Hinweis: Im Rahmen des Seminars werden wir im Sinne des Forschendes Lernens arbeiten. Am Ende der zweisemestrigen Veranstaltung werden die Ergebnisse der studentischen Forschungsprojekte als wissenschaftliche Poster im Rahmen eines Symposiums präsentiert werden.

Im Seminar beschäftigen wir uns im ersten Semester mit einem modernen Klassiker der Philosophie: Michel Foucaults „Überwachen und Strafen“. Es gilt als eines der Schlüsselwerke, um seine Konzeption der Macht und um seine ausführlichste Anwendung der Genealogie als Methode zu verstehen. Gegenstand des Werkes ist die Entwicklung des Strafsystems. Foucault untersucht dabei, wie sich ein Strafsystem, welches auf der Macht eines Souveräns basierte und sich auf spektakuläre Weise durch Martern und Qualen ausdrückte, zu einem scheinbar fortschrittlichen Strafsystem entwickelte, in dem die Individuen eingeschlossen und diszipliniert werden. Dabei stellt Foucault jedoch die gängige Vermutung eines fortschreitenden Humanismus in Frage.

Im zweiten Semester werden wir ausgehend vom Werk einen Blick in die Rezeptionsgeschichte werfen und den Einfluss von Foucault in verschiedene Bereiche (Feminismus/ Queer-Theory, Ableismus, Postkoloniale Theorie, Genealogie, Epistemologie, …) untersuchen. Sie erhalten hierbei die Möglichkeit eigene Forschungsbereiche auszuwählen, indem Sie selbstständig zu Ihren Projekten forschen können.

Die Ergebnisse Ihrer Projekte werden am Ende des zweiten Semesters (SoSe 2025) im Rahmen einer Posterpräsentation vorgestellt.

Grundlage für das Seminar ist das folgende Buch:
https://www.suhrkamp.de/buch/michel-foucault-ueberwachen-und-strafen-t-9783518387719