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Prof. Dr. Heiko Schmaljohann

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A1 3-314

Post/Paket Anschrift
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Institut für Biologie und Umweltwissenschaften – A1
AG Migrationsökologie
Ammerländer Heerstr. 114-118
26129 Oldenburg
 

Sekretariat

Migrationsökologie

Was ist Migrationsökologie?

Die Migrationsökologie befasst sich mit der wissenschaftlichen Erforschung von Tierwanderungen. Wichtige Forschungsfragen behandeln die genetische Grundlage des Migrationssyndroms, welche spezifischen Fähigkeiten Tiere für die Wanderungen benötigen, wie proximate und ultimate Mechanismen die räumliche und zeitliche Verteilung und Häufigkeit von wandernden Tieren innerhalb des Jahreszyklus beeinflussen, die Wechselwirkungen zwischen den Tieren und ihrer biotischen und abiotischen Umwelt und wie die wandernde Tiere auf die Energie- und Stoffkreisläufe innerhalb und zwischen Ökosystemen einwirken.

Forschungsschwerpunkte

Aktuelles

06.06.2025 - Singvogelzug im Mondlicht

Bevorzugen Feldlerchen mondhelle Nächte zur Zugzeit? Eine neue, von Wieland Heim geleitete Studie auf Basis von Beringungsdaten zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, Feldlerchen zu fangen, mit der Mondlichtintensität und an den Tagen um den Vollmond herum zunimmt. Dies widerspricht bisherigen Annahmen, dass kleine Zugvögel helle Nächte aufgrund eines erhöhten Prädationsrisikos und einer verminderten Sichtbarkeit der Sterne zur Orientierung meiden würden. Die AutorInnen argumentieren, dass Zugvögel, die sich bei der Orientierung auf visuelle Hinweise verlassen, mondhelle Nächte bevorzugen könnten, während zukünftige Studien auch prüfen sollten, ob die Position des Mondes von Vögeln zur Navigation genutzt werden kann.

https://www.nature.com/articles/s41598-025-04270-3

Prinz D, Heim RJ, Meinken M, Niemann N, Temme L, Esther A, Heim W (2025) Lunar cycle and moonlight intensity influence nocturnal migration patterns in a small songbird. Scientific Reports 15: 19944 [https://doi.org/10.1038/s41598-025-04270-3]

02.06.2025 - Sieg beim Volleyballturnier

Beim diesjährigen Volleyball-Turnier des Instituts für Biologie und Umweltwissenschaften konnte sich das Team der AG Migrationsökologie über den ersten Platz freuen. Der Wanderpokal ist ein Vogel (Säbelschnäbler) - was könnte besser zu uns passen!

27.05.2025 - Singvogel Tracking in Japan

Neue Veröffentlichung zur Erfassung der Zugrouten von Narzissenschnäpper (Ficedula narcissina) und Stejnegerschwarzkehlchen (Saxicola stejnegeri) aus Japan mit Beiträgen unserer Arbeitsgruppe: Schleifenwanderung vs. gleiche Route.

Beide Arten nutzten Rastgebiete an der ostchinesischen Küste, was auf die biologische Bedeutung des Gebietes für diese Flugroute hinweist.

https://link.springer.com/article/10.1007/s10336-025-02297-x

22.05.2025 - Großer Erfolg!

Überragender Erfolg für die Universität Oldenburg: Alle drei Spitzenforschungsprojekte, die sich in der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern als Exzellenzcluster beworben hatten, sind bewilligt und werden für sieben Jahre gefördert.

Erstmals gefördert wird der Exzellenzcluster „NaviSense“ der Oldenburger Expert*innen für Tiernavigationsforschung. Sie hatten eine Förderung in Höhe von 54,7 Millionen Euro beantragt.

Herzlichen Glückwunsch an alle Akteure!!!!

https://uol.de/exzellenzstrategie

03.04.2025 - Mikroplastikverschmutzung bei Wildvögeln

In einer neuen Studie, die auf einem Studierendenprojekt von Clara Holtmannspötter basiert und von Wieland Heim (AG Migrationsökologie) und Friederike Gabel (Universität Münster) geleitet wurde, fanden wir heraus, dass Kotproben, die während der Vogelberingung gesammelt wurden, zur Überwachung der Mikroplastikverschmutzung bei Wildvögeln verwendet werden können. Vögel urbaner Gewässer wiesen dabei hohe Mikroplastikverschmutzungsraten (fast alle Vögel waren betroffen) und hohe Verschmutzungsgrade (bis zu 72 Mikroplastikpartikel pro mg Kot) auf. Die beobachteten Mikroplastikverschmutzungsraten/-werte waren bei den untersuchten städtischen Wasservögeln deutlich höher im Vergleich zu anderen Studien, welche Vogelarten von Süßgewässern untersuchten.

