Die Probleme unserer Zeit, wie die Klima- und Biodiversitätskrise und soziale Ungleichheit basieren auf der Art des Wirtschaftens. Das zeigt, es braucht kritische Wirtschaftswissenschaften. Mit dieser Veranstaltung wollen wir ein Angebot für den Einstieg in die Kritik der vorherrschenden Wirtschaftstheorien bieten.
Obwohl die Ökonomie eine Vielfalt an Theorien und Methoden vorweist, reale Probleme zuverstehen, beschränkt sich der wissenschaftliche Diskurs meist auf wenige Ansätze und verharrt in alten Denkmustern. Heiner Flassbeck bietet mit seinem im September 2024 erschienen Buch "Grundlagen einer relevanten Ökonomik” einen Einblick in Erkenntnisse aus über 50 Jahren makroökonomischer Arbeit, widerlegt langanhaltende Mythen und erklärt eingängig die letzten hundert Jahre Wirtschaftsgeschichte.
Der Autor wird in der Veranstaltung die Grundzüge des Buches vorstellen und steht für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Die Kapitel skizzieren die Grundprinzipen der relevanten Ökonomik und geben in einschlägigen Thesen einen Überblick der Analyse:
1: „Die Große Depression ist auch nach hundert Jahren noch unverstanden.”
2: „Schumpeter ist wichtiger als Keynes.”
3: "Es gibt keine durch den Lohn gesteuerte Substitution zwischen Arbeit und Kapital.”
4: "Es gibt keine durch einen Marktzins gesteuerte Umwandlung von Sparen in Investieren.”
5: "Geld ist wichtig, aber Inflation ist immer und überall ein Lohnphänomen.”
6: "Der internationale Handel wird von absoluten Vor- und Nachteilen bestimmt; es gibt keine komparativen Vorteile, die von den Entwicklungsländern genutzt werden könnten.”
7: "Kapitalmärkte, einschließlich der grenzüberschreitenden Finanzmärkte, sind niemals effizient, sondern destabilisierend.”
8: "Der Staat muss die drei makroökonomischen Preise, Zins, Lohn und Wechselkurse, unter Kooperation der Länder steuern; gleichzeitig sollte der Preis für fossile Energie in Übereinstimmung mit einem sinkenden Angebot von der Staatengemeinschaft systematisch nach oben geschleust werden.”
Die Veranstaltung soll ein einsteigerfreundliches Angebot in die Kritik der vorherrschenden Wirtschaftstheorien sein. Sie richtet sich nicht nur an Studierende und Wissenschaftler*innen, sondern an ein breites Publikum. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei und ist sowohl in Präsenz (BIS-Saal der Universität Oldenburg) als auch online via BigBlueButton möglich. Anmeldungen bitte bis zum 08. April 2025 mit dem Online-Anmeldeformular auf der Homepage der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften.