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    Foto: Senatskanzlei

Berufsbegleitend studieren mit Stipendium des Arbeitgebers

Warum ermuntern Unternehmen und Behörden ihre Beschäftigten zu einem berufsbegleitenden Studium? Es geht um die langfristige Sicherung von Know-how, wie das Beispiel einer Finanzverwaltung zeigt.

Die Bremer Verwaltung will digitaler werden. Das Finanzressort macht vor, wie es geht und vergibt Stipendien für ein berufsbegleitendes Studium im Informationsrecht aus. Eine Win-Win-Situation sowohl für die Beschäftigten als auch für das Bremer Finanzressort, das sich so die Expertise direkt ins Haus holt. 

Datenschutz und digitale Ausschreibungen, Softwarenutzung oder Online-Services – bei der Digitalisierung gibt es kaum einen Bereich, in dem Behörden nicht mit speziellen juristischen Aspekten konfrontiert sind. E-Government wird in vielen Verwaltungen zur Querschnittsaufgabe. Zudem eröffnet sich mit dem Einsatz von KI ein weiteres Feld, das großartige Chancen für die Verwaltung bietet, aber eben auch einer klaren Strategie hinsichtlich datenschutzrechtlicher Themen bedarf.

In Bremen bekennt man sich klar zum Einsatz von KI und zur digitalen Transformation in der öffentlichen Verwaltung. „Für die Implementierung digitaler Informationsprozesse benötigen wir die Expertise geschulten Fachpersonals, welches wir unter anderem mit der Vergabe der Stipendien fördern“, so Bremens Finanzsenator Björn Fecker. So sichert sich die bremische Finanzverwaltung die Ausbildung des eigenen Personals mit der erforderlichen juristischen Fachkompetenz. Die Studienkosten werden übernommen und der Zeitaufwand durch Freistellung vom Dienst ausgeglichen. Studiert wird überwiegend online, in jedem Modul gibt es nur eine Blockveranstaltung am Wochenende.

Seit 2023 studieren die Steuerinspektorin Kim Marie Mette und der Steuerinspektor Moritz Pinnecke berufsbegleitend den Masterstudiengang Informationsrecht (LL.M.) an der Universität Oldenburg. Der Bremer Senator für Finanzen unterstützt die beiden zukünftigen Masterabsolvent:innen, weil der Studiengang mit seiner inhaltlichen Ausrichtung die ideale Fortbildung im Hinblick auf die Anforderungen einer modernen Verwaltung darstellt. 

Die Stipendiaten haben ihre Laufbahn in der bremischen Behörde vor rund zehn Jahren begonnen. In ihren Aufgabenbereich fällt unter anderem der Datenschutz. Jetzt beschäftigten sich die beiden in ihren Studienarbeiten mit Haftungsfragen bei der Nutzung von Software oder der neuen KI-Verordnung. Dabei tauchen sie tief in rechtliche Fachdiskussionen ein, die stets an konkrete Fallbeispiele aus der Praxis gekoppelt werden. 

Für die Zulassung zum Studiengang ist eine juristische Ausbildung gleichwohl nicht zwingend. Beide Stipendiaten sind diplomierte Finanzwirte und werden voraussichtlich nach fünf Semestern einen Master in Informationsrecht LL.M. in der Tasche haben. Damit verfügen sie über einen renommierten und international anerkannten akademischen Abschluss – und die bremische Behörde über zwei Beamte mit ausgewiesener juristischer Fachkompetenz. 

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz könnten ein Booster für mehr Effizienz und Effektivität in der öffentlichen Verwaltung sein, so der Finanzsenator der Hansestadt. Kommunikationskanäle für Bürgerinnen und Bürger sollen deshalb erweitert und die Servicequalität erheblich verbessert werden. Dadurch seien schnellere Sachbearbeitungen und kürzere Verfahrenszeiten möglich, was sowohl die Beschäftigten entlaste als auch die digitale Transformation der Verwaltung vorantreibe. „Diese Entwicklungen wollen wir mitgestalten“, betont Fecker. „Wir sind daher sehr froh darüber, dass wir mit der Universität Oldenburg einen optimalen Kooperationspartner gefunden haben, um unseren Beschäftigten eine Weiterbildung im Informationsrecht ermöglichen zu können.“ 

Wie die Bremer Finanzverwaltung sind auch andere Behörden aus dem ganzen Bundesgebiet auf den berufsbegleitenden Studiengang aufmerksam geworden. Unter anderen sind Beschäftigte des Bundeskriminalamts, der Polizei oder von Landesministerien vertreten. Nicht alle zielen auf den Masterabschluss – die Module des Studiengangs können auch einzeln gebucht werden. Das ermöglicht eine gezielte Weiterbildung zu speziellen informationsrechtlichen Themen. Wer sich später dennoch für ein komplettes Masterstudium entscheidet, kann sich alle erfolgreich absolvierten Studienmodule voll anrechnen lassen.

Mehr zum Studiengang: uol.de/informationsrecht

Kontakt

Christina Meyer-Truelsen, Dipl.-Oec. (C3L), T +49(0)441 798-3111, berufsbegleitend@uni-oldenburg.de

Webmaster (Stand: 12.12.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uol.de/p113576n11443
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