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969725009428

01.04.2025 - Neue Studie zur Migration der Eisente

In einer mehrjährigen und standortübergreifenden Studie wurden Eisenten mit Geolokatoren verfolgt. Dabei zeigte sich, dass die Ostsee nach wie vor das wichtigste Überwinterungsgebiet für die europäische Population ist, was die beobachteten drastischen Bestandsrückgänge in der Ostsee unterstreicht.

Karwinkel, T., Pollet, I. L., et al. (2025). Individual Variation in Migration and Wintering Patterns of Long-Tailed Ducks Clangula hyemalis From a Population in Decline. Ecology & Evolution, e71187. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ece3.71187

24.03.2025 - Chancen des Motus Wildlife Tracking Systems

In einem neuen Artikel fassen wir als internationales Team von Wissenschaftlern die Chancen des Motus Wildlife Tracking Systems aus Europäischer Perspektive zusammen. Von der Evolution neuer Zugwege bis hin zur Identifikation wichtiger Rastplätze bietet diese Tracking-Methode vielfältige Möglichkeiten zur Erforschung und zum Schutz von kleinen Zugvögeln, aber auch für Fledermäuse und Insekten.

Mitchell, L., Brust, V., Karwinkel, T., Åkesson, S., Kishkinev, D., Norevik, G., Szep, T., Hedenström, A., Lagerveld, S., Helm, B., & Schmaljohann, H. (2025). Conservation-focused mapping of avian migratory routes using a pan-European automated telemetry network. Conservation Biology, e70017. https://doi.org/10.1111/cobi.70017

18.03.2025 - Eine kurze Notiz zur Wanderung des Blaukehlchens

Die kurze Notiz über den Zug eines Blaukehlchens aus Mittelsibirien wurde jetzt im Journal of Ornithology veröffentlicht:
https://doi.org/10.1007/s10336-025-02270-8

Diese Arbeit basierte auf mehrjährigen Feldforschungen an zwei abgelegenen Orten in Sibirien - allerdings haben COVID und der russische Krieg in der Ukraine das Auffinden der Logger erschwert, so dass wir nur eine einzige Spur präsentieren können. 
Dieser Vogel nutzte den zentralasiatischen Zugweg, um in die Überwinterungsgebiete an der Grenze zwischen Indien und Pakistan zu ziehen. Damit unterscheidet er sich von einem ostsibirischen Blaukehlchen, das zuvor auf dem ostasiatischen Zugweg verfolgt wurde und wahrscheinlich über China nach Myanmar zog. Wir vermuten, dass es irgendwo westlich des Jenissei-Flusses eine Wanderungsscheide gibt, die Populationen derselben Unterart trennt, die entweder östlich oder westlich des Qinghai-Tibet-Plateaus wandern.

Die Arbeit basiert auf der Bachelorarbeit von Sarah Strubbe, die von Nathalie Kürten (IfV) und Wieland Heim hier in Oldenburg betreut wurde.

18.02.2025 - Auswirkung von Lichtverschmutzung

Da insbesondere der Bau von Offshore-Windparks zusätzlich zum Schiffsverkehr in der Nordsee zunehmen, erfordert die Intensivierung menschlicher Aktivitäten ein tieferes Verständnis ihrer biologischen Auswirkungen – insbesondere der Auswirkungen der künstlichen Lichtverschmutzung bei Nacht (ALAN) auf Zugvögel und Fledermäuse – und unterstreicht die Notwendigkeit einer ökosystembasierten Meerespolitik.

Walsh, C., Hüppop, O., Karwinkel, T., Liedvogel, M., Lindecke, O., McLaren, J. D., Schmaljohann, H., & Siebenhüner, B. (2025). Marine artificial light at night: Implications and potential hazards for offshore songbird and bat movements in the Greater North Sea. Conservation Science and Practice, e70008.
https://doi.org/10.1111/csp2.70008

Wir sind ein wichtiger Bestandteil der folgenden kooperativen Forschungsbereiche:

Magnetorezeption und Navigation bei Wirbeltieren: von der Biophysik zum Gehirn und Verhalten

Das zentrale Ziel des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1372 ist es, ein umfassendes und multidisziplinäres Verständnis der Magnetrezeption und Navigation bei Wirbeltieren zu erlangen, von den biophysikalischen Mechanismen bis zum natürlichen Verhalten navigierender Tiere, unter Berücksichtigung aller Zwischenschritte.

https://www.sfb1372.de/

Exzellente Forschung zur Tiernavigation

Der wissenschaftliche Auftrag des Exzellenzcluster-Antrags NaviSense besteht darin, ein gründliches, interdisziplinäres Verständnis der Mechanismen zu schaffen, die von Tieren zur Navigation genutzt werden, und zu erforschen, wie diese Mechanismen die Technologie inspirieren und sich auf die Gesellschaft, die Ökologie und die biologische Vielfalt auswirken können.

https://navisense.org/

Webmaster (Stand: 06.06.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uol.de/p88859
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