Veranstaltung
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Veranstaltung
Semester:
Wintersemester
2024
4.02.048 Zukunftswissen. Medien und Geschichten der Futurologie -
Veranstaltungstermin | Raum
- Donnerstag, 17.10.2024 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 24.10.2024 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 7.11.2024 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 14.11.2024 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 21.11.2024 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 28.11.2024 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 5.12.2024 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 12.12.2024 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 19.12.2024 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 9.1.2025 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 16.1.2025 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 23.1.2025 12:00 - 14:00 | A11 0-014
- Donnerstag, 30.1.2025 12:00 - 14:00 | A11 0-014
Beschreibung
"Über die Zukunft", so sagte der Philosoph Karl Popper einmal, "können wir nichts wissen, denn sonst wüssten wir es ja." Die Beschäftigung mit der Zukunft – und eben dies macht ihren Reiz aus – führt ganz genuin in Bereiche des Ungewissen, des Unsicheren, des Unbekannten. Hier steht das Wissen-Können – und damit eine grundsätzliche Frage von Wissenschaft – als solches zur Debatte: Der Begriff 'Zukunftswissen' verweist dabei einerseits auf erhoffte zukünftige Wissenfortschritte oder befürchtete Wissensgrenzen. Andererseits bezieht er sich auf ein Wissen ÜBER die Zukunft, das auf spezifischen Methoden der Prognose, Spekulation, oder des Szenariodenkens beruht. Zukunft – ob als Subjekt oder Objekt des Wissens – ist mithin a priori stets abwesend. "Sie kann hier wie dort nur medial erzeugt werden: in Modellen und Simulationen, in Bildern und Visionen, und nicht zuletzt mit den Mitteln der Sprache“ (Bühler/Willer 2016, 9).
Obwohl bereits ab dem Ende des 18. Jahrhunderts – Stichwort Jules Verne – Zukunft zum Modethema avancierte, begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg eine wissenschaftliche Zukunftsforschung, die sich eine Welt von morgen nicht nur erträumte, sondern diese – ausgehend von realen technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen – extrapolierte und auf wissenschaftliche Expertise zu stützen suchte. Hier setzt unser Seminar an, wenn es historisch wechselnde Medien, Methoden und Konzepte der Imagination und Erforschung von Zukünften analysiert und kritisch in jeweilige sozio-politische und kulturelle Kontexte einbettet.
Wie sind diese Medien, Methoden und Konzepte von Widersprüchlichkeiten zwischen Technizismen auf der einen Seite und Technikskepsis auf der anderen geprägt – z.B. von Segnungen oder Gefahren der Kernkraft bis hin zu aktuellen 'digitaler Revolutionen'? Welche Rolle spielt Futurologie (als Dystopie oder Utopie) für Gesellschaftstheorien? Welche temporalen Dynamiken erzeugt der Blick auf vergangene oder gar auf nie eingetretene Zukünfte? Und welche narratologischen Formate eignen sich (nicht) für Zukunftswissen – von Sci-Fi-Literatur über Szenario-Writing und VR-Documentaries bis hin zu Publikationen kommerzieller Trending-Agenturen?
Auf Basis der zu erarbeitenden Grundlagen bezüglich einer Geschichte der Zukunft(sforschung) und der Beschäftigung mit vergangenen (und ggf. gescheiterten) Zukünften fragt das Seminar jedoch auch nach Formen und Modi, mit unserer aktuellen Gegenwart eines immensen „futurologischen Drucks“ umzugehen, oder kurz: Es beschäftigt sich kritisch mit Möglichkeiten, auch angesichts tiefgreifender ‚Ausweglosigkeiten‘ (Klimawandel, Artensterben, Authoritarismen… you name it) produktiv mit dem Thema ‚Zukunft‘ umzugehen.
Lernziele:
Das Seminar möchte anhand des Themas 'Zukünfte' zu einer Sensibilisierung für grundlegende erkenntnistheoretische Frage beitragen, die jede Form wissenschaftlichen Arbeitens begleiten. Die Teilnehmer:innen werden mit grundlegenden Autoren, Konzepten und Kontexten der Futurologie nach 1945 vertraut gemacht – von Ossip K. Flechtheims Buch 'Futurologie. Der Kampf um die Zukunft' über Studien der RAND Corporation wie Herman Kahns 'Thinking about the Unthinkable' oder dortige Methoden wie Delphi und später HyperDelphi, der Shell Scenario Planning Group in den 1970ern bis zu heutigen Simulations- und Szenariomethoden oder Ansätzen aus dem Design Thinking.
Obwohl bereits ab dem Ende des 18. Jahrhunderts – Stichwort Jules Verne – Zukunft zum Modethema avancierte, begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg eine wissenschaftliche Zukunftsforschung, die sich eine Welt von morgen nicht nur erträumte, sondern diese – ausgehend von realen technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen – extrapolierte und auf wissenschaftliche Expertise zu stützen suchte. Hier setzt unser Seminar an, wenn es historisch wechselnde Medien, Methoden und Konzepte der Imagination und Erforschung von Zukünften analysiert und kritisch in jeweilige sozio-politische und kulturelle Kontexte einbettet.
Wie sind diese Medien, Methoden und Konzepte von Widersprüchlichkeiten zwischen Technizismen auf der einen Seite und Technikskepsis auf der anderen geprägt – z.B. von Segnungen oder Gefahren der Kernkraft bis hin zu aktuellen 'digitaler Revolutionen'? Welche Rolle spielt Futurologie (als Dystopie oder Utopie) für Gesellschaftstheorien? Welche temporalen Dynamiken erzeugt der Blick auf vergangene oder gar auf nie eingetretene Zukünfte? Und welche narratologischen Formate eignen sich (nicht) für Zukunftswissen – von Sci-Fi-Literatur über Szenario-Writing und VR-Documentaries bis hin zu Publikationen kommerzieller Trending-Agenturen?
Auf Basis der zu erarbeitenden Grundlagen bezüglich einer Geschichte der Zukunft(sforschung) und der Beschäftigung mit vergangenen (und ggf. gescheiterten) Zukünften fragt das Seminar jedoch auch nach Formen und Modi, mit unserer aktuellen Gegenwart eines immensen „futurologischen Drucks“ umzugehen, oder kurz: Es beschäftigt sich kritisch mit Möglichkeiten, auch angesichts tiefgreifender ‚Ausweglosigkeiten‘ (Klimawandel, Artensterben, Authoritarismen… you name it) produktiv mit dem Thema ‚Zukunft‘ umzugehen.
Lernziele:
Das Seminar möchte anhand des Themas 'Zukünfte' zu einer Sensibilisierung für grundlegende erkenntnistheoretische Frage beitragen, die jede Form wissenschaftlichen Arbeitens begleiten. Die Teilnehmer:innen werden mit grundlegenden Autoren, Konzepten und Kontexten der Futurologie nach 1945 vertraut gemacht – von Ossip K. Flechtheims Buch 'Futurologie. Der Kampf um die Zukunft' über Studien der RAND Corporation wie Herman Kahns 'Thinking about the Unthinkable' oder dortige Methoden wie Delphi und später HyperDelphi, der Shell Scenario Planning Group in den 1970ern bis zu heutigen Simulations- und Szenariomethoden oder Ansätzen aus dem Design Thinking.
lecturer
Studienbereiche
- Geschichte
SWS
2
Art der Lehre
Ausschließlich Präsenz