsbereiche des Greenhouse Gas Protocols haben sich die Emissionen unterschiedlich entwickelt. Durch das neue BHKW sind vor allem in Scope 1 die Emissionen stark gestiegen und lagen im Jahr 2022 bei 10.602 t CO2-Äquivalente. Dadurch sind gleichzeitig die Emissionen in Scope 2 auf 3.903 t CO2-Äquivalente gesunken. Bei Scope 3 haben sich die Emissionen im Vergleich zu 2019 auf einem ähnlichen Niveau mit 8.383 t CO2-Äquivalenten etabliert.

Emissionen pro Kopf und pro Quadratmeter

Durch die stetigen Veränderungen, die die Universität in ihrer Entwicklung durchläuft, sind die Entwicklung der Pro Kopf-Emissionen und der Gesamtemissionen im Verhältnis zur Nettofläche wichtige Indikatoren. Durch den Einsatz eines neuen BHKWs sind auch die Emissionen pro Kopf trotz eines leichten Rückgangs der Hochschulangehörigen gestiegen und liegen nun bei 1,24 t CO2-Äquivalente pro Kopf.

Das Verhältnis der Gesamtemissionen zur Nettofläche bleibt in der Berücksichtigung des Bundesstrommix unverändert und liegt bei 0,18 t CO2-Äquivalente pro Quadratmeter. Unter Einbezug von Ökostromprodukten ist das Verhältnis der Gesamtemissionen zur Fläche sogar gestiegen.

Aufschlüsselung nach Handlungsfeldern

Der größte Anteil an den Gesamtemissionen hat der Bereiche Gebäudeenergie. Hier fielen im Jahr 2022 insgesamt 16.898 t CO2-Äquivalente an, wenn man den Bundesstrommix ansetzt. Unter Berücksichtigung der Ökostromprodukte entfielen auf dieses Handlungsfeld 12.538 t CO2-Äquivalente. Damit machte dieser Bereich in 2022 73,83% der Gesamtemissionen aus. Durch die Inbetriebnahme des neuen BHKWs und dem entsprechenden Anstieg der Emissionen in diesem Handlungsfeld ist auch der Stellenwert dieses Bereichs in der Gesamtbilanz noch mal gestiegen.

Dennoch ist auch das Handlungsfeld der Mobilität weiterhin von großer Bedeutung. Insgesamt 5.581 t CO2-Äquivalente wurden durch Alltagsmobilität, internationale Mobilität und die Nutzung des Fuhrparks verursacht.

Im Vergleich zur THG-Bilanz 2019/2020 beruhen die Werte im Bereich Alltagsmobilität nun auf einer umfassenden Mobilitätsbefragung von Studierenden und Beschäftigten, sodass die Datenqualität deutlich verbessert wurde. Im Vergleich zu 2019 sind die Werte in diesem Feld um 102 t CO2-Äquivalente gesunken. Im Bereich der Dienstreisen sind die Emissionen tatsächlich im Vergleich zu 2019 um 412 t CO2-Äquivalente auf 700 t CO2-Äquivalente gesunken. Dies ist vermutlich jedoch vor allem weiterhin auf den Einfluss der Pandemie zurückzuführen, die auch das Jahr 2022 noch deutlich geprägt hat. Im Bereich des Fuhrparks gab es eine kleine THG-Minderung um 7 t CO2-Äquivalente, sodass auf diesen Bereich insgesamt 37 t CO2-Äquivalente entfielen.

Systemgrenzen der Bilanzierung 2022

Der Bilanzrahmen der THG-Bilanz 2022 umfasstedie folgenden Handlungsfelder:

  • Scope 1: Gasbezug, Fuhrpark (ohne Vorketten; ohne Schiffe)
  • Scope 2: Strombezug (unter Berücksichtigung des Bundesstrommix)
  • Scope 3:
    • Vorketten (Gebäudeenergie & Fuhrpark)
    • Mobilität (Dienstreisen, Auslandssemester, Alltagsmobilität)
    • Beschaffung (EDV, Papier)
    • Wasserbezug & Abwasser

Ziel ist es, die Datengrundlage für die Treibhausgasbilanzierung in Zukunft weiterzuentwickeln und zu verfeinern, sodass auch bisher nicht berücksichtigte Bereiche (z.B. Büromöbel, Übernachtungen bei Dienstreisen, etc.) in die Bilanz einbezogen werden können.

An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass es bislang für Universitäten und Hochschulen, bzw. für Bildungseinrichtungen allgemein, keine einheitliche Vorschrift oder Regelung zur Bilanzierung der THG-Emissionen gibt. Beim Vergleich mit anderen Hochschulen sind also Unterschiede in den Basisjahren, Systemgrenzen und Anwendung der Bilanzierungsstandards zu berücksichtigen.

Dual Reporting 2022

Der Bilanzierungsstandard des GHG-Protocols macht für die Darstellung der Emissionen in Scope 2 die Vorgabe, die Emissionen nach zwei verschiedenen Ansätzen darzustellen.

Zum einen gilt der ortsgebundene Ansatz, nach dem die Emissionen des Strombezugs unter Berücksichtigung des Bundesstrommix festzusetzen sind. Damit sollen die regionalen Unterschiede im bezogenen Strommix ausgeglichen werden, um eine bessere Vergleichbarkeit der Zahlen zu ermöglichen. Außerdem lässt sich mit diesem Ansatz der Effekt von Effizienzmaßnahmen im Stromverbrauch auf die Emissionen besser darstellen. Nach diesem Ansatz liegen die Gesamtemissionen der Universität bei 22.888 t CO2-Äquivalenten in 2022.

Nach dem marktbezogenen Ansatz kann berücksichtigt werden, dass die Organisation bereits Ökostrom aus einem Ökostromvertrag bezieht. An dieser Stelle kann also die Herkunftsnachweise aus der Produktion erneuerbarer Energien von Dritten angerechnet werden. Über das Land Niedersachsen ist die Universität Oldenburg in einen Rahmenvertrag für Ökostrom integriert. Demnach sind die Emissionen im marktbezogenen Ansatz für Scope 2 (=Strombezug) mit 0 t CO2-Äquivalenten anzusetzen. Die Gesamtemissionen liegen dann bei 18.528 t CO2-Äquivalenten. Dadurch erhöht sich der Anteil der anderen Handlungsfelder an den Gesamtemissionen.

 

(Stand: 19.01.2024)  | 
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