COUNTS - Standardisierung, Weiterentwicklung und Kommunikation von Treibhausgasbilanzen niedersächsischer Hochschulen
Judith Wehrend M.A.
COAST - Zentrum für Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung (» Postanschrift)
COUNTS - Standardisierung, Weiterentwicklung und Kommunikation von Treibhausgasbilanzen niedersächsischer Hochschulen
Das „Netzwerk Nachhaltigkeit Niedersächsischer Hochschulen (HochNiNa)“ wurde 2018 gegründet, um den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Zuständigen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz an niedersächsischen Hochschulen zu fördern.
Seit August 2023 koordiniert HochNiNa das Projekt COUNTS (Standardisierung, Weiterentwicklung und Kommunikation von Treibhausgasbilanzen niedersächsischer Hochschulen), das über drei Jahre mit circa 210.000 Euro vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz gefördert wird.
Im Rahmen des Projekts wird ein gemeinsamer Treibhausgas-Bilanzierungsrahmen für niedersächsische Hochschulen erarbeitet, der die spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen von Hochschulen berücksichtigt. Auf dieser Grundlage wird ein frei zugängliches webbasiertes Bilanzierungstool entwickelt.
Hintergrund
Viele niedersächsische Hochschulen fördern bereits eine nachhaltige Transformation und die Reduktion von Treibhausgasemissionen (THG) ihrer Einrichtung. Eine THG-Bilanz und ein transparenter, plausibler Bilanzrahmen sind wichtige Voraussetzungen, um THG-Quellen zu quantifizieren und Minderungspotentiale der jeweiligen Hochschule sowie passgenaue Maßnahmen zu identifizieren.
Aktuell sind Bilanzierungsaufwand, Datenverfügbarkeit, uneinheitlicher Bilanzrahmen sowie unterschiedliche Annahmen und Methoden dabei für Hochschulen die wesentlichsten Herausforderungen.
Um hierfür Lösungen zu entwickeln und anwendungsorientierten Klimaschutz an Hochschulen zu beschleunigen, führt das Netzwerk HochNiNa das Projekt COUNTS (Standardisierung, Weiterentwicklung und Kommunikation von Treibhausgasbilanzen niedersächsischer Hochschulen) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) durch.
Projektsteckbrief
Ziele
- Unterstützung bei der Ableitung von Maßnahmen zur THG-Reduktion
- Erarbeitung eines einheitlichen Bilanzrahmens auf Grundlage des Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol); insbesondere Klärung aller für den Scope 3 relevanten Bereiche und Vereinheitlichung der Emissionsfaktoren
- Entwicklung eines Informations- und Bilanzierungstool in enger Zusammenarbeit mit den Hochschulen in Niedersachsen
-
Beratung bei der Anwendung des Bilanzierungsrahmens und -tools sowie der Erstellung von THG-Bilanzen
Projektphasen
Phase 1: Aufnahme des Ist-Zustandes
Zeitraum: August 23 – Januar 24
Zunächst werden bereits erstellte THG-Bilanzen niedersächsischer Hochschulen erfasst und mit dem Greenhouse Gas Protocol verglichen. Anhand dieser Datengrundlage werden Herausforderungen in der Bilanzierung identifiziert und Lücken insbesondere hinsichtlich Scope 3 sichtbar gemacht. Abschließend werden in dieser Phase des Projekts die Emissionen für Scope 1, Scope 2 und Scope 3 bestimmt, die die Hochschulen zukünftig im Rahmen ihrer THG-Bilanzierung berücksichtigen sollten.
Phase 2: Bilanzierungsrahmenwerk & Informations- und Bilanzierungstools
Zeitraum: Februar 24 – Juli 25
In der zweiten Projektphase wird in enger Zusammenarbeit mit den niedersächsischen Hochschulen ein gemeinsamer Bilanzrahmen erarbeitet, der neben der Identifikation geeigneter Emissionsfaktoren für die jeweiligen Quellen insbesondere auch Standardwerte für bestimmte Bereiche umfasst, in denen die Datengrundlage bisher nicht vorhanden oder nur schwer verfügbar ist. Ziel dieser Standardwerte ist es, den Bilanzierungsaufwand und die Komplexität zu reduzieren, um die Kapazitäten der Hochschulen für die Umsetzung konkreter Klimaschutzmaßnahmen zu erhöhen.
Der daraus entstehende THG-Bilanzrahmen für niedersächsische Hochschulen wird im Anschluss als webbasiertes Informations- und Bilanzierungstool umgesetzt. Das Tool wird die Möglichkeit bieten, dass aus den eingegebenen Werten unmittelbar eine tabellarische und grafische Darstellung der verursachten THG-Emissionen dargestellt wird.
Phase 3: Weiterentwicklung und Einführung des Informations- und Bilanzierungstools
Zeitraum: August 25 – Juli 26
Das Bilanzierungs- und Informationstool wird in der abschließenden dritten Projektphase kontinuierlich weiterentwickelt, angepasst und aktualisiert. Hierfür werden allen niedersächsischen Hochschulen Informations- und Beratungsformate zur THG-Bilanzierung angeboten und so die Handhabung des Tools getestet und optimiert. Darüber hinaus erfolgt eine Empfehlung von Maßnahmen, die zur Erreichung der Klimaneutralität von Hochschulen beitragen.
Laufzeit
August 2023 – Juli 2026
Projektbeteiligte Hochschulen
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Hochschule Emden-Leer
- Leuphana Universität Lüneburg
- Georg-August-Universität Göttingen
- TU Braunschweig
- Universität Osnabrück
- Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
- Hochschule Hannover
- TU Clausthal
- Universität Vechta
Projektkoordination & Kontakt
Judith Wehrend, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg