Karl-Küpfmüller-Ring
Karl-Küpfmüller-Ring
Hohe Auszeichnung für Hörforscher: Karl-Küpfmüller-Ring an Birger Kollmeier verliehen
Der Oldenburger Hörforscher Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier ist am 13. November 2009 mit dem Karl-Küpfmüller-Ring der Technischen Universität Darmstadt ausgezeichnet worden. Der Karl-Küpfmüller-Ring wurde 1977 aus Anlass des 80. Geburtstags des Begründers der Systemtheorie der elektrischen Nachrichtenübertragung gestiftet. Unter den zehn bisherigen Preisträgern sind u. a. die Nobelpreis-Träger Prof. Dr. Manfred Eigen (1994) und Prof. Dr. Erwin Neher (2004). Der Karl-Küpfmüller-Ring soll, so die Satzung, "als außerordentliche Ehrung an Wissenschaftler verliehen werden, die durch ihre Forschungstätigkeit die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch außerhalb ihres Fachgebietes gefördert und die wissenschaftliche oder technische Entwicklung maßgeblich beeinflusst haben".
Kollmeier leitet die Abteilung "Medizinische Physik" am Institut für Physik der Universität Oldenburg. Darüber hinaus ist er Gründer und Leiter des "Hörzentrums Oldenburg", Sprecher des Exzellenzzentrums "Zentrum für Hörforschung" sowie Sprecher des Kompetenzzentrums "HörTech". Mit der Auszeichnung würdigt die TU Kollmeiers "besondere Verdienste auf dem interdisziplinären Gebiet der Entwicklung neuer Verfahren für die Hörgerätetechnologie und deren sowohl medizinisch als auch physikalisch innovativer Realisierung".
Kollmeier, 1958 in Minden geboren, studierte Physik und Medizin in Göttingen. In seinen Arbeiten setzt er sich mit Problemen des Hörens sowohl aus medizinischer als auch physikalischer Sicht auseinander. Bei der Untersuchung neuer Verfahren für Hörgeräte und deren Realisation wendet er auch Ergebnisse der Systemtheorie von Küpfmüller an. Kollmeiers Arbeitsgebiete umfassen Neurosensorik, Sprachwahrnehmung, Probleme des Hörens und des Hörschalls, automatische Spracherkennung und Signalverarbeitung für Hörhilfen. Der Hörforscher wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, hat Rufe an ausländische Universitäten erhalten und kann eine außerordentlich umfangreiche Liste von Publikationen vorweisen. Er arbeitet eng mit anderen Universitäten, Kliniken und der Industrie zusammen und betreut zahlreiche nationale und internationale Forschungsprojekte.