Kontakt

Prof. Dr. Heiko Schmaljohann
(Leiter der Arbeitsgruppe)

0441-798-3332

A1 3-314

Postanschrift
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Institut für Biologie und Umweltwissenschaften – A1
AG Migrationsökologie
Postfach 5634
26046 Oldenburg

Sekretariat

Migrationsökologie

Die Migrationsökologie befasst sich mit der wissenschaftlichen Erforschung von Tierwanderungen. Wichtige Forschungsfragen behandeln die genetische Grundlage des Migrationssyndroms, welche spezifischen Fähigkeiten Tiere für die Wanderungen benötigen, wie proximate und ultimate Mechanismen die räumliche und zeitliche Verteilung und Häufigkeit von wandernden Tieren innerhalb des Jahreszyklus beeinflussen, die Wechselwirkungen zwischen den Tieren und ihrer biotischen und abiotischen Umwelt und wie die wandernde Tiere auf die Energie- und Stoffkreisläufe innerhalb und zwischen Ökosystemen einwirken.

Aktuelles

08.04.2024 - Abfahrt nach Lettland

Für die diesjährige Feldarbeit im Projekt „Navigation in translocated birds” bricht Annika Petter mit Ihrem Team nach Pape in Lettland auf. Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, ob ein magnetischer Impuls die Kompensationsfähigkeit von virtuell umgesiedelten Zugvögeln, vertreten durch Schilfrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), beeinträchtigt. Es wird angenommen, dass ein magnetischer Impuls den auf magnetischen Teilchen basierenden Mechanismus stört, der von den Vögeln zur Navigation auf ihrer Wanderung genutzt wird. Das Projekt findet statt in Kooperation mit der Universität Lettland.

25.03.2024 - Aktuelles zur Grauammer

Neißkenwirth genannt Schroeder, S., P. Hundorf, H. Illner, H. Schmaljohann & R. Joest 2023: Bestandszunahme, Revierverhalten und Habitatwahl der Grauammer Emberiza calandra im europäischen Vogelschutzgebiet Hellwegbörde. Vogelwelt 141, Heft 4.


Der Bestand der Grauammer in der westfälischen Hellwegbörde hat im Zeitraum von 1993 bis 2022 zunächst von maximal 169 Revieren im Jahr 1994 auf keine Nachweise in den Jahren 2014 und 2015 abgenommen. Seitdem stieg er wieder auf bisher 27 Reviere im Jahr 2022 an. Die beiden Teilgebiete Lohne und Westereiden bilden seit 1993 die beiden Schwerpunktvorkommen der Art. Im Jahr 2021 wurden hier bei intensivierter Erfassung 33 Reviere festgestellt, von denen die meisten Anfang Juni durch Sänger besetzt waren. Die größte Gesangsaktivität und Brutnachweise wurden erst in der zweiten Saisonhälfte von Juni bis Juli festgestellt, nach dem für diese Art empfohlenen Zeitfenster für die Brutvogelkartierung. Bei der Habitatwahl wurden vor allem Selbstbegrünungsbrachen bevorzugt, in schwächerer Ausprägung auch Einsaatbrachen, Feldgras und Wege ohne und mit Gehölz, während Wintergetreide, Gehölze, Hackfrüchte, Körnerleguminosen und Bebauung gemieden wurden. Im Zeitverlauf änderte sich die Habitatwahl von einer Bevorzugung von Feldgras und Grünland (in geringerem Maße Raps) zu einer von Einsaatbrache und bedingt von Getreide. Es wurden verschiedene Singwarten genutzt, wobei diese mit im Median 406 m signifikant weiter von geschlossenen Gehölzen
entfernt waren als eine zufällige Verteilung. Die Untersuchungen zeigen eine differenzierte Nutzung der verschiedenen Flächentypen durch die Grauammer und ermöglichen angepasste Empfehlungen für den Arten- und Naturschutz.

26.02.2024 - Veröffentlichung von Dr. Wieland Heim

From Siberia to Indonesia: tracking the migration of the Arctic Warbler Phylloscopus borealis

https://link.springer.com/article/10.1007/s10336-024-02146-3

Über die Zugwege sibirischer Singvogel-Populationen ist bisher nur sehr wenig bekannt. Mit Hilfe von Hell-Dunkel-Geolokatoren konnten wir zum ersten Mal den Herbst- und Frühjahrszug eines in Zentralsibirien brütenden Wanderlaubsängers dokumentieren und das Zugverhalten mit acht Fernfunden beringter Individuen vergleichen. Im Spätsommer verließ der Vogel das Brutgebiet ostwärts in Richtung eines Rastplatzes in Ostsibirien, bevor er in südlicher Richtung über Taiwan weiterzog, um seine Überwinterungsquartiere in den Philippinen und Indonesien zu erreichen. Während des Frühjahrszuges verbrachte der Wanderlaubsänger mindestens einen Monat in der Mongolei, bevor er das Brutgebiet im Juni erreichte. Ein Fernfund eines beringten Individuums bestätigt die Verbindung zwischen dem zentralsibirischen Brutgebiet und Zwischenstopps in der Mongolei.

Forschungsschwerpunkte

Vogelzug

Angeborenes Zugverhalten

Flug- und Rastplatzökologie

Reaktion auf variierende Umweltbedingungen

Orientierung und Navigation

Räumliche und zeitliche Organisation der Wanderung

Ökologische und evolutionäre Funktion der Wanderung

 

(Stand: 10.04.2024)  | 
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