Geschichte des Comics

1895 – 1929: Die Anfänge des Comics und seine Etablierung in der Gesellschaft

1929– 1945: Die Entstehung neuer Comicgenres 

1954 bis in die 80er: Der Comic-Code und seine Folgen in den USA und Europa 

1968 bis in die Gegenwart: Die Entwicklung des Underground-Comix und die Entstehung der Graphic-Novel

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1968 bis in die Gegenwart

1968 bis in die Gegenwart:
Die Entwicklung des Underground-Comix und die Entstehung der Graphic-Novel

Mangas setzen sich in Japan in den 50er Jahren zeitgleich mit dem Fernsehen durch, was sich in der engen Verbindung von Manga und Zeichentrickfilm zeigt. Anders als die europäischen Comics in der Tradition Hergés zeichnen sich viele Mangas durch eine große Bildgewalt aus, verbunden mit der Darstellung von Emotionen, Selbstfindung und Sexualität. Neben dieser Linie existieren aber z.B. auch autobiographische Mangas wie „Barfuß durch Hiroshima“ von Keiji Nakazawa.

Für einen großen Entwicklungsschub im Anschluss an den Einschnitt von 1954 stehen die Underground-Comics der 68er Zeit, die den Comic-Code durch neue Vertriebswege unterwanderten und den Comic durch eine Enttabuisierung auf sexueller und politischer Ebene wieder für ein erwachsenes Publikum öffneten. Der erstmalige Verkauf des „ZAP Comix“ von Robert Crumb am 25.02.1968 in San Francisco und sein radikal autobiographischer Charakter stehen für einen bedeutenden Einschnitt innerhalb der Comic-Geschichte.

Comics finden in den frühen 60er Jahren zudem Eingang in die Kunst und in die Literatur. So stellt Andy Warhol 1961 Bilder von Superman, Dick Tracy und Batman her. In der deutschsprachigen, dem Pop nahestehenden Literatur verwenden Autoren wie Fichte, Chotjewitz und Rolf-Dieter Brinkmann Comic-Motive.

Im gleichen Jahr (1978) wie „A Suivre“ erscheint das als erste Graphic Novel gehandelte Buch „A contract with God“ von Will Eisner, der fortan als Erfinder der „graphischen Literatur“ gilt. Dieser Comic erschien nicht zuerst als Heft oder Zeitungsstrip sondern direkt als Buch, womit seine Literazität und sein ernsthafter Anspruch unterstrichen wurden, der sich in der Themenwahl und einer innovativen Darstellungsweise zeigte. Der durch Eisner geöffnete Raum wird seitdem von vielen Autoren genutzt. Das Label „Graphic Novel“ hat heute aufgrund seiner guten Vermarktbarkeit und seiner zahlreichen Verwendung zur Nobilitierung von Comics gegen „Schmutz und Schund“-Vorwürfe allerdings an klarer Definierbarkeit eingebüßt. So werden auch anfangs nicht unter diesem Label veröffentlichte Comics, wie die das Superheldengenre revolutionierenden 1986 erschienenen „Watchmen“ von Alan Moore und „The Dark Knight Returns“ von Frank Miller, heute vielfach als Graphic Novel bezeichnet.

1992 wird Art Spiegelman für „Maus“ mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet, was für eine weitere Popularisierung der Graphic Novel sorgt. Der erste Teil „My father bleeds history“ war bereits 1986 als Buch erschienen. Der zweite Teil „And Here My Troubles Began“ folgte 1991.

Scott McClouds 1993 erschienener Comic „Understanding Comics“ wird ein wichtiger Baustein zu einem Verständnis der Erzählweise von Comics.  McCloud blickt dabei bis zu antiken Bilderzählungen zurück, um Strukturprinzipien des Comics offenzulegen.

In dem zwischen 1992 und 1995 entstandenen „Palestine“ von Joe Sacco entwickelt dieser die Comic-Reportage. Statt einer konsistenten Geschichte wird eine wirre Bilderfolge gezeigt, die als alleinigen Fixpunkt noch den diese Bilder wahrnehmenden Journalisten hat. Mit dem Trend zum autobiographischen Erzählen und dem Erfolg der Superhelden-Filme ab 2002 (Spiderman) erhält der Comic immer größere Aufmerksamkeit im Feuilleton. Ein bedeutenden Einschnitt erkennt Stephan Ditschke 2003/2004 mit den deutschsprachigen Übersetzungen von Marjane Satrapis „Persepolis“, Craig Thompsons „Blankets“, Joe Saccos „Palästina“, und der Erscheinung „held“ von flix.

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