Der vom Landesbeauftragten für den Datenschutz (LfD), Denis Lehmkemper, einberufene Expertenkreis zu Künstlicher Intelligenz (KI) nimmt seine Arbeit auf. Ziel des Expertenkreises ist es, Rahmenbedingungen für den datenschutzkonformen Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Wirtschaft wie auch in der niedersächsischen Verwaltung zu formulieren.
Zu den zwölf Teilnehmern des Expertenkreises zählen führende Vertreter aus der niedersächsischen Wirtschaft und Wissenschaft, der öffentlichen Verwaltung und Datenschutzexperten aus dem gesellschaftlichen Umfeld. Gemeinsam sollen sie in einem strukturierten Dialog die aktuellen Entwicklungen im Bereich der KI diskutieren und dabei insbesondere die datenschutzrechtlichen Herausforderungen und Möglichkeiten analysieren. Es sollen technische und rechtliche Gestaltungsvorschläge für einen datenschutzfreundlichen KI-Einsatz erarbeitet werden, um diese technische Innovation zu fördern.
„Künstliche Intelligenz ist eine spannende Innovation, die für das Land Niedersachsen enorme Potenziale bietet“, erklärt Denis Lehmkemper. „Durch die Zusammenarbeit und den Austausch unterschiedlicher Perspektiven wollen wir sicherstellen, dass die Entwicklung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Einklang mit unseren Datenschutzstandards und gesellschaftlichen Werten stehen.“
Zu den Teilnehmern gehören unter anderem Prof. Dr. Anne Paschke (Technische Universität Braunschweig), Franziska Weindauer (TÜV AI Lab), Dr. Klaus Meffert (Dr. DSGVO) und Benedikt Hüppe (Unternehmerverbände Niedersachsen e.V., UVN).
Prof. Dr. Anne Paschke, Direktorin des Instituts für Rechtswissenschaften der TU Braunschweig, „Künstliche Intelligenz kann sowohl vom Staat als auch von der Wirtschaft rechtskonform eingesetzt werden. Aktuell stellen sich hierbei jedoch noch einige datenschutzrechtliche Gestaltungsfragen. Ich freue mich, im Rahmen der KI-Expertengespräche beim LfD Niedersachsen gemeinsam Best-Practice-Lösungen für den Einsatz intelligenter Software zu erarbeiten.“
Benedikt Hüppe, stellvertretender Hauptgeschäftsführer UVN: „KI entwickelt sich rasant und bietet immer neue Möglichkeiten und Anwendungen für Unternehmen aller Branchen und Arbeitsbereiche. Und sie wird immer mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor, vor allem im internationalen Vergleich. Unternehmen brauchen dringend verlässliche Rahmenbedingungen für den datenschutzkonformen Einsatz von KI in der Wirtschaft – auch für kleine und mittelständische Unternehmen anwendbar. Deshalb freuen wir uns auf die Diskussion in den KI-Expertengesprächen und danken der Datenschutzbehörde für den neuen Weg, von Beginn an gemeinsam mit den Anwendern Lösungen zu erarbeiten.“
Der Expertenkreis trifft sich zum ersten Mal am 14. August 2024 beim Landesbeauftragten für den Datenschutz und wird sich mit dem Thema „Rechtmäßigkeit des Trainings von KI-Systemen“ beschäftigen. Insgesamt sind drei Gesprächstermine geplant. Die Ergebnisse sollen zum einen der Datenschutzaufsicht dabei helfen, sachgerecht mit den neuen Fragestellungen umzugehen. Zum anderen sollen sie dem Niedersächsischen Landtag zur Verfügung gestellt werden und können so auch in die Gesetzgebung des Landes einfließen.
Quelle: LfD Niedersachsen | Pressemitteilung Nr. 14/2024