Veranstaltung
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Veranstaltung
Semester:
Wintersemester
2023
4.02.022 Umbruchszeiten: Die Kirchenreformen im Hochmittelalter -
Veranstaltungstermin | Raum
- Donnerstag, 19.10.2023 14:00 - 16:00 | A11 0-018
- Donnerstag, 26.10.2023 14:00 - 16:00 | A11 0-018
- Donnerstag, 2.11.2023 14:00 - 16:00 | A11 0-018
- Donnerstag, 9.11.2023 14:00 - 16:00 | A11 0-018
- Donnerstag, 16.11.2023 14:00 - 16:00 | A11 0-018
- Donnerstag, 23.11.2023 14:00 - 16:00 | A11 0-018
- Donnerstag, 30.11.2023 14:00 - 16:00 | A11 0-018
- Donnerstag, 7.12.2023 14:00 - 16:00 | A11 0-018
- Donnerstag, 21.12.2023 14:00 - 16:00 | A11 0-018
- Donnerstag, 11.1.2024 14:00 - 16:00 | A11 0-018
- Freitag, 19.1.2024 14:15 - 17:45 | A11 0-018
- Donnerstag, 25.1.2024 14:00 - 16:00 | A11 0-018
Beschreibung
Bitte kombinieren Sie die Veranstaltung mit der Vorlesung 4.02.020.
Im Zuge des Bevölkerungsanstieges im Hochmittelalter kam es zu den Kirchenreformen, die die Gesellschaft in vielerlei Hinsicht prägten. Als eine der spektakulärsten Episoden aus dieser Zeit gilt vor allem seit dem 19. Jahrhundert der Gang nach Canossa, als Kaiser Heinrich IV. sich im tiefen Winter 1076/77 über die Alpen kämpfte, um von Papst Gregor VII. die Aufhebung seiner Exkommunikation zu erlangen. Aber in den Kirchenreformen ging es um mehr: Mönche und Nonnen mussten sich auf neue Anforderungen von Reformäbten und -äbtissinnen einstellen, die angesichts laxer moralischer Standards in den Klöstern nun andere Töne anschlugen, Priester und Bischöfe wurden zur konsequenten Einhaltung des Zölibats aufgefordert, die Kirche wurde nun merkwürdig „gegendert“, es wurde gegen homosexuelle Praktiken gewettert, während Könige und Päpste miteinander um Sakralität wetteiferten. Wir werden in diesem Seminar die heftigen Debatten, Konflikte und Umbrüche untersuchen, die in dieser Zeit stattfanden. Dabei werden wir auch fragen, inwiefern die hochmittelalterlichen Kirchenreformen und der Investiturstreit ab dem 19. Jahrhundert als Beleg für eine „typisch europäisch-abendländische“ Trennung zwischen Religion und säkularer Sphäre herangezogen wurden und diskutieren, ob im Zuge der hitzigen Streitigkeiten im Hochmittelalter neue Kommunikationsräume in Bezug auf eine „Öffentlichkeit“ entstanden.
Als Vorbereitung für die Seminararbeit werden wir Forschungsüberblicke (Aufgabenstellung am 7.12.23, Abgabetermin am 4.1.24, ca. 3-4 Seiten) für eine Schreibwerkstatt (Freitag, 19.1.24, 14-18h, zwei reguläre Donnerstagssitzungen fallen dafür weg) erstellen. Zur Studienleistung gehören zudem kurze Lektürekommentare. Prüfungsleistung in ges122, ges123 und ges124: Seminararbeit; für ges186, ges187, ges188: regelmäßige Mitarbeit sowie der Test in der zugehörigen Vorlesung am 16.1.24).
Lit.: Goez, Werner: Kirchenreform und Investiturstreit 910–1122. Stuttgart 2000; McLaughlin, Megan: Sex, Gender and Episcopal Authority in an Age of Reform, 1000–1122. Cambridge 2010; Zey, Claudia: Der Investiturstreit (Reihe Beck Wissen). München 2016.
Im Zuge des Bevölkerungsanstieges im Hochmittelalter kam es zu den Kirchenreformen, die die Gesellschaft in vielerlei Hinsicht prägten. Als eine der spektakulärsten Episoden aus dieser Zeit gilt vor allem seit dem 19. Jahrhundert der Gang nach Canossa, als Kaiser Heinrich IV. sich im tiefen Winter 1076/77 über die Alpen kämpfte, um von Papst Gregor VII. die Aufhebung seiner Exkommunikation zu erlangen. Aber in den Kirchenreformen ging es um mehr: Mönche und Nonnen mussten sich auf neue Anforderungen von Reformäbten und -äbtissinnen einstellen, die angesichts laxer moralischer Standards in den Klöstern nun andere Töne anschlugen, Priester und Bischöfe wurden zur konsequenten Einhaltung des Zölibats aufgefordert, die Kirche wurde nun merkwürdig „gegendert“, es wurde gegen homosexuelle Praktiken gewettert, während Könige und Päpste miteinander um Sakralität wetteiferten. Wir werden in diesem Seminar die heftigen Debatten, Konflikte und Umbrüche untersuchen, die in dieser Zeit stattfanden. Dabei werden wir auch fragen, inwiefern die hochmittelalterlichen Kirchenreformen und der Investiturstreit ab dem 19. Jahrhundert als Beleg für eine „typisch europäisch-abendländische“ Trennung zwischen Religion und säkularer Sphäre herangezogen wurden und diskutieren, ob im Zuge der hitzigen Streitigkeiten im Hochmittelalter neue Kommunikationsräume in Bezug auf eine „Öffentlichkeit“ entstanden.
Als Vorbereitung für die Seminararbeit werden wir Forschungsüberblicke (Aufgabenstellung am 7.12.23, Abgabetermin am 4.1.24, ca. 3-4 Seiten) für eine Schreibwerkstatt (Freitag, 19.1.24, 14-18h, zwei reguläre Donnerstagssitzungen fallen dafür weg) erstellen. Zur Studienleistung gehören zudem kurze Lektürekommentare. Prüfungsleistung in ges122, ges123 und ges124: Seminararbeit; für ges186, ges187, ges188: regelmäßige Mitarbeit sowie der Test in der zugehörigen Vorlesung am 16.1.24).
Lit.: Goez, Werner: Kirchenreform und Investiturstreit 910–1122. Stuttgart 2000; McLaughlin, Megan: Sex, Gender and Episcopal Authority in an Age of Reform, 1000–1122. Cambridge 2010; Zey, Claudia: Der Investiturstreit (Reihe Beck Wissen). München 2016.
lecturer
SWS
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